Vogtland: Arbeitslosigkeit geht leicht zurück

Im Vogtland waren im Februar 5.809 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, dies sind 49 oder 0,8 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 1.152 Personen oder 16,5 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 5,1 Prozent. Kurzarbeitergeld sichert nach wie vor Beschäftigungsverhältnisse in der Region.

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 20

„Nach dem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Februar leicht gesunken. Über 1.100 Personen sind aktuell weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Von der positiven Entwicklung konnten im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr fast alle Personengruppen profitieren. Nach nunmehr fast zwei Jahren Corona bleibt der regionale Arbeitsmarkt und die vogtländische Wirtschaft weiter robust und stabil. Die Arbeitslosigkeit liegt im Februar deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie - im Februar 2020 waren 6.188 Arbeitslose gemeldet. Das ist insgesamt eine gute Grundlage für die künftigen Herausforderungen, die seit letzter Woche eine neue Dimension angenommen haben und sich derzeit noch nicht in den Daten abbilden“, betont Agenturchefin Petra Schlüter. „Im Februar meldeten sich weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos und es erfolgten mehr Beschäftigungsaufnahmen als im Januar. Der Arbeitsmarkt zieht im Frühjahr erfahrungsgemäß wieder an – spätestens dann kommt es zu erneuten Einstellungen und damit zu einem verstärkten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Aktuell hat die Arbeitskräftenachfrage deutlich zugenommen. Viele Unternehmen suchen Personal - so stehen zurzeit fast 3.000 freie Stellenangebote zur Besetzung zur Verfügung. Der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften lässt nicht nach. Die Fachkräftegewinnung und -qualifizierung sind erhebliche Faktoren um die Herausforderungen der Zukunft mit Blick auf Demografie, Strukturwandel und Digitalisierung bewältigen zu können. Nach wie vor sichert auch Kurzarbeit in erheblichem Umfang viele Arbeitsplätze im Vogtland. Wenn Kurzarbeit unvermeidbar ist, ist es sinnvoll, diese Zeit für die betriebliche Weiterbildung zu nutzen. Diese Verknüpfung von Kurzarbeit und Qualifizierung hilft insbesondere den Unternehmen im Strukturwandel. Sprechen Sie uns an. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im gemeinsamen Arbeitgeberservice beraten dazu gerne“, so Petra Schlüter abschließend.

Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkt auf 5,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,1 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Februar 1.321 Frauen und Männer, 245 weniger als im Januar und 108 mehr als vor einem Jahr. 501 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 335 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.

Im Februar konnten 1.377 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 403 Menschen mehr als im Monat zuvor und 306 mehr als vor einem Jahr. 397 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 326 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.

Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 440 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 11 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 195 bzw. 30,7 Prozent niedriger.

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 9 Personen verringert. Ende Februar waren im Vogtland 2.529 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 305 bzw. 10,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Aktuell sind 30,7 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 27 auf 1.781 gesunken. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 281 bzw. 13,6 Prozent niedriger.

Bei der Personengruppe der Ausländer wird im Vergleich zum Januar ein leichter Anstieg deutlich. Im Vorjahresvergleich ist ein Rückgang von rund 19 Prozent zu verzeichnen.

Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In den Geschäftsstellen Plauen und Klingenthal ist die Arbeitslosigkeit leicht gesunken. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet Klingenthal mit 4,0 Prozent. Danach folgen Oelsnitz und Auerbach mit jeweils 4,3 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 4,8 Prozent und Plauen bei 6,3 Prozent.

Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.539 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 832 weniger als im Februar 2021 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 3.270 Personen, 320 weniger als vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage:
Im Februar wurden 512 Stellen gemeldet, das sind 24,3 Prozent mehr als im Vormonat und rund 7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit fast 3.000 leicht über dem Vormonat und rund 13 Prozent über dem Vorjahr.

Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 7.378. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Februar bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,5 Prozent, Vorjahr: 7,4 Prozent).

Realisierte Kurzarbeit:
Für den Monat Oktober liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit im Vogtland vor. Demnach haben bislang 471 Betriebe Kurzarbeitergeld für 2.755 Arbeitnehmer abgerechnet. Im Vergleich zu September ist ein Rückgang bei Betrieben (minus 36) und insbesondere bei den Arbeitnehmern (minus 509) zu verzeichnen. Der Höchststand an Kurzarbeitern war mit 17.916 Personen im April 2020.

Anzeigen Kurzarbeit:
Im Monat Januar wurde von 156 Betrieben bzw. Betriebszweigen für 1.056 Personen Kurzarbeit angezeigt. Das sind 103 Anzeigen und 581 Personen weniger als im Dezember.