Ausbildungsmarkt: Gute Chancen für Jugendliche im Vogtland – Beratungsangebot der Berufsberatung nutzen

Halbjahresbilanz auf dem vogtländischen Ausbildungsstellenmarkt 2023/2024

 

04.04.2024 | Presseinfo Nr. 40

  • Trend setzt sich fort - deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber
  • Zuwachs bei Bewerbern und Ausbildungsstellen
  • 496 Mädchen und Jungen sind noch auf der Suche nach einer Ausbildung und 866 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt

Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres im Oktober 2023 haben im Vogtlandkreis insgesamt 848 Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Im gleichen Zeitraum meldeten die vogtländischen Unternehmen 1.290 Berufsausbildungsstellen. Von den bisher gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch fast 900 zu besetzen. Damit stehen die Chancen auf den Wunschberuf insgesamt gut – und das in vielen Wirtschaftsbranchen. Für Unentschlossene gilt deshalb mehr denn je, das Beratungs- und Informationsangebot der Berufsberatung zu nutzen – denn jeder Jugendliche wird in der Region gebraucht.

„Die vogtländischen Unternehmen setzen in Anbetracht des demografischen Wandels und des Fachkräftebedarfs weiter auf die duale Ausbildung – als lohnende Investition für die Zukunft. Fast 1.300 gemeldete Ausbildungsstellen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass in die Ausbildung von jungen Nachwuchskräften investiert wird. Die Chancen für die Jugendlichen, mit einer dualen Ausbildung ins Berufsleben zu starten sind gut. Noch ist nichts zu spät, denn die Ausbildungen beginnen üblicherweise im August und September. Rein rechnerisch gibt es aktuell über 400 mehr Lehrstellen als suchende Bewerber. Deshalb sollte keiner den Kopf in den Sand stecken. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind in den Schulen präsent, beraten in der Arbeitsagentur und im Berufsinformationszentrum. Sie kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufsbilder und Zukunftschancen. Gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt arbeiten wir daran, für jeden Jugendlichen einen konkreten Fahrplan zum Einstieg ins Berufsleben zu entwickeln“, betont Agenturchefin Anja Spiegel.

Es wird auch in diesem Jahr nicht leichter, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. „In dieser Situation sollten Arbeitgeber sich schnell für ihren Azubi entscheiden und ihn an ihr Unternehmen binden. Ich appelliere an die Arbeitgeber: Geben Sie Jugendlichen, die noch nicht alle Anforderungen erfüllen, eine Chance in Ihrem Unternehmen. Wir unterstützen mit Assistierter Ausbildung, damit diese jungen Menschen sich zu Fachkräften entwickeln können“, hebt Anja Spiegel hervor.

Die AWO Soziale Dienste Vogtland gemeinnützige GmbH ist mit ihrer 30-jährigen Geschichte eines der leistungsfähigsten sozialen Dienstleistungsunternehmen des Vogtlandes, das fest in den regionalen Versorgungsstrukturen verwurzelt ist. Mit den Standorten in Auerbach, Treuen, Rodewisch, Plauen und Adorf, zählen seither sieben stationäre Pflegeeinrichtungen, drei Seniorenwohnanlagen inklusive Sozialstation, eine Tagespflege, zwei Beratungsstellen, ein Mehrgenerationenhaus, verschiedene Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, drei Kitas und ein Hort, drei Jugendclubs und eine Großküche inklusive Catering, Bistro und Menüservice zur AWO Vogtland. „Um die stetig wachsenden Strukturen weiter zu stützen, setzen wir auf die Ausbildung junger Fachkräfte. Wir beschäftigen derzeit insgesamt etwa 30 Auszubildende in den Bereichen Altenpflege und Koch sowie BA-Studenten. Ebenfalls bieten wir den Bundesfreiwilligendienst sowie das Freiwillige Soziale Jahr an. Weiterhin besteht bei uns jederzeit die Möglichkeit während eines Praktikums in den einzelnen Berufszweigen einen Einblick zu gewinnen. Die Übernahmechancen, speziell nach Beendigung der Altenpflegeausbildung sowie nach einem dualen Studium sind hervorragend und sprechen für eine Ausbildung bei uns“, betont Katrin Schmidt, Vorstand und Geschäftsführerin der AWO Soziale Dienste Vogtland gemeinnützige GmbH. Dabei arbeitet das Unternehmen getreu dem Motto – „Entwickle eine Leidenschaft für das Lernen, tust du das, wirst du niemals aufhören zu wachsen.“ (Anthony J. D’Angelo)

Dr. Olaf Richter, Geschäftsführer Bildung und stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Chemnitz: „Uns ist es sehr wichtig, dass die jungen Menschen die guten Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk kennen, die Modernität im Handwerk und die Potenziale. Das vogtländische Handwerk braucht gut ausgebildete Fachkräfte und sucht junge Menschen für eine duale Berufsausbildung. Aktuell gibt es im Vogtland 50 zu besetzende Lehrstellen im Handwerk. Im Kammerbezirk Chemnitz sind es zum Stand 25. März insgesamt 424 offene Lehrstellen.“

„Trotz umfangreicher Bemühungen und großem Bedarf fällt es den Firmen immer schwerer, geeignete Bewerber zu finden. Teilweise finden Ausschreibungen kein Interesse bei den jungen Leuten oder Bewerber und Stelle passen nicht zusammen. Der Fokus muss mehr denn je auf eine frühzeitige Berufsorientierung gelegt werden. Deshalb möchte ich heute schon für unsere diesjährige Ausbildungsmesse Vogtland werben. Am 22. August sind wieder rund 200 regionale Unternehmen im Vogtlandstadion in Plauen und stellen ihre aktuellen Ausbildungsangebote vor. Ausbildung im Vogtland ist Vielfalt und ermöglicht den Jugendlichen den Start in eine tolle berufliche Karriere. Den Termin am besten gleich vormerken“, konstatiert Anja Müller, Referatsleiterin Bildung, IHK Regionalkammer Plauen.

Aktuell gibt es rund 330 anerkannte Ausbildungsberufe. Doch wer soll da den Richtigen für sich finden? „Die Berufswahl ist nicht einfach und gehört zu einer der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Neben dem persönlichen Beratungsgespräch nutzen wir auch verschiedene Online-Angebote wie z. B. Check-U oder die App AzubiWelt. So können die Jugendlichen online ihre Stärken ausloten oder Ausbildungsberufe näher kennenlernen. Die Videoberatung hat sich zu einem bewährten Kommunikationsformat entwickelt und ist der direkte Draht von zu Hause - auch mit den Eltern - zu unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern“, so Anja Spiegel abschließend.

Seit Beginn des Ausbildungsjahres meldeten sich 848 Jugendliche als Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 59 bzw. 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Seit Oktober letzten Jahres wurden der Agentur für Arbeit Plauen insgesamt 1.290 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 19 bzw. 1,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Ausbildungsstellen unterteilen sich in 1.281 betriebliche und 9 außerbetriebliche Lehrstellen.

Derzeit sind 866 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt. Ausbildungschancen gibt es noch in allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Kaufleute im Einzelhandel (59) und Verkäufer/in (47). Es werden aber auch noch Zerspanungsmechaniker/in (35), Fachkräfte Lagerlogistik (35), Maschinen- und Anlagenführer/in (32), Mechatroniker/in (31), Konstruktionsmechaniker/in (27), Industriemechaniker/in (27), Kaufleute Büromanagement (20) und Industriekaufleute (18) gesucht.

Aus Sicht der Jugendlichen stehen ähnlich wie in den letzten Jahren Verkaufsberufe, Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Fachinformatiker/in und Kaufleute im Einzelhandel ganz oben auf der Rangliste der Wunschberufe. Danach folgen Verwaltungsfachangestellte, Fachlageristen, Tischler, Kaufleute Büromanagement, Köche und Landwirte.

Ausbildungswünsche und Ausbildungsangebot passen nur bedingt. Die Top 10 der Ausbildungsberufe werden von den Kaufleuten im Einzelhandel und den Verkäufern angeführt, gefolgt von Mechatroniker/in, Maschinen- und Anlagenführer/in, Kraftfahrzeugmechatroniker/in und Fachkräften Lagerlogistik. Danach folgen Zerspanungsmechaniker/in, Industriemechaniker/in, Konstruktionsmechaniker/in, Kaufleute Büromanagement und Kraftfahrzeugmechatroniker/in.

Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit Plauen:

Wer sich erst einmal einen Überblick verschaffen will, findet die Angebote der Arbeitsagentur unter: https://www.arbeitsagentur.de/plauen. Dort ist eine aktuelle Übersicht aller offenen Ausbildungsstellen im Vogtland eingestellt.