31,6 bzw. 37,5 Prozent der Betriebe kommen in Berlin und Brandenburg ihrer Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nach

19.04.2023 | Presseinfo Nr. 8

Nach den aktuellen verfügbaren Daten waren 2021 in Berlin 49.142 und Brandenburg 17.374 Menschen mit einer Schwerbehinderung in Betrieben mit mindestens 20 Arbeits-plätzen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Über 80 Prozent der schwerbehinderten Menschen in Beschäftigung sind 45 Jahre oder älter. Der Großteil arbeitet in Berlin in der öffentlichen Verwaltung, im Bereich der freiberuflichen oder wissenschaftlichen Dienstleistungen und im Sozialwesen. In Brandenburg sind schwerbehinderte Menschen vor allem in der öffentlichen Verwaltung, dem Verarbeitenden Gewerbe und der Verkehrs- und Lagerwirtschaft beschäftigt.

31,6 bzw. 37,5 Prozent der Arbeitgeber erfüllen in Berlin bzw. Brandenburg die Beschäftigungspflicht

Gemessen an allen beschäftigungspflichtigen Arbeitgebern kommen in Berlin und Brandenburg 31,6 bzw. 37,5 Prozent ihrer gesetzlichen Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nach. Diese sogenannte Erfüllungsquote lag fünf Jahre zuvor bei 33,8 (Berlin) bzw. 39,7 (Brandenburg) Prozent. Darüber hinaus haben 2021 in Berlin 34,3 und in Brandenburg 37,2 Prozent ihre Beschäftigungspflicht zumindest teilweise erfüllt, 2016 waren es 34,8 (Berlin) bzw. 34,4 (Brandenburg) Prozent. Das bedeutet, diese Arbeitgeber haben nur einen Teil der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzt. Ihre Beschäftigungspflicht gar nicht erfüllt haben hingegen 34,0 (Berlin) bzw. 25,3 (Brandenburg) Prozent der beschäftigungspflichtigen Betriebe, vor fünf Jahren waren es 31,4 (Berlin) bzw. 25,3 (Brandenburg) Prozent. Sie beschäftigen keine schwerbehinderten Menschen und haben damit auch keinen ihrer gesetzlich definierten Pflichtarbeitsplätze besetzt. 

Um Unternehmen in allen Fragen im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bestmöglich zu unterstützen, sind in jeder örtlichen Arbeitsagentur Reha-Spezialisten eingesetzt, die als kompetente Ansprechpartner und -partnerinnen zur Verfügung stehen. Die Palette der Förderinstrumente ist breitgefächert und reicht von Qualifizierung sowie Gehaltszuschüssen für Unternehmen bis hin zur Unterstützung bei der technischen Ausstattung. Unternehmen können sich von ihrer örtlichen Arbeitsagentur jederzeit beraten lassen.
 

Unterschied der neuen Erfüllungsquote zur bisherigen Ist-Quote:

Arbeitgeber mit 20 und mehr zu zählenden Arbeitsplätzen sind gesetzlich verpflichtet, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Arbeitgeber mit 20 bis unter 40 Arbeitsplätzen müssen einen schwerbehinderten Menschen und Arbeitgeber mit 40 bis unter 60 Arbeitsplätzen zwei schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Arbeitgeber mit 60 und mehr Arbeitsplätzen müssen mindestens 5 Prozent der Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen. 

Die bisherige „Ist-Quote“ bildete den Anteil der mit schwerbehinderten Menschen besetzten Arbeitsplätze an allen zu zählenden Arbeitsplätzen ab. Die nun erstmals vorgelegte „Erfüllungsquote“ hingegen stellt den Anteil der Arbeitgeber dar, die ihre Beschäftigungspflicht vollständig erfüllt haben, gemessen an allen beschäftigungspflichtigen Arbeitgebern. Mit Hilfe der Erfüllungsquote kann eingeschätzt werden, wie viele Arbeitgeber ihrer gesetzlichen Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nachkommen.