Der Arbeitsmarkt im Februar

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 9

  • 268.566 Arbeitslose im Februar 2024
  • Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei 4,2 Prozent
  • Jugendarbeitslosenquote steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent

Arbeitslosigkeit 
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

Die Situation am Arbeitsmarkt im Februar ist zum einem durch ein ungünstiges konjunkturelles Umfeld und zum anderem durch ungünstige strukturelle Veränderungen im Zuge der ökologischen Transformation, die insbesondere Kfz-Hersteller und -Zulieferer betreffen, gekennzeichnet. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg bleibt im Februar wie im vorangegangenen Monat unverändert bei 4,2 Prozent. Bei den unter 25-Jährigen steigt die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Der leichte Anstieg der Zahl der Arbeitslosen im Februar auf knapp 269.000 ist auf einen Zuwachs um rund 1.000 Personen im Vergleich zum Vormonat in der Arbeitslosenversicherung zurückzuführen. In der Grundsicherung ging die Zahl der Arbeitslosen um knapp 600 Personen zurück.

Die konjunkturelle Eintrübung zeigt sich insbesondere in der Industrie, im Baugewerbe und – eng damit verbunden – der Zeitarbeit.  Neben der Konjunktur sind es aber auch strukturelle Faktoren, etwa die transformationsbedingten Stellenabbaupläne in der Automotive-Branche, die die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen schmälern. Diese Trends zeigen sich auch in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen und haben eine eingeschränkte Dynamik am Arbeitsmarkt zur Folge:

  • Anders als in den vergangenen Jahren im Februar haben aktuell weniger Arbeitslose eine neue Arbeit gefunden als im Vormonat. So haben 16.633 Menschen im Berichtsmonat Februar aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
  • Der Anstieg der Arbeitslosigkeit konzentriert sich auf den Rechtskreis SGB III und auf Jüngere unter 25 Jahren. 
  • Aktuell verlieren häufiger Jüngere und Personen ohne formalen Berufsabschluss als erste ihren Job. So zeigt sich deutlich ein tendenzieller Anstieg der Zahl an Arbeitslosen ohne Berufsabschluss.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt trifft besonders die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss. Berufliche Qualifizierung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Diese kann in Beschäftigung oder in Zeiten von Arbeitslosigkeit erfolgen. Für 2024 stehen den Arbeitsagenturen ausreichend Fördermittel zur Verfügung. Ich kann alle Weiterbildungsinteressierte dazu ermuntern, sich jederzeit an ihre zuständige Arbeitsagentur zu wenden. Diese beraten und unterstützen gerne.“

Seit fünf Jahren ermöglicht das Qualifizierungschancengesetz mehr Förderung von Weiterbildung und Qualifizierung Beschäftigter. Das unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung des Strukturwandels am Arbeitsmarkt und branchenspezifischer Fachkräfteengpässe. Seit Inkrafttreten des Qualifizierungschancengesetz zum 1.1.2019 ist die Zahl von Beschäftigtenqualifizierungen um knapp 60 Prozent gestiegen. Seit Ende Mai 2020 haben Arbeitslose und Beschäftigte ohne Berufsabschluss grundsätzlich einen Rechtsanspruch auf Förderung der beruflichen Weiterbildung, wenn sie damit einen Berufsabschluss nachholen.

Entwicklung der Kurzarbeit
Ein Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Anzeige für Kurzarbeit: Mit den Anzeigen signalisieren die Unternehmen, dass sie mit einem vorübergehenden Rückgang des Arbeitsvolumens von mehr als 10 Prozent für mindestens ein Drittel der Belegschaft rechnen. Im Februar zeigten in Baden-Württemberg 655 Betriebe für 13.428 Beschäftigte Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.02.2024 bis 25.02.2024, Datenstand 26.02.2024). Im Januar 2024 zeigten 690 Betriebe für 15.939 Beschäftigte Kurzarbeit an.