Arbeitslosigkeit in Bayern wieder leicht rückläufig - niedrigster Arbeitslosenquote im Bundesvergleich

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 5

 

Arbeitslosenzahl im Januar:                                  -2.294 auf 268.995 (-0,8 Prozent)

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:             +22.656 (+9,2 Prozent)

Arbeitslosenquote im Vormonatsvergleich:         3,6 Prozent (+/-0,0 Prozentpunkte) Arbeitslosenquote im Vorjahr:                                                                   3,3 Prozent

 

Arbeitslosigkeit

„Der Arbeitsmarkt im Freistaat zeigt sich widerstandsfähig - die Zahl der Arbeitslosen geht im Vergleich zu Januar um 2.294 bzw. 0,8 Prozent auf 268.995 zurück. Dieser Rückgang basiert vor allem auf Abgängen in Maßnahmen, die sich von Januar auf Februar mehr als verdoppelt haben.
Im Vorjahresvergleich ist der Bestand an Arbeitslosen um 22.656 oder 9,2 Prozent gestiegen. Der überwiegende Teil dieses Anstieges basiert dabei auf der Registrierung von Ukrainer:innen. Ohne die Arbeitslosen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft wäre die Arbeitslosigkeit nur um 1.445 oder 0,6 Prozent gestiegen.
Bei den Zu- und Abgängen von Arbeitslosen im Februar 2023, ist deshalb eine höhere Dynamik am Arbeitsmarkt zu beobachten als im vergangenen Jahr.  
Der Zugang verzeichnet im Februar mit 74.482 Personen ein Minus von 11.756 (-13,6 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich stieg der Zugang allerdings um 11.784 (+18,8 Prozent)


Die Arbeitslosenquote liegt im Februar 2023 bei 3,6 Prozent und damit unverändert zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich stieg die Arbeitslosenquote 0,3 Prozentpunkte. Wir freuen uns, dass der Arbeitsmarkt im Freistaat weiterhin so stabil bleibt und die saisonbedingten Schwankungen fast nicht spürbar sind. Bayern hat erneut die niedrigste Arbeitslosenquote im Bundesvergleich“, so Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, der Bundesagentur für Arbeit.


Unterbeschäftigung

Auch im Februar steigt die Zahl der Unterbeschäftigung. Das liegt an den fast doppelt so hohen Teilnahmen an Maßnahmen der Fremdförderung – insbesondere Integrationskursen von Ukrainer:innen. Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 362.628 Menschen, das sind 46.306 bzw. 14,6 Prozent mehr Personen.
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Nach den aktuellen hochgerechneten Zahlen für Februar 2023, befinden sich 88.389 Personen in einer Maßnahme; damit liegt diese Zahl mit 2.126 bzw. 2,5 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau. Allerdings gibt es unterschiedliche Entwicklungen in den Maßnahmekategorien: Während die Zahl der Teilnehmenden an Aktivierungsmaßnahmen und Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung z.T. deutlich zugenommen hat, um 2.434 (8,5 Prozent) auf 30.980, wurden weniger Menschen bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit (-409 oder -4,2 Prozent) oder durch eine Beschäftigung schaffende Maßnahme (-135 bzw. -3,1 Prozent) gefördert.

 

„Die steigenden Zahlen in der Unterbeschäftigung sind dennoch positiv zu bewerten, sie zeigen, dass sich etwas tut bei den Integrationskursen des BAMF: Je schneller den ukrainischen Geflüchteten Integrationskurse zur Verfügung stehen, umso schneller lernen diese Deutsch und können besser und Schritt für Schritt auch kompetenzenadäquat in den Arbeitsmarkt integriert werden.


In der letzten Woche haben wir eine erste Bilanz gezogen: Die Menschen kommen in Bayern an, sind hochmotiviert hier zu arbeiten und sich selbst zu versorgen. Dafür nutzen die Jobcenter und Arbeitsagenturen ihr ganzes Portfolio an Maßnahmen. Das reicht über Beratung, Profiling, unterstützende Maßnahmen zur Eingliederung bis zu Beschäftigtenförderung nach dem Qualifizierungschancengesetz. Gleichzeitig begeben sich die Ukrainer:innen auf den Weg der Anerkennung. Die Zahlen in der Bilanz zeigen, dass die Ukrainer:innen hoch motiviert sind, unsere Sprache zu lernen und Arbeit aufzunehmen“, erläutert Holtzwart
(
zur Presseinformation (Integration Ukrainischer Flüchtlinge gelingt).

 

Zugang an gemeldeten Stellen steigt - Stellenbestand weiterhin auf Rekordhoch

 

„Im Stellenpool für Bayern befinden sich aktuell 150.058 Stellen, das sind 11.091 bzw. 53 Prozent mehr Stellen als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die absolute Zahl der Zugänge rückläufig (10,1 Prozent). In Anbetracht der gemeldeten Stellen im Stellenpool der Arbeitsagenturen und Jobcenter ist dieser Wert keinesfalls negativ zu bewerten. Die Corona-Nachholeffekte, die noch im vergangenen Jahr spürbar waren, sind nicht mehr vorhanden – deshalb sehen wir hier weniger Dynamik. Dazu befinden wir uns bereits auf einem sehr hohen Niveau an gemeldeten Stellen. Das sieht man auch an den insgesamt hohen Zugangszahlen seit Jahresbeginn: Bayerische Unternehmen haben uns seit Januar 52.973 Stellen gemeldet. Aktuell gelingt uns deren Besetzung leider nicht mehr ganz aus dem Bestand der arbeitslos gemeldeten Personen. Auch hier haben wir die Hoffnung, dass wir die Ukrainer:innen, die im Frühling verstärkt aus den Integrationskursen des BAMF kommen, vermitteln können und den bayerischen Unternehmen und somit die Wirtschaft im Freistaat, unterstützen können.
Der Bedarf an Arbeitskräften ist in Bayern ungebremst hoch, deshalb mein Appell an die Betriebe: Seien Sie mutig, diese Personengruppe bringt viel Know-How mit. Fehlende (Anpassungs-)Qualifizierungen können wir aus Mitteln des Qualifizierungschancengesetzes
finanzieren. Das können unter bestimmten Voraussetzungen Lohnkostenzuschüsse oder

Weiterbildungskosten sein“, so Holtzwart

Knapp 6 Millionen Beschäftigte in Bayern: Beschäftigung bleibt auf einem hohen Stand


"Wir nähern uns in Bayern der 6 Millionenmarke bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten - Das ist ein fantastischer Wert, der auch vor der Pandemie nicht erreicht wurde. Nach einem kleinen Einbruch zu Beginn der Pandemie, ist die Zahl der Beschäftigten im Freistaat weiter gestiegen. Im Dezember 2022 (aktuellste hochgerechneten Daten) sind 5,9 Millionen Menschen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im Vorjahresvergleich ist das ein Plus von 90.100 bzw.1,6 Prozent“, erklärt Holtzwart.


Dieser starke Aufwuchs speist sich auch aus den Ausländer:innen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind: Bayern hat mit knapp 1 Million Ausländer:innen in Beschäftigung, dem bundesweit höchsten Wert, einen Anteil von über 20 Prozent.

In der langfristigen Betrachtung waren 2007 4,4 Mio. Menschen beschäftigt, 2021 waren es schon 5,7 Mio., aktuell sogar schon bei knapp 6 Mio. (aktuellste hochgerechnete Daten von Dez. 2022).

 

Im Jahr 2007 betrug der Ausländeranteil unter den Beschäftigten noch 7,7 Prozent oder absolut 343.065, im Jahr 2021 hingegen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt auf einen Anteil von 16,2 Prozent oder absolut 934.080 Personen.
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„Wir sehen, dass die Menschen, die zu uns gekommen sind, nicht nur Ukrainer:innen, mittlerweile in Bayern eine Heimat gefunden haben und gut angekommen sind: In der Gesellschaft, im Arbeitsleben und das freut uns sehr, auch weil Bayern dringend Arbeitskräfte benötigt. Wir freuen uns über alle, die hier ankommen, womöglich bessere Chancen als im Herkunftsland haben, sei es wegen Krieg oder schlechter wirtschaftlicher Lage und auch in unser Sozialsystem einzahlen“, so Ralf Holtzwart abschließend.