BERUFLICHE PERSPEKTIVEN FÜR JUNGE MENSCHEN AUS DER UKRAINE

„Ich lerne Deutsch, um eine Ausbildung zu bekommen und finanziell unabhängig zu werden.“

20.10.2022 | Presseinfo Nr. 21

Deutsch lernen und eine duale Ausbildung beginnen. Das ist das Ziel der etwa 100 jungen Ukrainer*innen mit Schulabschluss, die seit August dieses Jahres im Rahmen des Landesprojektes Wirtschaft integriert in Kassel, Gießen, Wiesbaden, Darmstadt/Rüsselsheim und Bad Hersfeld am Programm Deutschplus teilnehmen. Möglichst schnell und unbürokratisch soll ihnen so der Zugang zum Erlernen der deutschen Sprache ermöglicht werden.

Nach fünf Monate sollen die Teilnehmer*innen das Sprachniveau A2 erreichen. Sie erhalten zusätzlich eine erste berufliche Orientierung und werden bei Alltagsfragen und Behördengängen unterstützt. Im Anschluss ist der Einstieg in das Projekt Wirtschaft integriert zur Berufsorientierung, Einstiegsqualifizierung oder Ausbildungsbegleitung geplant.

„Mit unserem Programm Wirtschaft integriert wird in Hessen die duale Berufsausbildung für Menschen, die Deutschförderung benötigen, realistisch. Wir unterstützen sie mit einer durchgehenden Förderkette von der beruflichen Orientierung bis zum Ausbildungsabschluss. Im Sommer dieses Jahres wurde das Programm Deutschplus mit 100 Plätzen für Ukrainerinnen und Ukrainer aufgelegt. Damit bieten wir auch geflüchteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Ukraine eine Perspektive und führen sie an eine duale Berufsausbildung heran“, erläutert Tarek Al-Wazir, Wirtschaftsminister des Landes Hessen. 

Derzeit nehmen 102 junge Menschen an dem Angebot Deutschplus teil. Einige haben schon konkrete Pläne, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten, so auch die Teilnehmerin Diana K.: „In Zukunft möchte ich gerne Friseurin sein und später einen guten Job finden. Natürlich möchte ich erst einmal Deutsch lernen.“ Andere Teilnehmer*innen sehen das ähnlich: Am wichtigsten ist für sie der Erwerb der deutschen Sprache, um kommunizieren und hier arbeiten zu können, finanziell unabhängig zu werden und Kontakte zu knüpfen.

Für Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, bietet das Programm gute Chancen, junge Menschen aus der Ukraine in den hessischen Arbeitsmarkt zu integrieren: „Es ist bewundernswert, dass die jungen Menschen aus der Ukraine trotz aller Ängste und Sorgen um ihr Heimatland ihre berufliche Perspektive und das Ankommen in unserer Gesellschaft nicht aus den Augen verlieren und die Möglichkeiten einer dualen Berufsausbildung für sich nutzen wollen. Fast 2.000 geflüchtete junge Menschen unter 25 Jahren sind aktuell in Hessen arbeitslos gemeldet. Gleichzeitig suchen die hessischen Betriebe händeringend nach Auszubildenden und Fachkräften. Wir alle wissen nicht, wie lange der Krieg in der Ukraine anhalten wird. Gute Deutschkenntnisse und eine Ausbildung sind eine Investition in die eigene Zukunft. Denn sie ermöglichen, langfristig auf eigenen Beinen zu stehen.“

Wirtschaft integriert ist ein landesweites Projekt des Hessischen Wirtschaftsministeriums. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen. Die Agenturen für Arbeit sowie die Jobcenter beteiligen sich finanziell an der Erstattung der Praktikumsvergütung während der Einstiegsqualifizierung. Bei der Projektumsetzung arbeiten die beteiligten Bildungseinrichtungen mit den Standorten des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V. [BWHW] zusammen. Für die Koordination des hessenweiten Projektes wurde beim BWHW ein Projektbüro mit regionalen Ansprechpartnern eingerichtet.

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