Der Arbeitsmarkt im März: Nur leichte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Mit rund 178.000 arbeitslosen Frauen und Männern fiel die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats um 1.355 Personen. Die Arbeitslosenquote verblieb zum dritten Mal in Folge bei 5,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 4,6 Prozent.

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 9

Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Mit rund 178.000 arbeitslosen Frauen und Männern fiel die Arbeitslosigkeit binnen eines Monats um 1.355 Personen. Die Arbeitslosenquote verblieb zum dritten Mal in Folge bei 5,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 4,6 Prozent.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, sieht trotz der verhaltenen Frühjahrsbelebung den hessischen Arbeitsmarkt in einer soliden Verfassung: „Der hessische Arbeitsmarkt hat dem Druck aus Lieferengpässen, gestiegenen Energiepreisen und den Folgen des Ukrainekrieges bis jetzt Stand gehalten. Aktuell stellen wir allerdings eine Zurückhaltung der Arbeitgeber bei den Stellenmeldungen und Besetzungen fest. Den Agenturen für Arbeit werden deutlich weniger Vakanzen gemeldet. Trotz dieser Tendenz wächst die Beschäftigung in Hessen kontinuierlich an. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit wäre ohne die Geflüchteten aus der Ukraine deutlich höher ausgefallen.“

Aktuell zählen rund 16.200 Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft als arbeitslos. Dass die hessischen Arbeitgeber trotz der aktuellen Vorsicht bei Neueinstellungen einen Bedarf an Mitarbeiter/innen haben, zeigen die Beschäftigtenzahlen:

„Seit dem letzten März konnten rund 5.200 Personen mit ukrainischem Pass eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen. Ich gehe davon aus, dass die Zahl weiter steigen wird, wenn weitere Geflüchtete in den kommenden Monaten nach und nach die Integrationskurse verlassen“, so Martin.

Auch die Ausbildungsmarktzahlen bilden den Bedarf der hessischen Betriebe nach zukünftigen Fachkräften ab. Bis zum März-Stichtag wurden rund 28.970 Berufsausbildungsstellen den Agenturen für Arbeit in Hessen gemeldet. Ihnen stehen 25.100 Bewerber/innen gegenüber und somit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

„Obwohl in diesem Monat die Zahl der Bewerber/innen erfreulicherweise gestiegen ist, bleibt die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage groß. Erfahrungsgemäß werden den Agenturen in den nächsten Monaten noch mehr Lehrstellen gemeldet. Die Auswahl ist für die jungen Menschen somit vielfältig. Für die Unternehmen sieht es weniger rosig aus. Sie stehen im Wettbewerb um immer weniger Schulabgänger/innen, die sich für eine duale Ausbildung interessieren. Bereits im letzten Jahr blieben Ende September über 3.600 Ausbildungsstellen unbesetzt,“ führt Martin aus.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenzahlen sind im Berichtsmonat März (Stichtag 13.03.2023) im Vergleich zum Vormonat gesunken. 178.081 Frauen und Männer waren zum Stichtag arbeitslos gemeldet. Das waren 1.355 (-0,8 Prozent) weniger als im Februar 2023 und 19.326 (+12,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verblieb zum dritten Mal in Folge bei 5,2 Prozent. Im März 2022 lag die Quote noch bei 4,6 Prozent. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 Personen an. Zum Vorjahr wurde ein saisonbereinigter Anstieg um 19.000 Personen verzeichnet.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat betraf alle betrachteten Personengruppen. Am stärksten sank die Zahl junger Menschen unter 25 Jahren: - 1,5 Prozent.
Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen bei fast allen betrachteten Personengruppen an. Besonders bei der Personengruppe ohne deutschen Pass (+30,9 Prozent) wirkte sich die Zuwanderung aus der Ukraine weiter aus. Dies hat ebenfalls einen weiteren Anstieg bei der Gruppe junger Menschen unter 25 Jahren (+22,1 Prozent) und Frauen (+16,6 Prozent) zur Folge. Allein die Zahl der Langzeitarbeitslosen konnte zum Vorjahr einen Rückgang um -4,7 Prozent verzeichnen.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im März 2023 auf 237.957 Personen. Das waren rund 25.800 (+12,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Offene Stellen: Stellenmeldungen und Bestand weiter unter Vorjahreswerten

Der Stellenbestand der hessischen Agenturen weist mit 49.720 weiterhin einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (-6,2 Prozent) auf. Der Stellenzugang lag im März mit rund 10.123 gemeldeten Stellen ebenfalls deutlich unter dem Vormonats- (-9,9 Prozent) und Vorjahreswert (-12,6 Prozent.)

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Plus von 35.800 Beschäftigten

Der hochgerechnete vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten belief sich im Januar 2023 auf 2.727.600 Personen. Damit ergibt sich ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 35.800 Beschäftigten (+1,3 Prozent). Hessen liegt damit leicht über der Entwicklung des Bundes (+1,2 Prozent).
Saisonbedingt verzeichnete die Land- und Forstwirtschaft im Januar einen Rückgang der Beschäftigung(-1,2 Prozent). Ein leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahr gab es ebenso beim Wirtschaftszweig Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonst. Dienstleistungen, private Haushalte (-0,7 Prozent) sowie dem Verarbeitenden Gewerbe und dem Gesundheitswesen (beide -0,1 Prozent). Die größten relativen Zuwächse weisen die Wirtschaftszweige Information und Kommunikation (+5,7 Prozent), Arbeitnehmerüberlassung (+3,8 Prozent), und Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+3,7 Prozent) auf.

Entwicklung in den Regionen: Landkreis Fulda mit Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent

Nur der Landkreis Fulda (3,3 Prozent) lag hessenweit im März mit seiner Arbeitslosenquote unter der 4-Prozent-Marke. Fünfzehn der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städte liegen mit ihren Arbeitslosenquoten zwischen 4,2 und 4,7 Prozent. Die Kreise Werra-Meißner, Lahn-Dill, Gießen, Main-Kinzig und Groß-Gerau sowie die Städte Frankfurt und Darmstadt liegen über der 5-Prozent-Marke. Die höchsten Quoten weisen die Städte Offenbach (9,0 Prozent), Kassel (8,2 Prozent) und Wiesbaden (7,9 Prozent) auf.