Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: März 2022

-   Aktuell: 80.500 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Arbeitslosenquote liegt bei 5,1 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum März des Vorjahres um 17.200 oder 17,6 Prozent gesunken -   Im Vergleich zum Vormonat Februar sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 2.600 -   „Die einsetzende Frühjahrsbelebung hat für einen deutlichen Rückgang der Arbeits­losenzahlen gesorgt. Erfreulich ist, dass im Vorjahresvergleich alle Alters- und Per­sonengruppen  -  auch die Langzeitarbeitslosen  -  von der insgesamt robusten Arbeitsmarktlage profitiert haben.“ (Margit Haupt-Koopmann) -   Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wächst deutlich: 20.400 zusätz­liche Jobs -   Habjahresbilanz am Ausbildungsmarkt: Freie Ausbildungsplätze in allen Branchen -   Kurz-Infos: TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze; Digitale Medienangebote der BA zum Thema Berufswahl; Alo-Quoten der Städte und Kreise

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 12

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 80.500. Das ist ein Minus von 17.200 oder 17,6 Prozent gegenüber dem März des Vorjahres und von 2.600 gegenüber dem Vormonat Februar. Die Arbeitslosen­quo­te liegt mit aktuell 5,1 Prozent um 1,1 Prozentpunkte unter dem März-Wert des Vorjahres mit 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Februar hat sich die Quote um 0,2 Prozentpunkte reduziert.

„Die einsetzende Frühjahrsbelebung hat für einen deutlichen Rückgang der Arbeits­losenzahlen gesorgt. Erfreulich ist, dass im Vorjahresvergleich alle Alters- und Per­sonengruppen  -  auch die Langzeitarbeitslosen  -  von der insgesamt robusten Arbeitsmarktlage profitiert haben. Die aktuelle Zahl der Arbeitslosen liegt mit 80.500 deutlich unter dem Vorkrisenniveau von 81.800 im März 2020. Dabei dürfen wir jedoch nicht außer Acht lassen, dass auch im März die Kurzarbeit noch Beschäftigung gesichert hat“, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regio­nal­direktion Nord der Bundes­agen­tur für Arbeit, heute (31. März 2022) in Kiel.

„Besonders erfreulich ist, dass nun schon im dritten Monat hintereinander die Zahl der Langzeit­arbeitslosen  -  im jeweiligen Vorjahresvergleich  -  zurückgeht. Allerdings liegt ihre Zahl mit aktuell 31.200 noch immer deutlich über dem März-Wert vor der Pandemie.“ (März 2020: 24.600 / März 2021: 34.700 / März 2022: 31.200)“

Personalnachfrage

Die Zahl der Stellenmeldungen bewegt sich im Vorjahresvergleich auf einem deutlich höheren Niveau. So wurden den gemeinsamen Arbeitgeberserviceteams der Arbeitsagenturen und Job­center seit Jahresbeginn 18.300 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das ist ein Plus von 4.500 oder 33,0 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. „Insbesondere im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht“, so Haupt-Koopmann.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Januar-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlichen angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Januar des Vorjahres um 20.400 oder 2,0 Prozent - auf 1.032.500 - an. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+4.200), im Handel (+2.300), im Bereich öffentliche Verwal­tung/Sozialversicherungen (+2.000) sowie im Gastgewerbe (+1.900) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Unter anderem in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-300) und der Arbeitnehmerüberlassung (-200) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Dezember-Zahlen vor - so haben im Dezember 14.000 Be­schäftigte in 2.900 Betrieben kurzgearbeitet. 

298 Betriebe haben im März für 2.109 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurz­arbeit an­­ge­zeigt. „Damit liegen wir deutlich unter den Februar-Werten von 1.014 Betrieben für 8.955 Beschäftigte“, sagte Haupt-Koopmann. Die Schwerpunkte bei den Anzeigen lagen im März in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel und Beherbergung.

Die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein - eine Halbjahresbilanz: „Es gibt freie Ausbildungsplätze in allen Branchen“

Haupt-Koopmann ging abschließend auf die Entwicklung am Ausbildungsmarkt ein. „Im März ziehen wir traditionell eine Halbjahresbilanz. Ich möchte jedoch betonen: Das ist nur eine landesweite Momentaufnahme.“ Die vorliegenden Daten dokumentierten - so Haupt-Koopmann - dass noch vieles in Bewegung sei. „So kommen aktuell in Schleswig-Holstein auf 6.030 noch unversorgte Bewer­ber/innen 10.450 freie Ausbildungsplätze. Es gibt freie Ausbildungsplätze in allen Branchen.“ Daher sehe sie für junge Menschen vielfältige Chancen, sich erfolgreich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. „Deshalb möchte ich an die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen appellieren, die kommenden Monate zu nutzen. Ich kann nur empfehlen, so schnell wie möglich bei der Berufsberatung der regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren, die Berufsinformationszentren (BiZ) ‚vor Ort‘ zu besuchen und unsere zahlreichen digitalen Medienangebote - z.B. unser Selbsterkundungstool Check-U -  zu nutzen.“

Haupt-Koopmann appellierte abschließend an die Betriebe in Schleswig-Holstein. „Auch wenn zurzeit wieder mehr Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler angeboten werden, haben wir das Vor-Corona-Niveau noch nicht erreicht. Deshalb: Stellen Sie bitte Praktikumsplätze zur Verfügung! Denn Betriebe, die bei der Auswahl und Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte erfolgreich sind, setzen besonders auf eine Gruppe: Praktikantinnen und Praktikanten. Und geben Sie darüber hinaus auch den auf den ersten Blick ‚schwächeren‘ Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance. Es gibt vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten.“

Auswahl: BA-Online-Angebot für Jugendliche
  • Die Website (www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen) bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstal­tungs­datenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Ausbildungsmes­sen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
  • Nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis bietet die Seite, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiterführende Links.

Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.

Arbeitgeber-Infos: Bei Fragen zur ‚assistierten Ausbildung‘, den sogenannten ‚ausbildungs­begleitenden Hilfen (abH)‘, der ‚Einstiegsqualifizierung (EQ)‘ oder auch zum Programm ‚Zukunftsstarter‘ können Personalverantwortliche die kostenlose Arbeitgeberservice-Rufnummer 0800 4 5555 20 nutzen.

Daten-Info: Ausbildungsmarkt

 März-Daten

  • aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 10.450 / +646 oder +6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 6.030 Bewerber/-innen / -543 oder -8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

 TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze (März-Daten 2022)

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 841
  • Verkäufer/-in: 765
  • Kaufmann/-frau im Büromanagement: 378
  • Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 343
  • Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 327
  • Fachkraft - Lagerlogistik: 311
  • Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel: 290
  • Handelsfachwirt/-in: 285
  • Zahnmedizinische Fachangestellte/r: 260
  • Kfz-Mechatroniker/-in: 227

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (März-Daten 2022)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,3 Prozent
  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 5,6Prozent

kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,2 Prozent
  • Höchste Quote: Neumünster mit 7,8 Prozent