Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: Oktober 2022

-   Aktuell: 81.400 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent -   Die Zahl der Arbeitslosen liegt über dem Niveau des Vorjahres: +1.800 -   Im Vergleich zum Vormonat September ist sie jedoch leicht  -  um 340 oder 0,4 Prozent  -  gesunken -   „Der Arbeitsmarkt profitiert im Oktober  -  im Vergleich mit dem Vormonat September -  von der zwar gedämpften, jedoch saisonal typischen Herbstbelebung. Im  Vorjahres­vergleich sieht es anders aus. Insbesondere der Übergang ukrainischer Schutz­suchender in die Grundsicherung sorgt hier für ein Plus. Zwei Zahlen illustrieren dies anschaulich: Im Oktober 2021 lag die Anzahl ukrainischer Arbeitsloser in Schleswig-Holstein bei 180, aktuell liegt sie bei 6.100.“ (Markus Biercher) -   Fachkräftepotential: Berufsrückkehrerinnen -   Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt weiter zu: ein Plus von 15.300 oder 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich -   Infos: Alo-Quoten der Städte und Kreise

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 37

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 81.400. Das ist ein leichter Rückgang von 340 oder 0,4 Pro­zent gegenüber dem Vormonat September. Gegenüber dem Oktober des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.800 oder 2,3 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,2 Prozent, im Oktober des vergangenen Jahres lag sie bei 5,0 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt profitiert im Oktober  -  im Vergleich mit dem Vormonat September -  von der zwar gedämpften, jedoch saisonal typischen Herbstbelebung. Im Vorjahresvergleich sieht es anders aus. Insbesondere der Übergang ukrainischer Schutzsuchender in die Grundsicherung sorgt hier für ein Plus. Zwei Zahlen illustrieren dies anschaulich: Im Oktober 2021 lag die Anzahl ukrainischer Arbeitsloser in Schleswig-Holstein bei 180, aktuell liegt sie bei 6.100“, sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (2. November 2022) in Kiel.

Erfreulich sei, dass die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ‚unter 25‘ überdurchschnittlich gesunken sei. „So konnten im Vormonatsvergleich 280 (-3,6 Prozent) ihre Arbeitslosigkeit beenden“, betonte Biercher. „Ihnen kam nicht nur die insgesamt stabile Arbeitsmarktlage zu Gute, sondern auch die saisonal übliche Einstellungspraxis. Denn wie schon im vergangenen Monat konnten auch im Oktober insbesondere die jungen Fachkräfte, die von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen wurden und daher vorübergehend arbeitslos waren, die kurze Phase der sogenannten Übergangsarbeitslosigkeit beenden. Sie sind wieder in Arbeit.“ Bemerkenswert sei darüber hinaus, dass die Langzeitarbeitslosigkeit im Vormonats- (-450) und besonders deutlich im Vorjahresvergleich (-4.700) abgenommen habe.

Personalnachfrage

„Insgesamt liegt die Personalnachfrage über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeits­agenturen 29.400 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand: ein Plus von 1.500 oder 5,2 Prozent gegenüber den 27.900 Stellen im Oktober 2021. Speziell im Handel, im Gesundheits- und Sozial­wesen sowie im verarbeitenden Gewerbe, am Bau und in der Gastronomie werden Mitar­beiter­innen und Mitarbeiter gesucht“, unterstrich Biercher.

Fachkräftepotential: Berufsrückkehrerinnen

Mit Blick auf die landesweite Aktionswoche „Frauen-Chancen-Wiedereinstieg“ der Arbeitsagen­turen in Schleswig-Holstein  -  vom 7. bis 11. November  -   sagte Biercher: „Angesichts des Themas Fachkräftesicherung gehören die Berufsrückkehrerinnen zu den Potentialen, die wir ‚heben‘ und entwickeln müssen. Diese Gruppe, die ihre Berufstätigkeit für die Kindererziehung oder die Pflege von Familienangehörigen unterbrochen hat, ist besonders qualifiziert und motiviert. Wir können es uns nicht leisten, auf die Berufs- und Lebenserfahrung dieser Frauen  -  bei uns sind landesweit 1.800 gemeldet  -  zu verzichten. Da wir wissen, dass sie bei der Vorbereitung und Umsetzung ihres beruflichen Wiedereinstiegs vielfältige Unterstützungsangebote benötigen, möchte ich an dieser Stelle für das breite, kostenlose Online Angebot werben, das bequem von zu Hause aus genutzt werden kann.“

(Alle Informationen zum Programm unter: https://eveeno.com/aktionswoche-wiedereinstieg)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um August-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem August des Vorjahres um 15.300 oder 1,5 Prozent auf 1.053.800 an.

Insbesondere im Gastgewerbe (+2.400), im Handel und den sonstigen wirtschaftlichen Dienst­leitungen (jeweils 2.100), im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.000) sowie im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherungen (+1.700) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Nur in der Arbeitnehmerüberlassung (-1.000) sowie in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Juli-Zahlen vor - so haben im Juli 777 Beschäftigte in 134 Betrieben kurzgearbeitet.  196 Betriebe haben im Oktober für 1.819 sozialver­sicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir über dem Niveau des Vor­monats“, so Biercher.

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Oktober-Daten 2022)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,5 Prozent
  • Höchste Quote: Steinburg mit 5,4 Prozent

kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,5 Prozent
  • Höchste Quote: Neumünster mit 7,8 Prozent

Ausbildungsmarkt  

Info: Die Ausbildungsmarktdaten werden wir gesondert am 7. November veröffentlichen.