Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: November 2022

-   59.700 Arbeitslose im November, die Quote liegt bei 7,3 Prozent

-   Im Vergleich mit dem November des Vorjahres ein Plus von 5.200 oder 9,5 Prozent

-   Gegenüber dem Vormonat Oktober wächst die Zahl der Arbeitslosen um 1.400

-   „Im Vergleich zum Vormonat Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen speziell in den Tourismusregionen des Landes - saisonal typisch - deutlich gestiegen, etwa im Landkreis Vorpommern-Rügen um 7,6 Prozent. Im Vergleich mit dem November des Vorjahres sorgt weiterhin der Übergang der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grundsicherung für eine kräftige Zunahme.“ (Markus Biercher)

-   Weiterhin ein Plus bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Vorjahres­vergleich: 2.300 zusätzliche Jobs

-   Fachkräftepotential ‚Menschen mit Behinderung‘

-   „Die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung - nicht die Zahlung einer Ausgleichsabgabe - ist eine Investition in die Zukunft.“ (Markus Biercher)

-   Daten-Infos: ‚Arbeitsmarktdaten: Menschen mit Behinderung in MV‘ und ‚Arbeitslosenquoten der Städte und Kreise‘

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 43

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum November des Vorjahres - mit 59.700 um 5.200 oder 9,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,3 Prozent, im November 2021 lag sie bei 6,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.400 oder 2,4 Prozent gestiegen.

„Im Vergleich zum Vormonat Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen speziell in den Tourismusregionen des Landes - saisonal ty­pisch - deutlich gestiegen, etwa im Landkreis Vorpommern-Rügen um 7,6 Prozent. Im Vergleich mit dem November des Vorjahres sorgt weiterhin der Übergang der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grundsicherung für eine kräftige Zunahme“, betonte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (30. November 2022). „So sind aktuell in Mecklenburg-Vorpommern 4.700 ukrainische Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, im November 2021 waren es insgesamt 240.“

Personalnachfrage

Insgesamt liegt die Personalnachfrage über dem Niveau des Vorjahres. Im November 2021 hatten wir 17.800 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, aktuell sind es 18.300 - ein Plus von 500 oder 2,7 Prozent. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im Bau- und Gastgewerbe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

Aktionswoche: Menschen mit Behinderung

Am 3. Dezember wird der internationale ‚Tag der Menschen mit Behinderung‘ begangen. Diesen Anlass nutzen die Arbeitsagenturen und Jobcenter schon seit Jahren, um eine Woche lang bundesweit auf die besondere Situation von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt aufmerksam zu machen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern werben die Arbeitsagenturen und Jobcenter bei Arbeitgebern dafür, das Potenzial dieser Gruppe noch stärker zu nutzen.

„Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern 3.900 Menschen mit Behinderung arbeitslos gemeldet. Von ihnen haben 67,3 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung. Sie sind damit besser qualifiziert als der Durchschnitt aller Arbeitslosen (57,7 Prozent)“, so Biercher. „Leider werden sie noch immer mit Vorbehalten und Vorurteilen konfrontiert, die sich nachteilig auf ihre Beschäftigungschancen auswirken. Ich möchte daher besonders die Personalverantwortlichen er­mutigen: Nutzen Sie unsere vielfältigen Förderangebote und Eingliederungshilfen, die über die Finanzierung einer behinderungsgerechten Arbeitsplatzausstattung bis hin zur Kostenübernahme während einer Probebeschäftigung reichen.“ Speziell an die 700 privaten Arbeitgeber mit 20 und mehr Beschäftigten, die keinen Menschen mit Behinderung beschäftigen und stattdessen eine Aus­gleichsabgabe zahlen, appellierte er: „Die Einstellung eines motivierten Arbeitslosen mit Behinderung - nicht die Zahlung einer Ausgleichsabgabe  -  ist eine Investition in die Zukunft.“

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die September-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 2.300 oder 0,4 Prozent auf 590.500 gestiegen. Insbesondere im Gastge­werbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (jeweils +1.200) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+700) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Hauptsächlich im verarbeitenden Gewerbe (-1.900), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-400) sowie im Baugewerbe (-300) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die August-Zahlen vor - so haben im August 343 Beschäftigte in 41 Betrieben kurzgearbeitet. 146 Betriebe haben im November für 1.704 sozial­versicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Die Werte liegen auf dem Niveau des Vormonats Oktober“, so Biercher.

Daten-Info: Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt in MV

Struktur-Daten

Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen:

November 2022

  • Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen: 6,6 Prozent

Langzeitarbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderung überdurchschnittlich

November 2022

  • Von den 3.900 Arbeitslosen mit Schwerbehinderung sind 47,3 Prozent langzeitarbeitslos
  • Bei allen Arbeitslosen sind es 36,9 Prozent

Qualifikationsprofile:

November 2022

  • 67,3 Prozent der schwerbehinderten Arbeitslosen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • Bei allen Arbeitslosen sind es 57,7 Prozent

Menschen mit Behinderung: SvB-Beschäftigung in MV - entsprechend der Meldepflicht

Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen zu besetzen. Arbeitgeber, die ihre Beschäftigungspflicht von Schwerbehinderten nicht erfüllen, müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen.

Private Arbeitgeber:

Beschäftigungsquote Schwerbehinderter in MV über dem Bundesdurchschnitt

  • 4,4 Prozent / Bund 4,1 Prozent; Platz 3 im Vergleich der Bundesländer
  • 23,4 Prozent der verpflichteten privaten Betriebe mit 20 und mehr Arbeitnehmern haben keine Beschäftigten mit Behinderung: 712 von 3.038

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,5 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommer-Rügen mit 8,7 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 8,7 Prozent
  • Rostock: 7,0 Prozent