Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: Dezember 2022

-   Aktuell: 84.300 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Quote beträgt 5,3 Prozent

-   Aufgrund des Übergangs ukrainischer Schutzsuchender in die Grundsicherung liegt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich deutlich über dem Niveau des Vorjahres

-   Im Vergleich zum Vormonat November leichter Anstieg um 1.700

-   „An der insgesamt stabilen Situation am Arbeitsmarkt hat sich auch im Dezember nichts geändert. Der leichte Anstieg im Vergleich zum Vormonat November ist jahres­zeitlich typisch. Im Vorjahresvergleich könnten wir ohne den Übergang der ukraini­schen Schutzsuchenden in die Grundsicherung einen Rückgang melden.“ (Markus Biercher)

-   Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt weiter zu: +12.300

-   Bestand an offenen Stellen liegt über dem Vorjahresniveau

-   Fachkräftepotential: Arbeitslose der Altersgruppe ‚60 und älter‘

-   Daten-Infos: Alo-Quoten der Städte und Kreise

-   Hinweis: In einer gemeinsamen Pressekonferenz werden Minister Madsen und RD-Chef Biercher am 13. Januar einen „Rück- und Ausblick 2022/2023“ für den Arbeitsmarkt des Landes Schleswig-Holstein präsentieren

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 84.300. Das ist ein Plus von 1.700 oder 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat November. Gegenüber dem Dezember des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 5.100 oder 6,5 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,3 Prozent, im Dezember des vergangenen Jahres lag sie bei 5,0 Prozent.

An der insgesamt stabilen Situation am Arbeitsmarkt hat sich auch im Dezember nichts geändert. Der leichte Anstieg im Vergleich zum Vormonat November ist jahres­zeitlich typisch. Im Vorjahresvergleich könnten wir ohne den Übergang der ukraini­schen Schutzsuchenden in die Grundsicherung einen Rückgang (-800) melden“, sagte RD-Chef Markus Biercher heute (03. Januar 2023) in Kiel. „So ist der leichte Anstieg im Vergleich zum Vormonat November jahres­zeitlich typisch, denn in den Tourismusregionen Nordfriesland (+10,2 Prozent) und Ostholstein (+8,9 Prozent) liegt der Zuwachs im Monat Dezember traditionell deutlich über dem Durchschnitt des Landes (+2,0 Prozent).“ Bemerkenswert sei auch weiterhin  -  wie in den Vormonaten  -  das deutliche Plus an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vorjahres­ver­gleich (+12.300) und die stabile Personalnachfrage.

Personalnachfrage

Die Personalnachfrage liegt im Dezember  -  mit einem Plus von 420 Stellen oder 1,5 Prozent  -  auch weiterhin leicht über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 28.100 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. „Insbesondere im Gesundheits- und Sozial­wesen, im Handel sowie im verarbeitenden Gewerbe, am Bau und in der Gastronomie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht“, betonte Biercher.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um Oktober-Daten - ist im Vorjahresvergleich deutlich gestiegen. So wuchs ihre Zahl im Vergleich mit dem Oktober des Vorjahres um 12.300 oder 1,2 Prozent auf 1.057.300 an. Speziell im Bereich der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherungen, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleitungen (jeweils +1.900) sowie dem Gastgewerbe (+1.300) sowie im Handel (+1.200) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Schwerpunktmäßig in der Finanz- und Versicherungswirtschaft (-500) und in der Arbeitnehmerüberlassung (-200) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Fachkräftepotential: Arbeitslose der Altersgruppe ‚60 und älter‘

„Aktuell gibt es in Schleswig-Holstein 10.200 Arbeitslose, die ‚60 Jahre und älter‘ sind. Von ihnen haben 60,4 Prozent einen beruflichen Abschluss. Damit sind sie besser qualifiziert als der Durch­schnitt aller Arbeitslosen (41,9 Prozent)“, so Biercher. Angesichts des demografischen Wandels und des Themas Fachkräftesicherung sollten auch diese ‚ungenutzten Arbeitsmarkt­poten­tiale‘ gehoben werden. Leider gebe es gegenüber dieser Altersgruppe Vorbehalte, die ihre Wiedereinstellungschancen reduzierten. „Ich möchte“, sagte Biercher, „daher an dieser Stelle für ein ‚neues Altersbild‘ werben, das Lebenserfahrung, Praxiswissen, Engagement und Loyalität besonders gewichtet. Dazu gehört es auch, noch stärker passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur zwei Stichworte möchte ich nennen: ‚betriebliches Gesundheitsmanagement‘ und ‚altersgerechte Arbeitsplatz­gestaltung‘.“

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die September-Zahlen vor - so haben im September 1.315 Beschäftigte in 146 Betrieben kurzgearbeitet. 156 Betriebe haben im Dezember für 1.710 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Damit liegen wir unter dem Niveau des Vormonats“, so Biercher.

Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Dezember-Daten 2022)

Kreise

  • Niedrigste Quote: Stormarn mit 3,5 Prozent
  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 5,8 Prozent

Kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 7,3 Prozent
  • Höchste Quote: Neumünster mit 7,8 Prozent

Hinweis:

In einer gemeinsamen Pressekonferenz werden Minister Madsen und RD-Chef Biercher am 13. Januar einen „Rück- und Ausblick 2022/2023“ für den Arbeitsmarkt des Landes Schleswig-Holstein präsentieren. Die Pressekonferenz findet statt in der RD Nord, Projensdorfer Str.82, 24106 Kiel. Beginn: 10:00 Uhr.