Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Januar 2023

Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Januar 2023

-   67.200 Arbeitslose im Januar, die Quote liegt bei 8,3 Prozent

-   Gegenüber dem Vormonat Dezember wächst die Zahl der Arbeitslosen um 5.200

-   Maßgeblich bedingt durch den Übergang ukrainischer Schutzsuchender in die Grund­­­sicherung hat sich die Zahl der Arbeitslosen - gegenüber dem Januar des Vorjahres - um 5.000 erhöht

-   „Im Januar sorgen die gesunkenen Gästezahlen in den Urlaubs­gebieten des Lan­des, die saisonal ty­pischen Auftragsrückgänge im Wohnungs-, Straßen- und Gar­ten­­bau sowie quar­talsbe­dingte Kündigungen und das Auslaufen befristeter Arbeits­verträge für den jahres­zeit­lich üblichen Anstieg der Arbeits­losigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember.“ (Markus Biercher)

-   Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sinkt leicht

-   Daten-Infos: Arbeitslosenquoten der Städte und Kreise

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 7

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Januar des Vorjahres - mit 67.200 um 5.000 oder 8,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 8,3 Prozent, im Januar 2022 lag sie bei 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen um 5.200 oder 8,4 Prozent gestiegen.

„Im Januar sorgen die gesunkenen Gästezahlen in den Urlaubs­gebieten des Lan­des, die saisonal ty­­pischen Auftragsrückgänge im Wohnungs-, Straßen- und Garten­bau sowie quar­talsbe­dingte Kündigungen und das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge für den jahres­zeit­lich üblichen Anstieg der Arbeits­losigkeit gegenüber dem Vormonat Dezember“, betonte Markus Biercher, Chef der Re­gionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Januar 2023). „Im Vorjahresvergleich ist der Übergang der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in die Grund­sicherung maßgeblich für die deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit. So waren im Januar 2023 4.600 ukrainische Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern arbeits­los gemeldet, im Januar 2022 lag ihre Zahl bei 220.“

Personalnachfrage

Insgesamt liegt die Personalnachfrage auf dem Niveau des Vorjahres. Aktuell befinden sich 17.700 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, im Januar 2022 waren es 14 oder 0,1 Prozent weniger. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im Bau- und Gast­gewerbe werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um November-Daten - ist im Vorjahresvergleich um 2.000 oder 0,3 Prozent auf 583.500 gesunken. Hauptsächlich im ver­ar­bei­tenden Gewerbe (-2.500), im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-600) und im Baugewerbe (-400) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Ge­sund­heits- und Sozialwesen (+1.000), im Bereich der öffentlichen Verwaltung/ Sozial­ver­siche­rungen (+800) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienst­lei­stungen (+500) sind neue Arbeitsplätze entstanden.

Ausbildungsmarkt

Biercher ging auch auf das Thema Ausbildung ein: „Ich weiß, dass das Thema ‚Studien- und Berufswahl‘ für angehende Abiturientinnen und Abiturienten viele Fragen aufwirft: Soll ich studieren? Welche Alternativen bieten sich an? Sind diese Alternativen attraktiv? Es ist daher sinnvoll, sich nicht nur intensiv über Studienange­bote, sondern auch über die große Zahl an anspruchsvollen und gleichzeitig zukunftssicheren Ausbildungs­berufen zu infor­mieren. Denn gerade sie sind häufig mit Entwicklungs- und Karrierechancen verbunden, die nicht im­­mer be­kannt sind. So werden in Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten Jahren mehrere Tausend Be­triebsinhaber eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen. Ich kann daher nur an die Abitu­rien­tinnen und Abiturienten des aktuellen und des kommenden Jahres appellieren: Be­schäftigen Sie sich in­ten­siv mit diesem Thema. Nutzen Sie nicht nur unsere Selbsterkundungstools im Internet, son­­dern auch unsere weiteren digitalen Informationsangebote. Vereinbaren Sie darüber hinaus so schnell wie möglich mit der Berufs­be­ra­tung Ihrer regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch.“

Kurzarbeit

Betrachtet man die ‚realisierte Kurzarbeit‘ - hier liegen die Oktober-Zahlen vor - so haben im Oktober 658 Beschäftigte in 48 Betrieben kurzgearbeitet. 98 Betriebe haben im Januar für 1.287 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. „Der Wert der Beschäftigten liegt deutlich unter dem Niveau des Vormonats Dezember“, so Biercher.

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten

Arbeitslosigkeit in den Kreisen

  • Niedrigste Quote: Landkreis Rostock und Ludwigslust-Parchim mit 6,1 Prozent
  • Höchste Quote: Vorpommern-Rügen mit 10,8 Prozent

Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten

  • Schwerin: 9,2 Prozent
  • Rostock: 7,6 Prozent