Dabei geht es um Erfolgsgeschichten vor Ort, die die besondere Bedeutung der Jobcenter und ihr Engagement für langzeitarbeitslose Menschen zeigen.
Karl-Josef Laumann, Arbeitsminister von Nordrhein-Westfalen:
„Vor der Coronavirus-Pandemie profitierten bereits viele Menschen, die schon länger arbeitslos waren, von den Unterstützungsangeboten der Jobcenter und der zugleich guten wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land. Aber auch während der Pandemie und trotz der schwierigen Bedingungen für die Unternehmen konnten mit Unterstützung der Jobcenter einige bestehende Beschäftigungsverhältnisse ehemals langzeitarbeitsloser Menschen nachhaltig gesichert werden. Zuletzt ist die Zahl arbeitsloser Menschen wieder zurückgegangen, von der Erholung am Arbeitsmarkt konnten Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, bislang jedoch weniger profitieren. Daher ist es gut, dass die Jobcenter in Nordrhein-Westfalen derzeit bei ihrer Arbeit einen besonderen Schwerpunkt auf diese Menschen legen. Ich freue mich über die vielfältigen Ansätze der nordrhein-westfälischen Jobcenter, die Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig in Arbeit bringen.“
Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit:
„Ich freue mich über die Gelegenheit für die Jobcenter, in der Fokuswoche von den vielfältigen Projekten und Programmen sowie von der guten Arbeit zu berichten, die sie in NRW seit Jahren leisten. Besonders freut es mich, dass wir das zusammen tun, als kommunale wie auch gemeinsame Jobcenter. Die Pandemie hat die in NRW seit 2014 kontinuierlich positive Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit vorübergehend unterbrochen. Doch hat sie uns dadurch noch einmal gezeigt, dass wir zusammen schwierige Situationen erfolgreich bewältigen können. Und letztlich hat sie uns auch gezeigt, dass viele der neuen und innovativen Ansätze der vergangenen Jahre sich nachhaltig auch in Krisensituationen bewähren. Viele neu begonnene Beschäftigungsverhältnisse konnten mit der Unterstützung der Jobcenter trotz der schwierigen Bedingungen für die Unternehmen nachhaltig gesichert werden. Die Menschen bleiben in Arbeit. Für sie und ihre Familien ist das eine sehr gute Nachricht.“
Wege aus der Arbeitslosigkeit
Während der Fokuswoche Langzeitarbeitslosigkeit werden die Jobcenter in Nordrhein-Westfalen von ihrer Praxisarbeit berichten. So stellt zum Beispiel das Jobcenter in Dortmund eine Kundin vor, die nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit nun schon seit geraumer Zeit bei einer Spedition erfolgreich in Arbeit gefunden hat. Für sie war besonders das Coaching, das durch das Teilhabechancengesetz ermöglicht wird, für den Erfolg entscheidend. Zudem wird das Jobcenter eine Woche über Twitter weitere Beispiele für gelungene Wege aus der Arbeitslosigkeit präsentieren. In Bochum-Wattenscheid wurde einem Arbeitgeber ermöglicht, seinen Betrieb aufrecht zu erhalten. Der Metzger fand keine Mitarbeiter, es drohte das Aus für den Traditionsbetrieb. Nach der finanziellen Förderung eines Arbeitsverhältnisses im Rahmen des Teilhabechancengesetzes durch das Jobcenter und der Übernahme des ehemals Langzeitarbeitslosen in ein ungefördertes Arbeitsverhältnis steht nun fest: Die Tradition kann weiter ausgebaut werden! In Aachen stellt das Jobcenter unter anderem die Erfolgsgeschichte eines schwer erkrankten Kunden vor, der im Rahmen des Jobcenter-Programms rehapro zurück in Arbeit gefunden hat. Seinen Weg aus der Arbeitslosigkeit schaffte auch er durch ein unterstützendes Coaching. Mit ihm lernte er, seine Erkrankung zu bewältigen. Die erfolgreiche Grundidee: Eine passende Beschäftigung kann Menschen dabei unterstützen, wieder gesund werden.
Das sind nur drei Beispiele für die erfolgreiche Arbeit der Jobcenter in Nordrhein-Westfalen. In der Fokuswoche Langzeitarbeitslosigkeit werden vor Ort viele weitere vorgestellt. Ihnen allen gemeinsam ist, dass Erfolg sich einstellt, wenn Jobcenter und Kundinnen und Kunden noch besser ins Gespräch kommen und zusammen, mit einem ganzheitlichen Blick auf die familiäre oder gesundheitliche Situation einen Weg aus der Arbeitslosigkeit finden.
Langzeitarbeitslosigkeit während Corona-Pandemie gestiegen - Abbau gelingt langsam
Die Pandemie führte 2020 weltweit zu einem starken Wirtschaftseinbruch. Als Folge waren auch in NRW viele Menschen neu auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. So waren im März 308.734 Personen in Nordrhein-Westfalen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2020, also zum Vergleichsmonat vor der Ausbreitung der Covid-19 Pandemie, stieg die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen in NRW um 67.337 Personen oder 27,9 Prozent. Auch der Anteil langzeitarbeitsloser Menschen an allen Arbeitslosen ist im Zuge der Pandemie gestiegen. Im März 2020 waren von allen arbeitslos gemeldeten Menschen 37,2 Prozent länger als ein Jahr arbeitslos. Im aktuellen Monat betrug der Anteil langzeitarbeitsloser Personen an allen Arbeitslosen 47,3 Prozent.
Seit Beginn des Jahres gelingt es, die Arbeits- und Langzeitarbeitslosigkeit Schritt für Schritt wieder zu reduzieren. So verringerte sich die Anzahl der arbeitslosen Menschen in Nordrhein-Westfalen insgesamt zwischen Januar 2022 und März 2022 um 17.870 auf nunmehr 652.863 Arbeitslose
Um die Folgen der Corona-Pandemie auf dem Arbeitsmarkt weiter abzumildern und Arbeitslosen Perspektiven auf einen nachhaltigen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zudem mit REACT-Mitteln der Europäischen Union die Initiative „Wiedereinstieg“ gestartet. Im Rahmen der Initiative wurden vier Aufrufe veröffentlicht. Mit dem Wettbewerb „100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit“, der Aktion „10.000 Perspektiven“, der „Kooperativen Beschäftigung“ und der „aufsuchenden Stabilisierungsberatung“ wird ein Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet. Folgen Sie uns auf Twitter: BA_NRW