Land Bremen: Arbeitslosenzahlen steigen durch Ukraine-Effekt sowie Ende von Schule und Ausbildun

Pfeiffer: Wir sehen Chancen und Risiken für den Arbeitsmarkt.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 35

Die Arbeitslosenzahl in Bremen lag im Juli mit 37.689 um 4,3% höher als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 10,3%. Der Hauptgrund für den Anstieg ist die weitere Registrierung von Geflüchteten aus der Ukraine, die seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden. Aktuell sind 2.009 Geflüchtete arbeitslos gemeldet. Insgesamt werden in Bremen 3.446 erwerbsfähige Geflüchtete bei den Jobcentern betreut. Detailliertere Informationen, vor allem zu bewilligten Anträgen, werden erst nach und nach vorliegen. Für den Wechsel aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung gilt eine Übergangsfrist. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit ist ein vorübergehender saisonaler Effekt. Er entsteht, wenn sich Ausbildungs- und Schulabsolventen über den Sommer arbeitslos melden. Dies wird im kommenden Monat noch deutlicher sichtbar werden.

Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, erläutert: "Die Arbeitslosigkeit ist zwar gestiegen, aber nach wie vor nimmt auch die Beschäftigung zu und der Arbeitsmarkt ist weiterhin aufnahmefähig. Die jungen Menschen, die in den nächsten Wochen Ausbildung und Studium beginnen oder sich nach ihrer Ausbildung eine Arbeitsstelle suchen, finden also beste Voraussetzungen vor. Auch bei den Geflüchteten aus der Ukraine sind wir zuversichtlich, sie bei der Integration in den Arbeitsmarkt gut unterstützen zu können. Im ersten Schritt ging es darum, den Übergang zu den Jobcentern und die Existenzsicherung zu bewerkstelligen. Das ist gut gelungen. Als Risiko für den Arbeitsmarkt, dessen Folgen zum jetzigen Zeitpunkt kaum genau eingegrenzt werden können, sehen wir die reduzierten Gaslieferungen aus Russland."

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen ausweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Juli bei 50.354 Personen. Das waren 1,3% weniger als im Vorjahr.

https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/Detail/202207/ama/amr-amr/amr-04-0-202207-xlsx.xlsx?__blob=publicationFile&v=