Der saarländische Arbeitsmarkt im Januar 2022

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr setzte sich fort; zusätzlich sank die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen erstmals wieder unter den Wert des Vorjahres   Deutliche Zunahme bei den gemeldeten Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahr   Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag über dem Vorjahresniveau

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 4

Zu Jahresbeginn stieg die Zahl der Arbeitslosen im Saarland im Vergleich zum Vormonat an. Unternehmen fragten in hohem Umfang Arbeitskräfte nach und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahreswert. Saarländische Betriebe reichten weniger Anzeigen auf Kurzarbeit als im Vormonat ein.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar
33 600 Frauen und Männer arbeitslos, 1 300 oder 4,1 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren 6 300 Menschen weniger arbeitslos. Das entspricht einem Minus von 15,7 Prozent. Auch gegenüber dem Januar vor der Pandemie, also Januar 2020, ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken (minus 1 600,
minus 4,5 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 6,3 Prozent. Im Dezember betrug sie 6,1 Prozent und vor einem Jahr 7,5 Prozent.

„Wir starten mit positiven Signalen in das neue Jahr. Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig zum Vorjahr, erstmals auch im Segment der langzeitarbeitslosen Menschen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist immer noch ungebremst hoch. Weiterhin beantragen Unternehmen zwar Kurzarbeitergeld, im Saarland sind die Zahlen aber rückläufig. Somit sind wir zuversichtlich, dass wir in den kommenden Monaten vielen Menschen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt anbieten können“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 45 800 Personen. Das waren
6 300 oder 12,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 3 100 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 1 000 oder 47,8 Prozent mehr als vier Wochen zuvor, aber 500 oder 14,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

1 800 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, geringfügig weniger als im Dezember (minus 8 bzw. minus 0,4 Prozent) und im Vorjahr (minus 37 oder minus 2,0 Prozent).

Im ersten Monat des Jahres meldeten Betriebe 2 200 offene Arbeitsstellen. Dies waren 500 oder 19,3 Prozent weniger als im Dezember, aber 700 oder 46,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Insgesamt waren 11 100 Stellen gemeldet, 3 700 oder 49,2 Prozent mehr als im Januar 2021. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 100), im Gesundheits-und Sozialwesen (1 590), im Handel (1 400), im Verarbeitenden Gewerbe (1 170) und im Baugewerbe (910) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im November 2021 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 394 700 Beschäftigten 0,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 500 auf 35 400), die öffentliche Verwaltung (plus 700 auf 25 600), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 700 auf 24 800) und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 600 auf 18 400).

Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 800 auf 89 200) und bei den sonstigen und privaten Dienstleistungen (minus 700 auf 11 800) festzustellen.

Kurzarbeit

Auch im Januar zeigten Unternehmen Kurzarbeit an. 250 Anzeigen wurden gezählt, 200 weniger als im Dezember. Die Anzeigen wurden für 3 100 Beschäftigte gestellt.

„Ein Rückgang der Anzeigen auf Kurzarbeit ist erkennbar, diese positive Entwicklung lässt uns zuversichtlich auf das neue Jahr blicken“, berichtet Heidrun Schulz.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 1 000 Betriebe für 6 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

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