Der saarländische Arbeitsmarkt im Oktober 2022

Weniger arbeitslose Menschen im Saarland Unverändert hohe Nachfrage nach Arbeitskräften Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag leicht über dem Vorjahresniveau

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 51

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit an der Saar gesunken. Unternehmen meldeten in den vergangenen vier Wochen mehr Stellen als im September. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag geringfügig über dem Vorjahreswert. In den letzten vier Wochen zeigten Unternehmen wieder mehr Kurzarbeit an.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Oktober
33 700 Frauen und Männer arbeitslos, 400 oder 1,0 Prozent weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 100 Arbeitslose mehr gezählt (plus 0,3 Prozent).

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im Oktober bei 6,4 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,5 Prozent und vor einem Jahr 6,3 Prozent.

„In den letzten vier Wochen ist die Arbeitslosigkeit sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherung als auch im Bereich der Grundsicherung gesunken. Im Jahr 2023 werden Kriegsfolgen und Krisen die bisher positive Entwicklung am Arbeitsmarkt vermutlich dämpfen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziert für das nächste Jahr einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 0,3 Prozent im Saarland. Hinsichtlich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung rechnet das IAB mit einem Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Oktober bei 46 500 Personen. Das waren 400 oder 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Monat für Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

In den letzten vier Wochen meldeten sich 2 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 80 oder 3,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Gegenüber Oktober 2021 wurde ein leichter Rückgang von 20 Personen oder 1,0 Prozent verzeichnet.

2 000 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 500 oder 20,4 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 300 oder 11,9 Prozent weniger.

In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen 2 100 neue Arbeitsstellen. Dies waren 400 oder 20,3 Prozent mehr Stellen als im September. Insgesamt waren im Oktober 12 100 offene Stellen gemeldet, 1 500 oder 13,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 110), im Verarbeitenden Gewerbe (1 660), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 630), im Handel (1 290) und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 1 080) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im August 2022 - das ist der derzeit aktuellste Datenstand - wurden 392 300 Beschäftigte gezählt, 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 400 auf 25 800), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 800 auf 25 400), der Bereich Information und Kommunikation (plus 700 auf 11 600) sowie das Gastgewerbe (plus 500 auf 10 200).

Ein Rückgang war im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 1 100 auf 88 600) und im Finanz- und Versicherungssektor (minus 400 auf 11 000) festzustellen.

Kurzarbeit

Im Oktober zeigten die Unternehmen mehr Kurzarbeit an. Insgesamt gingen rund 50 Anzeigen für 900 Beschäftigte bei der Agentur für Arbeit ein. Im September wurden 30 Anzeigen für 700 Beschäftigte gezählt.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juli 2022 50 Betriebe für
900 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Folgen Sie uns auf Twitter.