Kooperationsvereinbarung zur grenzüberschreitenden Weiterbildung unterzeichnet

22.12.2022 | Presseinfo Nr. 60

Die berufliche Weiterbildung nimmt in der heutigen Arbeitswelt einen hohen Stellenwert ein – auch über die Grenzen hinweg. Am 21. Dezember 2022 haben die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, die Regionaldirektion Pôle Emploi Grand-Est, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit sowie die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes eine Kooperationsvereinbarung zur grenzüberschreitenden Weiterbildung unterzeichnet.

Zur Mitarbeitergewinnung und -qualifizierung in der Großregion und insbesondere an der deutsch-französischen Grenze vereinbarten die Kooperationspartner eine Weiterbildungsmaßnahme, die sich durch die Besonderheit der Zweisprachigkeit auszeichnet. Ziel ist eine fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisvermittlung im Bereich Lager und Logistik. Neben einer berufsbezogenen Sprachförderung werden spezielle Arbeits- und Lerntechniken vermittelt. Des Weiteren profitieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen von Informationen zum Arbeitsmarkt und machen einen Gabelstaplerschein, der sowohl in Deutschland als auch Frankreich anerkannt ist. Zum Abschluss ist ein vierwöchiges Praktikum in einem deutschen und einem französischen Betrieb vorgesehen mit dem Ziel einer Arbeitsaufnahme auf beiden Seiten der Grenze.

„Die Arbeitswelt verändert sich. Wer am Ball bleiben will und sich weiterbildet, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In unserer Grenzregion ist nicht nur eine fachliche Qualifizierung notwendig und wichtig, auch der Zweisprachigkeit kommt eine große Bedeutung zu. Ich begrüße den Abschluss dieser Kooperationsvereinbarung und freue mich, dass wir perspektivisch auch Beschäftigte bei der Anpassung ihrer Qualifikation in den Unternehmen unterstützen werden“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland.

"Die Entwicklung der Kompetenzen von Arbeitssuchenden ist heute ein Schlüsselelement und eine Notwendigkeit - insbesondere für die arbeitsmarktfernen Personen, um den Arbeitskräftebedarf unserer Unternehmen abzudecken. Dies erweist sich auch als grenzüberschreitende Realität, wenn man die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre auf dem französischen und deutschen Arbeitsmarkt betrachtet. Die Einführung dieser grenzüberschreitenden Weiterbildungsmaßnahme ist ein erster Schritt zur operativen Umsetzung von Maßnahmen, die die Prinzipien von Reziprozität und Ausgleich zwischen unseren Teilregionen gewährleisten. Diese Weiterbildungsmaßnahme entspricht einem lokalen grenzüberschreitenden Bedarf und in dieser Hinsicht freue ich mich besonders über diesen Fortschritt und den zukünftigen Erfolg dieser Maßnahme", betont Philippe Siebert, Regionaldirektor von Pôle emploi Grand-Est.

„Mit der Unterzeichnung dieser Kooperationsvereinbarung wurde eine weitere Hürde in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit genommen. Als Arbeitsminister des Saarlandes werde ich mich auch weiter dafür einsetzen, dass Arbeitsmarktmöglichkeiten und -probleme interregional betrachtet und gelöst werden“, so Minister Dr. Magnus Jung.

"In Zeiten verstärkten Fachkräftemangels profitieren unsere Unternehmen besonders von Mitarbeitern, die sowohl Fachwissen als auch Sprachkompetenz mitbringen. Die jetzt neu geschaffene Weiterbildungsmaßnahme setzt neben fachlichen Themen gezielt auf berufsbezogene Sprachvermittlung. Damit trägt sie zu einer tieferen Integration des Arbeitsmarktes in der Saar-Lor-Lux-Region und zur Milderung des Fachkräftemangels in den Betrieben bei“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé.