Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Februar 2023

Arbeitslosigkeit ist gestiegen

Arbeitskräftenachfrage zog wieder an

Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als ein Jahr zuvor

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 12

Im Februar wurden etwas mehr Arbeitslose gezählt. Die Unternehmen meldeten mehr Stellen als einen Monat zuvor. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unverändert über dem Vorjahresniveau.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Februar 110 600 Frauen und Männer arbeitslos, 600 oder 0,6 Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 7 500 Arbeitslose mehr gezählt, ein Plus von 7,2 Prozent.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Februar bei 4,9 Prozent. Vor einem Monat betrug sie ebenfalls 4,9 Prozent und vor einem Jahr 4,6 Prozent.

„Im letzten Monat ist die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen gestiegen. Auch jüngere Männer melden sich nach Abschluss ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung arbeitslos. Ich bin mir sehr sicher, dass in diesen Fällen die Arbeitslosigkeit nur von kurzer Dauer sein wird. Fachkräfte werden händeringend auf dem Arbeitsmarkt gesucht. In den vergangenen vier Wochen haben Unternehmen deutlich mehr Stellen gemeldet als im Januar. Fast drei Viertel dieser Stellen waren für Fachkräfte registriert“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Februar bei 148 300 Personen. Das waren 13 800 oder 10,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im Februar meldeten sich 9 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 3 200 oder 26,0 Prozent weniger als vier Wochen zuvor.

7 100 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 800 oder 33,1 Prozent mehr als im Januar.

Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen viele Stellen. 8 800 offene Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) neu registriert. Dies waren 3 500 oder 66,0 Prozent mehr als im Januar.

Insgesamt waren im Februar 43 700 Stellen erfasst, 900 oder 2,2 Prozent mehr als im Januar und 100 Stellen oder 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (9 330), im Handel (5 160), im Verarbeitenden Gewerbe (4 830), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 700) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 360) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Dezember 2022 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 486 800 Beschäftigten 1,0 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem der Handel (plus 1 700 auf 209 500), die öffentliche Verwaltung (plus 1 300 auf 101 600), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3 200 auf 84 100) sowie das Gastgewerbe (plus 1 400 auf 44 100).

Ein Rückgang war insbesondere in der Zeitarbeit (minus 800 auf 30 800) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Februar ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 100 Betriebe zeigten Kurzarbeit an. Im Januar waren es 200 Anzeigen.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im November 2022 300 Betriebe für 5 000 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.