Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2023

Etwas weniger Frauen und Männer waren arbeitslos

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag unverändert über dem Vorjahresniveau

14 000 offene Ausbildungsstellen warten noch auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 23

Im April ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz geringfügig gesunken. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag unverändert über dem Vorjahreswert. Der Ausbildungsmarkt ist weiter in Bewegung: viele offene Ausbildungsplätze sind bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern gemeldet.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im April 2023 109 000 Frauen und Männer arbeitslos, 600 oder 0,6 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 11 400 Arbeitslose oder 11,6 Prozent mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im April bei 4,9 Prozent und entsprach somit der Quote des Vormonats. Vor einem Jahr betrug sie 4,3 Prozent.

„In diesem Jahr hat sich die Arbeitslosigkeit im April saisonuntypisch entwickelt. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Grundsicherung. Sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr waren mehr arbeitslose Menschen gemeldet. Insbesondere wurden mehr Personen mit ausländischem Pass im Vergleich zum Vorjahr gezählt. Seit Juni vergangenen Jahres werden die Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in den Jobcentern betreut, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im April bei 146 400 Personen. Das waren 16 900 oder 13,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im April meldeten sich 8 900 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 700 oder 8,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 1 000 Personen oder 13,0 Prozent mehr.

8 600 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 800 oder 10,5 Prozent mehr als im März. Gegenüber April 2022 gelang es 500 arbeitslosen Menschen oder 5,7 Prozent mehr.

Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen etwas mehr Stellen als im Monat März. 7 300 neue Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 250 oder 3,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr war es ein Minus von 1 000 Stellen oder 11,7 Prozent.

Insgesamt waren im April 43 200 Stellen erfasst, 400 oder 1,0 Prozent weniger als im März und 3 000 Stellen oder 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (9 080), im Handel (4 880), im Verarbeitenden Gewerbe (4 860), im Gesundheits- und Sozialwesen (4 630) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 230) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Februar 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 481 300 Beschäftigten 0,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 1,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem der Handel (plus 1 200 auf 207 200), die öffentliche Verwaltung (plus 1 100 auf 101 300), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 2 900 auf 84 200), das Gastgewerbe (plus 2 100 auf 43 400) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 1 700 auf 38 100).

Ein Rückgang war insbesondere in der Zeitarbeit (minus 3 100 auf 29 300) erkennbar.

Kurzarbeit

Im April ging die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit zurück. 60 Betriebe zeigten für rund 1 000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im März waren es 100 Anzeigen für 2 000 Mitarbeiter.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Januar 2023 200 Betriebe für 4 500 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der rheinland-pfälzische Ausbildungsmarkt im April

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 haben 16 100 rheinland-pfälzische Jugendliche die Agenturen für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies waren 300 oder 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 22 500 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, rund 200 oder 0,9 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.

Derzeit sind noch 9 100 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 14 000 offene Ausbildungsplätze.

„Die Chancen für junge Frauen und Männer auf einen Ausbildungsplatz sind sehr gut. Ich ermutige die Jugendlichen Kontakt zu unseren Berufsberaterinnen und -beratern aufzunehmen. Sie unterstützen gerne bei der Suche nach einer Ausbildung, beraten und zeigen individuelle Wege auf“, so Heidrun Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.