Der saarländische Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli 2023

Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Etwas mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr
2 700 Ausbildungsstellen sind derzeit noch unbesetzt

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 33

Im Juli ist die Arbeitslosigkeit an der Saar etwas gestiegen. Unverändert wurden mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Viel Bewegung herrscht aktuell auf dem Ausbildungsmarkt. 2 700 unbesetzte Stellen warten auf die passende Bewerberin bzw. den passenden Bewerber.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Juli 2023 35 700 Frauen und Männer arbeitslos, 300 oder 1,0 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2 700 Arbeitslose oder 8,0 Prozent mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Juli bei 6,8 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,7 Prozent und vor einem Jahr 6,3 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli entspricht der saisonüblichen Entwicklung. Insbesondere jüngere Menschen haben sich arbeitslos gemeldet. Diese haben zum Teil ihre Ausbildung beendet und wurden vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen. In diesen Fällen bin ich mir sehr sicher, dass die Arbeitslosigkeit lediglich von geringer Dauer sein wird. Diese Fachkräfte sind auf unserem Arbeitsmarkt gesucht und werden zügig eine Arbeitsstelle finden“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Juli bei 48 600 Personen. Das waren 3 500 oder 7,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im Juli meldeten sich 2 200 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 300 oder 15,3 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 200 Personen oder 7,5 Prozent weniger.

1 800 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 200 oder 10,1 Prozent mehr als im Juni. Gegenüber Juli 2022 gelang es 30 arbeitslosen Menschen oder 1,5 Prozent Personen mehr.

Betriebe meldeten im Juli mehr Stellen als im Vormonat. 2 200 neue Arbeitsstellen wurden bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 200 oder 9,7 Prozent mehr als vier Wochen zuvor.

Insgesamt waren im Juli 10 900 Stellen erfasst. Dies entspricht dem Niveau des Vormonats. Gegenüber dem Vorjahr sind es 1 700 oder 13,6 Prozent weniger Stellen. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (1 930), im Verarbeitenden Gewerbe
(1 570), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 520), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 200) sowie im Handel
(1 170) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Mai 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 392 800 Beschäftigten 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem die öffentliche Verwaltung (plus 500 auf 26 200), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 600 auf 25 800), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 400 auf 15 100) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 400 auf 11 800).

Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 400 auf 53 700) und bei der Zeitarbeit (minus 600 auf 8 400) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Juli ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit etwas gesunken. 15 Betriebe zeigten für 670 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juni waren es 20 Anzeigen.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im April 2023 rund 20 Betriebe für 660 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.

Der saarländische Ausbildungsmarkt im Juli

Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2022 haben 4 300 saarländische Jugendliche die Agentur für Arbeit oder eines der Jobcenter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Anspruch genommen. Dies sind 100 oder 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 6 700 Ausbildungsstellen waren bislang gemeldet, 80 oder 1,1 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.

Derzeit sind noch 1 400 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 2 700 offene Ausbildungsplätze.

„Es ist noch nicht zu spät die passende Ausbildungsstelle zu finden. Ich ermutige die jungen Frauen und Männer Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen und die individuelle Beratung sowie Unterstützungsmöglichkeiten zu nutzen. Auch können die Schulferien für ein Praktikum genutzt werden, um sich vor Ort einen konkreten Einblick in die Berufswelt zu verschaffen“, sagt Schulz.

Jugendliche und Unternehmen können jederzeit Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 an die Agentur für Arbeit wenden.

Arbeitgeber, die gerne Berufsausbildungsstellen melden möchten, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20.