Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt im Oktober 2023

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Weniger Arbeitsstellen als vor einem Jahr

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag etwas über dem Vorjahresniveau

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 41

Im Oktober wurden weniger arbeitslose Menschen in Rheinland-Pfalz gezählt. Unverändert lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leicht über dem Vorjahreswert. Die Kräftenachfrage der Unternehmen hat im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Oktober 111 100 Frauen und Männer arbeitslos, 1 200 oder 1,0 Prozent weniger als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 8 500 Arbeitslose oder 8,3 Prozent mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Oktober bei 4,9 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 5,0 Prozent und vor einem Jahr 4,6 Prozent.

„In den letzten vier Wochen konnten insbesondere jüngere arbeitslose Frauen und Männer die Arbeitslosigkeit beenden. Diejenigen, die im Sommer ihre Ausbildung beendet hatten und sich vorübergehend arbeitslos gemeldet hatten, konnten zwischenzeitlich eine Beschäftigung aufnehmen. Andere jüngere Menschen haben eine Ausbildung begonnen“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Insgesamt hinterlässt die schwächer werdende Konjunktur jedoch ihre Spuren am Arbeitsmarkt. Bislang wurden im Jahr 2023 deutlich weniger neue Arbeitsstellen gemeldet als im vergangenen Jahr.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Oktober bei 146 300 Personen. Das waren 8 800 oder 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im Oktober meldeten sich 8 600 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 400 oder 5,0 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich keine Änderung ergeben.

6 900 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 1 200 oder 15,0 Prozent weniger als im September. Gegenüber Oktober 2022 gelang es 250 arbeitslosen Menschen oder 3,5 Prozent weniger.

Betriebe meldeten in den vergangenen vier Wochen etwas weniger Stellen als im Vormonat. 5 600 neue Arbeitsstellen wurden bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern (in gemeinsamer Trägerschaft) registriert. Dies waren 30 oder 0,5 Prozent weniger als vier Wochen zuvor.

Insgesamt waren im Oktober 40 200 Stellen erfasst, 1 100 Stellen oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 6 300 oder 13,5 Prozent weniger Stellen. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (7 550), im Handel (5 120), im Verarbeitenden Gewerbe (4 630), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4 610) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (4 550) registriert.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im August 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 1 488 900 Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten in Rheinland-Pfalz vor allem das Sozialwesen (plus 1 200 auf 114 400), die öffentliche Verwaltung (plus 1 800 auf 102 600), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 4 900 auf 88 300), das Gastgewerbe (plus 900 auf 47 400) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 800 auf 37 800).

Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 500 auf 206 100) und bei der Zeitarbeit (minus 3 400 auf 28 800) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Oktober ist die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit gesunken. 80 Betriebe zeigten für 1 700 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im September waren es 110 Anzeigen für 3 100 Beschäftigte.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Juli 2023 rund 160 Betriebe für 3 300 Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.