Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt weiter stabil

Arbeitslosigkeit liegt deutlich unter Vorkrisenniveau +++ 11.900 Arbeitslose weniger als im vorigen Jahr +++ Arbeitslosenquote sinkt auf 7 Prozent +++ Arbeitgeber melden im März 3.800 neue Stellen +++ Insgesamt sind bei den Arbeitsagenturen 23.000 Stellenangebote gelistet +++ Behrens: „Das Frühjahrsgeschäft und die Pandemie-Lockerungen wirken sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Humanitäre Hilfe für die geflüchteten Menschen steht im Vordergrund. Agenturen sind für die Integration in den Arbeitsmarkt vorbereitet.“

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 18

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im März 2022 gesunken. Der Arbeitsmarkt folgt damit dem bereits vor der Pandemie typischen Saisonmuster. So waren im März 77.300 Arbeitslose registriert, 2.400 weniger als im Vormonat (-3 Prozent). Die Arbeitslosigkeit im März 2022 lag unter dem Niveau des Vorjahres und auch unter dem Niveau kurz vor dem ersten Lockdown. Im März 2021 zählten die Arbeitsagenturen im Land 89.200 und im März 2020 79.800 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7 Prozent. Das waren 0,2 Prozentpunkte weniger als im Februar. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote lag im März 2021 bei 8 Prozent und im März 2020 bei 7,1 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt im aktuellen Berichtsmonat unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bremen.


Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt weiter
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2022 gesunken. So waren im Berichtsmonat rund 31.200 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 500 weniger als im Februar 2022 und 3.700 weniger als im März 2021. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Sachsen-Anhalt 40,3 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 39 Prozent.


„Zum Ende des ersten Quartals 2022 sank die Arbeitslosigkeit weiter, jedoch nicht so stark wie in den Vorjahresmonaten. Die Zahl der Beschäftigten lag über dem Vorjahr. Arbeitgeber meldeten zwar weniger neue Arbeitsstellen, was an der Unsicherheit in Folge des Ukraine- Krieges und den damit verbundenen gestiegenen Kosten liegen kann. Dies zeigen auch mehr Anzeigen auf Kurzarbeit im verarbeitenden Gewerbe und im Transportwesen. Auf der anderen Seite erhöhte sich insgesamt der Bestand an offenen Stellen, ein Indiz für mögliche Besetzungsschwierigkeiten. Aus dem Gesundheitswesen gab es in Folge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht aktuell noch keine vermehrten Arbeitslosmeldungen. Die vollen Auftragsbücher vor allem im Handwerk sowie die Lockerungen der Corona-Maßnahmen werden die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt weiter beschleunigen. Weiter ist zu erwarten, dass die Folgen des Krieges in der Ukraine in den nächsten Wochen Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen werden. Nach der vordringlich humanitären Hilfe für die geflüchteten Menschen bereiten die Arbeitsagenturen die qualifikationsadäquate Integration in den Arbeitsmarkt vor“, erklärte der Chef der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.

Einstellungen und Entlassungen
Knapp 4.200 Menschen meldeten sich im März 2022 aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren etwa 800 weniger als im Vormonat und rund 300 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus der Arbeitnehmerüberlassung und dem verarbeitenden Gewerbe (jeweils 500) sowie dem Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz (600) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (400). 4.800 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 200 mehr als im Vormonat und 900 weniger als im März 2021. Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat knapp 3.800 neue Stellen, das waren jeweils 900 weniger als im Vormonat und als vor einem Jahr. Rund 20 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, knapp 13 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, 11 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz, knapp jeweils 8 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie aus der öffentlichen Verwaltung.


Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahresvergleich gestiegen
Stand Januar 2022 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 801.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 4.800 weniger als im Dezember 2021 aber 5.700 mehr als im Januar 2021.


Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Die Arbeitsagenturen registrierten im März rund 230 Anzeigen für etwa 3.100 Beschäftigte. Im Februar waren es rund 400 Anzeigen für 3.200 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen war im Berichtsmonat der Maschinenbau mit 7 Anzeigen für 500 Mitarbeiter, die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 17 Anzeigen für 300 Mitarbeiter und der Landverkehr mit 12 Anzeigen für 300 Mitarbeiter.
Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Dezember 2021 14.100 Beschäftigte in 2.700 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Dezember 1,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen. Im November 2021 waren hochgerechnet 1,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen gewesen.


Unterbeschäftigung ist gesunken
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2022 bei 106.400. Das waren 2.000 weniger als im Vormonat und 12.200 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 9,4 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als vorigen Monat.


Grundsicherung („Hartz IV“) – Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten geht weiter zurück
Im März haben etwa 40 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen, 20 weniger als im Vormonat. 300 Menschen haben im März Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Das entsprach der Zahl von Februar. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt 120.400 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 600 weniger als im Februar und 13.600 weniger als vor einem Jahr.

Die statistischen Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag am
14. März 2022 ab.


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