Sachsen-Anhalt: Zahl der Berufspendler steigt

Höhere Pendlerströmen bei steigender Beschäftigung+++ Auspendler sind wichtiges Fachkräftepotential für Sachsen-Anhalt+++ Behrens: „Wenn die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen stimmen, werden Jobs in der Heimat für viele Menschen immer attraktiver.“

20.02.2023 | Presseinfo Nr. 8

Die Zahl der Sachsen-Anhalter, die in einem anderen Bundesland arbeiten, ist gestiegen. Auf der anderen Seite erhöhte sich auch die Zahl der Menschen, die aus einem anderen Bundesland zur Arbeit nach Sachsen-Anhalt pendeln. Das zeigt eine Analyse der neusten Pendler-Daten der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen vom Juni 2022.

Zahl der Auspendler* steigt
Im Juni 2022 gab es insgesamt 864.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort in Sachsen-Anhalt. Davon waren 143.300 in einem anderen Bundesland tätig. Das waren 2.400 mehr als im Jahr zuvor. Die meisten Auspendler aus Sachsen-Anhalt arbeiteten in Niedersachsen (37.900), in Sachsen (36.500) und in Thüringen (14.500). Im Juni 2022 pendelte damit jeder sechste der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt zur Arbeit in ein anderes Bundesland.

Auspendler nach Anforderungsniveau und Wirtschaftszweigen
Insgesamt 83.500 Auspendler arbeiteten Mitte des Jahres 2022 in einem anderen Bundesland als Fachkräfte, 39.900 waren Spezialisten/Experten und 19.800 in Helferberufen tätig. Betrachtet man die derzeitigen Auspendler nach Wirtschaftszweigen, würde sich folgendes Fachkräftepotential für Sachsen-Anhalt ergeben: verarbeitendes Gewerbe (28.200), Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz (18.100), Verkehr/Lagerei (15.100) und Baugewerbe (14.400).

Mehr Einpendler* als im Vorjahr
Die Zahl der Menschen aus anderen Bundesländern, die in Sachsen-Anhalt sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist ebenso gestiegen. So lag die Zahl der Einpendler im Juni 2022 bei rund 76.000. Ein Jahr zuvor waren es noch 72.800. Die meisten Einpendler kommen aus den Nachbarländern Sachsen (26.000), Niedersachsen (9.900), Thüringen (9.600) und Brandenburg (7.900). Aus dem Ausland pendelten im Juni 2022 insgesamt rund 5.000 Beschäftigte nach Sachsen-Anhalt. Das heißt: Sie hatten ihren Wohnsitz im Ausland und ihren Arbeitsort in Sachsen-Anhalt.

„Das Pendeln zur Arbeit gehört zum Berufsleben dazu, weil die passende Arbeitsstelle nicht in jedem Fall am Wohnort verfügbar ist. Dennoch wissen viele Auspendler nicht, welche Beschäftigungsmöglichkeiten regionale Unternehmen anbieten. Die Auspendler sind für Sachsen-Anhalt ein wichtiges Fachkräftepotential. Wenn die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen stimmen, könnten so manche Auspendler zurückgeholt werden. Ein Blick in unsere Jobbörse lohnt sich deshalb. Des Weiteren hat sich in der Pandemie gezeigt, dass es in vielen Tätigkeiten durch die Digitalisierung möglich ist, mobil und über weite Distanzen zu arbeiten. Das ist eine Chance, denn es verkürzt den zeitlichen Aufwand der Pendler und vermeidet Umzüge in andere Orte, um eine geeignete Tätigkeit aufzunehmen,“ erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

 

*Pendler sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (svB), deren Arbeitsort sich vom Wohnort unterscheidet. Einpendler wohnen nicht an ihrem Arbeitsort, Auspendler arbeiten nicht an ihrem Wohnort. Der Wohnort von Beschäftigten leitet sich aus ihrem Hauptwohnsitz ab. Der Arbeitsort von Beschäftigten leitet sich aus dem Betriebssitz des Arbeitgebers ab.