Konstante Quote mit viel Dynamik

Quote bleibt im Vest auf 8,2 Prozent, Bestand unverändert; Hoher Abgang aus Arbeitslosigkeit und in Erwerbstätigkeit, Arbeitgeber melden wieder mehr Stellen; Stellenbestand sinkt geringfügig

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 15

  • Quote bleibt im Vest auf 8,2 Prozent, Bestand unverändert
  • Hoher Abgang aus Arbeitslosigkeit und in Erwerbstätigkeit
  • Arbeitgeber melden wieder mehr Stellen, Stellenbestand sinkt geringfügig

Mehr offene Stellen gemeldet aber Arbeitslosenbestand bleibt

Im Februar zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 26.543 arbeitslose Menschen und damit exakt so viele arbeitslos gemeldete Menschen, wie im Vormonat. Gleichzeitig sind dies 908 mehr als im Februar vor einem Jahr (+3,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb damit ebenfalls konstant bei 8,2 Prozent und lag damit um 0,3 Punkte über dem Wert des Vorjahres.

„Das der Arbeitslosenbestand in zwei aufeinanderfolgenden Monaten auf den Kopf genau übereinstimmt, ist zwar selten der Fall und ist auch tendenziell mit der Entwicklung der letzten fünf Jahre durchaus vergleichbar, sagt jedoch nichts über die Dynamik im Arbeitsmarkt aus“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die Situation auf dem vestischen Arbeitsmarkt und ergänzt: „So verzeichnen wir einen Anstieg an Arbeitslosigkeit über alle Personengruppen mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen, dem auf der anderen Seite eine erhöhte Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes gegenübersteht. Gerade hier zeigt sich die zunehmende Dynamik.“

Agenturchef Frank Benölken erklärt weiter: „Während in den zurückliegenden drei Monaten die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit deutlich über den Abgängen aus Arbeitslosigkeit lagen, hat sich dieses Verhältnis jetzt wieder gedreht und wir verzeichnen erstmals wieder mehr Ab- als Zugänge. Mit knapp 5.000 Abgängen aus der Arbeitslosigkeit erreichen wir, mit Ausnahme des Jahresbestwerts von 5.150 im vergangenen September, den besten Wert der zurückliegenden 14 Monate.“

Unterbeschäftigung steigt an

Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sich in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Im aktuellen Berichtsmonat wurden insgesamt 34.270 Unterbeschäftigte im Kreis gezählt – das sind 255 Personen (+0,7 Prozent) mehr als im Monat zuvor. Im Februar 2022 waren es 1.425 Personen (-4,3 Prozent) weniger. Die Unterbeschäftigungsquote liegt mit 10,4 Prozent um 0,1 Punkte über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr betrug sie 9,9 Prozent. Kurzarbeiter sind nicht in der Unterbeschäftigung enthalten.

Sinkende Entwicklung der Kurzarbeit   

Im Februar 2023 wurden 18 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für 342 potenziell betroffene Beschäftigte gestellt.

Endgültige Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit liegen bis August 2022 vor. Damals wurde Kurzarbeitergeld für 422 Beschäftigte von 44 Betrieben ausgezahlt.

Anstieg in Arbeitslosenversicherung und Reduzierung in Grundsicherung

Die Agentur für Arbeit Recklinghausen betreute zum Stichtag 6.611 Arbeitslose nach dem Sozialgesetzbuch Drittes Buch (SGB III). Das waren 44 oder 0,7 Prozent
Menschen mehr als im Januar und 371 (+5,9 Prozent) mehr als im Februar 2022. In den Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Kreis Recklinghausen (SGB II) fielen im vergangenen Monat 19.932 arbeitslose Menschen und damit 44 weniger als im Januar (-0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 537 Menschen (+2,8 Prozent) mehr.

Mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit, jedoch weniger aus Beschäftigung

4.941 Menschen haben sich erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet, 580 (+13,3 Prozent) mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr waren es 161 (+3,4 Prozent) mehr. Der Anteil an Zugängen aus Erwerbstätigkeit fiel dabei um 247 (-14,9 Prozent) auf 1.412. Die Zugänge aus Ausbildung und Maßnahmen zeigten sich mit 1.352 um 403 höher als im Vormonat.

Mehr Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Im Verlauf dieses Monats konnten 4.949 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden und damit 1.149 mehr als im Januar (+30,2 Prozent) und 219 mehr als im Februar vor einem Jahr (+4,6 Prozent). 1.104 Männer und Frauen haben im letzten Monat eine neue Beschäftigung gefunden, 309 mehr (+38,9 Prozent) als im Vormonat und 82 weniger als im Vorjahresmonat (-6,9 Prozent). Höher als im Vormonat fielen mit 1.335 (+826) die Abgänge in eine Ausbildung oder Maßnahme aus.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Personenkreis

Bestand

Veränderungen zum Vormonat

Jüngere unter 25 Jahre

2.058

+95

+4,8%

darunter Jugendliche

unter 20 Jahre

431

+21

+5,1%

50 Jahre und älter

9.306

+5

+0,1%

Langzeitarbeitslose

12.783

-28

-0,2%

Schwerbehinderte

2.056

+18

+0,9%

Ausländer

9.537

+13

+0,1%

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschäftsstellen

 

Geschäftsstellenbezirk

Arbeitslosenquote

Februar 2023

Januar 2023

Februar 2022

Recklinghausen

7,7

7,7

7,9

Castrop-Rauxel

6,6

6,6

6,6

Datteln

6,9

6,9

6,9

Dorsten

6,5

6,5

6,0

Herten

9,5

9,3

9,2

Marl

9,6

9,6

9,3

Gladbeck

11,3

11,3

10,5

Agenturbezirk RE

8,2

8,2

7,9

Stellenbestand sinkt, Stellenzugang steigt

Im Verlauf des Monats meldeten Unternehmen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Recklinghausen 797 Stellenangebote, 169 mehr (+26,9 Prozent) als im Januar. Insgesamt stehen im Agenturbezirk derzeit 3.847 Stellen zur Besetzung aus, 11 weniger als vor einem Monat. Vor einem Jahr lag der Stellenbestand um 487 Vakanzen höher.

Mit 16 Prozent machen erneut die Gesundheitsberufe das Gros der gemeldeten Stellen aus, gefolgt von Fertigungstechnischen Berufen (12 Prozent), Handelsberufen, Bau- und Ausbauberufen, Verkehrs- und Logistikberufen (jeweils 11 Prozent). Damit lagen schon 61 Prozent der gemeldeten Stellen in den genannten Berufsgruppen.

Wie gewohnt stellen wir ab März auch wieder Daten zum Ausbildungsmarkt zur Verfügung. Über die kreisweite Hotline 02361/40-2021 sowie das E-Mail-Postfach recklinghausen.berufsberatung@arbeitsagentur.de können Beratungen (auch per Video) stattfinden, Termine vereinbart und Fragen geklärt werden. Arbeitgeber können freie Ausbildungsstellen unter 0800 / 4 5555 20 melden.