Die Chancen, einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu erhalten waren in diesem Jahr erneut sehr gut. Rechnerisch betrachtet standen jedem Bewerber 1,3 Ausbildungsangebote gegenüber. Besonders beliebt waren bei den jungen Erwachsene Ausbildungsberufe aus kaufmännischen Bereichen, beispielsweise als Kaufleute im Einzelhandel, Kaufleute für Büromanagement oder Industriekaufleute. Aber auch eine Ausbildung in einer Arztpraxis, als KFZ-Mechatroniker, Fachinformatiker oder Elektroniker stand bei jungen Menschen hoch im Kurs. "In vielen Fällen waren die Berufe mit den meisten Angeboten auch die, die bei den Bewerberinnen und Bewerbern in besonderem Maße nachgefragt waren", berichtet der Agenturleiter. So standen beispielsweise 129 jungen Menschen, die gerne eine Ausbildung als Industriekauffrau oder Industriekaufmann absolvieren wollten, 171 Ausbildungsplätze in diesem Beruf gegenüber.
"Für die Bewerberinnen und Bewerber ist das eine sehr gute Ausgangslage. Auf der anderen Seite stellt das für die Betriebe aber eine immer größer werdende Herausforderung dar", so der Ausbildungsmarktexperte. Die Unternehmen haben ein großes Interesse daran, junge Menschen auszubilden. Allerdings ist es für sie immer schwerer, Bewerber zu finden. "Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist die Ausbildung junger Menschen für die Unternehmen wichtig", führt der Agenturchef aus. "Wenn die Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, kann das zukünftig große Folgen haben". Er rät den Betrieben daher, noch stärker auf sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen und um die jungen Menschen zu werben. Besonders Praktika intensiv anzubieten, ist für Zwilling ein guter Weg, um für die Ausbildung im Unternehmen zu werben. "Denn die Entscheidung für einen Beruf ist immer auch eine, in der gemachte Erfahrungen eine große Rolle spielen. Das Erleben und gegenseitige Kennlernen ist für Bewerber und Betriebe ganz wichtig.", beschreibt Zwilling.
Insgesamt sei es in vielen Fällen gut gelungen, Ausbildungsstellen und Ausbildungsplatzsuchende zueinander zu bringen. In anderen Fällen haben sich Unternehmen entschieden, die Suche nach passenden Auszubildenden auf das nächste Ausbildungsjahr zu verschieben. Insgesamt meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Kreisgebiet seit Oktober des zurückliegenden Jahres 3.428 freie Ausbildungsstellen, 179 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ende September waren davon noch 73 bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Für alle, die gerne noch in eine Ausbildung starten möchten, gibt es nach wie vor Möglichkeiten, denn das ist auch jetzt weiterhin möglich", betont Zwilling.