Der Arbeitsmarkt im Oktober

Gemeinsamer Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Rheine und des Jobcenters Kreis Steinfurt für den Monat Oktober

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 143

Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine leicht gestiegen. Insgesamt waren 11.890 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 36 mehr als im September. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie lag im Oktober bei 4,5 Prozent.

Der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 646 Personen höher war als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,3 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.

 

Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III

Jugendarbeitslosigkeit geht erneut zurück

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) im Oktober gesunken. Insgesamt waren 3.929 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 28 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht. Sie lag weiterhin bei 1,5 Prozent.

Besonders positiv entwickelte sich die Jugendarbeitslosigkeit. Insgesamt 444 Jugendliche und junge Erwachsene waren im Oktober bei der Agentur für Arbeit Rheine arbeitslos gemeldet, 89 weniger als im Vormonat. Damit verringerte sich die Arbeitslosigkeit der 15 bis 25-jährigen um knapp 17 Prozent. Während einige junge Menschen im Oktober ein Studium begonnen haben, konnten andere ihre Arbeitslosigkeit beenden, weil sie eine Ausbildung oder eine neue Beschäftigung aufgenommen haben. "Das ist angesichts der aktuellen konjunkturellen Eintrübungen eine sehr erfreuliche Entwicklung", sagt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. "Junge Menschen brauchen eine berufliche Zukunft. Gleichzeitig benötigen die Unternehmen gut ausgebildete Nachwuchskräfte", betont Zwilling. Denn, so verdeutlicht der Arbeitsmarktexperte: "In den kommenden zehn Jahren wird knapp ein Viertel der Beschäftigten die Altersgrenze erreichen und in den Ruhestand wechseln. Gleichzeitig werden nicht genügend junge Kräfte auf den Arbeitsmarkt nachrücken. Diese Entwicklung hat bereits eingesetzt, darauf richten sich die Unternehmen teilweise bereits ein und stellen junge Nachwuchskräfte ein, die möglichst noch lange im Betrieb bleiben".

Reiner Zwilling weist darauf hin, dass sich gleichzeitig die aktuellen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, gestiegene Energiekosten und die anhaltend hohe Inflation auf das Klima am Arbeitsmarkt auswirken. "Arbeitgeber sind zum Teil spürbar zurückhaltender, wenn es um die Neueinstellung von Personal geht", berichtet der Agenturchef. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Oktober 470 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Rheine und damit 111 weniger als im Vormonat. Von einer Trendwende am Arbeitsmarkt könne aber nicht gesprochen werden, unterstreicht Zwilling: "Nach wie vor haben wir eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit und es gibt viele berufliche Chancen für Menschen, die eine neue Anstellung suchen". So konnten Arbeitsuchende und Arbeitslose im Oktober auf insgesamt 3.847 offene gemeldete Stellen zurückgreifen.

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)

Arbeitslosigkeit nimmt leicht zu

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Oktober leicht gestiegen. So waren insgesamt 7.961 Menschen arbeitslos gemeldet, 64 oder 0,8 Prozent mehr als im September. Gegenüber dem Vorjahresmonat ergibt sich nahezu keine Veränderung (+12). Wie in den beiden Vormonaten beträgt die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II im Oktober weiterhin 3,0 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als 12 Monate zuvor.

Weiterhin auffällig ist der starke und insbesondere flüchtlingsbedingte Anstieg der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich. Hier erhöhten sich die Zahlen binnen Jahresfrist um 28,8 Prozent auf 4.938 Personen. Aktuell sind 62 Prozent aller Arbeitslosen ein Jahr und länger arbeitslos.

Insgesamt 21.912 Frauen, Männer und Kinder waren im aktuellen Monat auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen, das waren 11 Personen oder 0,5 Prozent weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Oktober 2022 hat sich die Zahl der Leistungsberechtigten hingegen um 4,8 Prozent erhöht.

Die Entwicklung bei der Zahl der Bedarfsgemeinschaften verlief parallel zu der der Menschen im Leistungsbezug. Während es im Vergleich zum September eine leichte Reduzierung um 0,4 Prozent gab, stieg die Zahl im Vorjahresvergleich um 5,3 Prozent an. Insgesamt bezogen 11.238 Bedarfsgemeinschaften im Oktober Leistungen der Grundsicherung für Arbeit.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Oktober ging die Arbeitslosigkeit im Münsterland leicht zurück. Insgesamt waren 43.559 Menschen arbeitslos gemeldet, 163 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote lag im Münsterland unverändert bei 4,6 Prozent.

Zwei der drei Arbeitsagenturen im Münsterland verzeichnen eine unveränderte Arbeitslosenquote. Sie lag im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld wie im September bei 4 Prozent. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete eine unveränderte Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster verringerte sich die Quote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag hier zuletzt bei 5,2 Prozent.

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern gab im Oktober nach. Arbeitgeber meldeten im nun abgelaufenen Monat 2.093 neue offene Arbeitsplätze bei den Experten der Arbeitsagenturen und damit 291 weniger als im September. Insgesamt war der Bedarf der Arbeitgeber nach neuen Mitarbeitern weiterhin hoch. Der Bestand an freien Stellen lag im Oktober bei 16.504, das waren 135 weniger als im September.

Die Daten zum Arbeitsmarkt können Sie hier abrufen: Arbeitsmarktdaten.