Arbeitsmarktbericht für den Monat Februar - Mehr Arbeitslose im Februar

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 38

Mehr Arbeitslose im Februar

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 95 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 12.246 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie lag bei 4,7 Prozent.

"Aktuell verzeichnen wir relativ wenig Bewegung am Arbeitsmarkt", berichtet Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. "Trotz der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten versuchen Arbeitgeber in der Regel, Entlassungen zu vermeiden. Das sorgt dafür, dass die Arbeitslosigkeit relativ stabil bleibt. Allerdings sind viele Unternehmen auch abwartend, wenn es um die Neueinstellung von Personal geht", ordnet er die Situation am Arbeitsmarkt ein.

Insgesamt bewegt sich die Arbeitslosigkeit weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr. So waren zuletzt 2.366 Personen mehr arbeitslos als im Februar 2022. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass geflüchtete Menschen aus der Ukraine sich hier auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive arbeitslos gemeldet haben.

Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III

Stabile Situation am Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGBIII) im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist im Februar leicht gestiegen. Zuletzt waren 3.734 Personen arbeitslos gemeldet, 38 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie liegt weiterhin bei 1,4 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit wenig. So waren im Februar 363 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte. "Wir haben im Bereich der Arbeitslosenversicherung weiterhin eine sehr geringe Arbeitslosigkeit und eine stabile Situation", berichtet Reiner Zwilling.

Für die Jahreszeit typisch stieg jedoch die Jugendarbeitslosigkeit im Februar. So waren zuletzt 1.335 Jugendliche und junge Erwachsene arbeitslos gemeldet, 51 mehr als im Januar. Wie schon im Vormonat mache sich hier bemerkbar, dass in vielen Ausbildungsberufen in den vergangenen Wochen die Abschlussprüfungen stattfanden, erklärt Zwilling. "Nicht jeder Auszubildende wird danach im Betrieb übernommen. Dann melden sich die jungen Menschen übergangsweise arbeitslos. Da ausgebildete Fachkräfte in den Unternehmen gesucht sind, haben die Ausbildungsabsolventen aber gute Chancen, schnell eine passende neue Anstellung zu finden", ist Zwilling zuversichtlich.

Zwilling verweist in diesem Zusammenhang auf die gestiegene Personalnachfrage der Unternehmen. Sie meldeten im Februar 769 neue offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur Rheine, 211 mehr als im Januar. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen im Februar 4.269 gemeldete Stellenangebote zur Verfügung. Zunehmend suchten die Personalverantwortlichen nach Fachkräften mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung, berichtet der Agenturleiter. So richteten sich 78 Prozent der gemeldeten Stellenangebote an Bewerber mit einer Berufs- oder Hochschulqualifikation. Besonders im Handel, in der Metallverarbeitung, dem Maschinenbau und im Gesundheitswesen waren viele neue Stellen zu besetzen. "Hier gibt es viele Chancen für Arbeitsuchende, zugleich wird es für die Arbeitgeber immer schwerer, diese offenen Stellen zu besetzen", erklärt Reiner Zwilling. Rund 42 Prozent der Menschen, die in der Arbeitsagentur bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung betreut werden, gelten als geringqualifiziert. "Unser Schwerpunkt liegt daher weiterhin darauf, diesen Menschen mit Hilfe einer Aus- oder Weiterbildung den Weg in eine neue Arbeitsstelle zu ermöglichen", betont Zwilling. Allein 1.500 Weiterbildungen, Umschulungen oder Qualifizierungen hat die Arbeitsagentur Rheine daher im vergangenen Jahr gefördert. "Das ist eine gute Investition in die betroffenen Menschen und den Wirtschaftsstandort hier in der Region", sagt der Agenturleiter.

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)

Weiter steigende Zahlen

Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,7 Prozent auf insgesamt 8.512 Personen angewachsen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,3 Prozent. Erst im Vorjahresvergleich wird deutlich, dass sich die Zahlen stark verändert haben. „Innerhalb eines Jahres haben wir ein Fünftel mehr arbeitslose Männer und sogar zwei Fünftel mehr Frauen, die sich bei uns arbeitslos melden mussten“, bilanziert Tanja Naumann, Arbeitsmarktvorstand des jobcenters Kreis Steinfurt. Bei den ausländischen Arbeitslosen verzeichnet das Jobcenter sogar einen Anstieg um über 70 Prozent im Vorjahresvergleich. Ursächlich hierfür sei, so Naumann, einzig der anhaltende Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen in das Kreisgebiet.

Dieser Zuwachs spiegelt sich auch in der Anzahl an Menschen, die finanzielle Leistungen vom Jobcenter erhalten wider. So ist die Zahl der Männer und Frauen, die Hilfe bekommen, im Vergleich zum Vorjahr um 21,0 Prozent angewachsen. Derzeit beziehen 15.370 Erwachsene Unterstützung vom Jobcenter. Auch die Zahl der hilfebedürftigen Kinder hat im Vorjahresvergleich stark zugenommen. Im Februar bekamen 6.731 Kinder Geld vom Jobcenter. 21,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dementsprechend stieg auch die Zahl der Haushalte, die das Jobcenter betreute, um 19,6 Prozent im Vergleich zum Februar 2021 auf nunmehr 11.207 an.

Der Blick in die Region

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Münsterland ist die Arbeitslosenquote im Februar gegenüber dem Vormonat unverändert bei 4,5 Prozent geblieben. Die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen ist hingegen leicht angestiegen. So waren im nun abgelaufenen Monat im Münsterland 42.398 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 197 mehr als noch im Januar.

Der Blick auf die drei Arbeitsagenturen im Münsterland zeigt eine leicht unterschiedliche Entwicklung. So änderte sich die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster nicht. Sie blieb bei 5 Prozent. Auch die Arbeitsagentur Rheine vermeldete die gleiche Arbeitslosenquote wie im Vormonat. Hier liegt sie weiterhin bei 4,7 Prozent. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld stieg die Quote gegenüber dem Vormonat hingegen leicht um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 3,9 Prozent.

Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Münsterland meldeten im Februar 3.018 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Damit sind es 747 mehr als noch im Januar, aber 683 weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an insgesamt gemeldeten Arbeitsstellen lag im Februar bei 17.478 und damit um 2.155 Stellen niedriger als im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt.