Arbeitsmarkbericht Mai 2023

31.05.2023 | Presseinfo Nr. 77

Arbeitslosigkeit geht leicht zurück

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat um 81 Personen gesunken. Damit sind aktuell 11.269 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr lag die Arbeitslosigkeit im Mai um 1.699 Personen höher als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte. Im Mai 2022 lag die Quote noch bei 3,7 Prozent. 

Die Jugendarbeitslosigkeit ging im Mai weiter zurück. Zuletzt waren 1.176 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet, das waren 26 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war zuletzt hingegen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit junger Menschen um 297 Personen zu verzeichnen.

Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III

Wenig Bewegung am Arbeitsmarkt 

"Die sonst im Frühjahr übliche Belebung am Arbeitsmarkt ist auch im Mai kaum spürbar", stellt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, fest. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im zurückliegenden Monat 3.549 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 99 Personen weniger als im April. "Insgesamt verzeichnen wir deutlich weniger Bewegung am Arbeitsmarkt als sonst zu dieser Jahreszeit", berichtet Zwilling. Allerdings liege die Arbeitslosigkeit nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau, unterstreicht er. So lag die Arbeitslosenquote im Mai bei 1,4 Prozent. 

Im Vergleich zum Vorjahr waren auch im Mai mehr Menschen arbeitslos gemeldet. So lag die Arbeitslosigkeit zuletzt um 383 Personen höher als im Mai 2022. Damals betrug die Arbeitslosenquote 1,2 Prozent. 

Die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuen Arbeitskräften stieg leicht an. So meldeten die Personalverantwortlichen der Betriebe im Mai 534 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Rheine und damit 21 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Stellenmeldungen allerdings zurück. "Manche Arbeitgeber verhalten sich aktuell etwas zurückhaltender, wenn es um die Meldung neuer Jobangebote geht. Das hat unter anderem den Grund, dass bereits sehr viele Stellen gemeldet sind. Die Besetzung ist aber häufig schwierig, denn während meist Fachkräfte mit einer Ausbildung gesucht werden, sind diese am Arbeitsmarkt kaum zu finden", erklärt Zwilling. Personalverantwortliche versuchten daher zum Teil, bereits vorhandene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu qualifizieren, so dass diese die erforderlichen Aufgaben übernehmen könnten. "Das ist ein guter Weg, denn diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen den Betrieb bereits, so dass längere Einarbeitungszeiten entfallen", sagt Zwilling. „Und als Arbeitsagentur bieten wir umfangreiche Möglichkeiten, Betrieb und Arbeitnehmer dabei zu unterstützen“, fügt er hinzu. Insgesamt waren 4.244 offene Stellenangebote bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Die Arbeitskräftenachfrage liegt damit nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau", erläutert Reiner Zwilling. Hierin lägen weiterhin viele Chancen für Menschen, die eine neue Beschäftigung suchten, betont Zwilling. "Sollten für die Aufnahme einer neuen Arbeitsstelle noch Qualifikationen fehlen, sollten Arbeitsuchende mit uns ins Gespräch kommen", so sein Rat. "Es gibt vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten auf dem Weg zu einem neuen Job", so Zwilling.

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)

Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Steinfurt hat es im Mai kurzfristig gesehen kaum Bewegung gegeben. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende blieb die Lage gegenüber dem Vormonat mehr oder weniger gleich – das jobcenter Kreis Steinfurt verzeichnet eine minimale Zunahme der arbeitslos Gemeldeten um 0,2 Prozent auf 7.720 Menschen. Die Quote lag bei 2,9 Prozent. „Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr nahezu ausgeblieben“, erläutert Thomas Robert, Vorstand des jobcenters Kreis Steinfurt. Die schwache konjunkturelle Entwicklung spiegele sich auch in der sinkenden Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden.

Dementsprechend stagniert auch der Bestand an Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind. So waren im Mai 0,4 Prozent mehr Männer und Frauen auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. „15.347 Personen sind derzeit im Leistungsbezug“, so Robert weiter. Auch die Anzahl der Haushalte, die vom Jobcenter betreut werden, liegt relativ konstant bei 11.213. 

Setzt man die Zahlen in Beziehung zur Situation vor einem Jahr, fällt hingegen ein deutlicher Anstieg auf.  So sind im Vergleich zum Vorjahr 20,5 Prozent mehr Menschen arbeitslos in der Grundsicherung für Arbeitsuchende gemeldet. Zugleich sind 23,0 Prozent mehr Männer, Frauen und Kinder auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen. Diese Entwicklung kommt vor allem durch einen Sondereffekt zustande: Im Mai vergangenen Jahres wurden die Geflüchteten aus der Ukraine noch nicht vom Jobcenter betreut. Erst im Juni 2022 wechselten sie in den Rechtskreis SGB II.

Der Blick in die Region

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im Mai gegenüber April leicht gesunken. Mit 41.367 Arbeitslosen waren es 152 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie jedoch noch bei 3,6 Prozent. Damals waren noch 7.747 Menschen weniger arbeitslos als zurzeit.

Der Blick auf die einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigt, dass die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5 Prozent geblieben ist. Die Agentur für Arbeit Coesfeld verzeichnete eine Verringerung um 0,1 Prozentpunkte. Dort betrug die Arbeitslosenquote im April 3,8 Prozent. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent. Sie liegt damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im April.

Im Mai meldeten die Unternehmen münsterlandweit 2.560 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das sind 25 mehr als noch im April. Damit wurden seit Beginn des Jahres 12.724 freie Stellen gemeldet. Insgesamt sind derzeit 17.398 offene Stellen im Bestand, 3.399 weniger als noch vor einem Jahr.