Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist die Arbeitslosigkeit im Juni gegenüber dem Vormonat um 332 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 11.601 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 4,4 Prozent.

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 90

Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist die Arbeitslosigkeit im Juni gegenüber dem Vormonat um 332 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 11.601 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 4,4 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr war die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 937 Personen höher als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,1 Prozent um 0,3 Prozentpunkte niedriger als zuletzt.

Im Gegensatz zu den Vormonaten stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Juni an. Zuletzt waren 1.250 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, das waren 74 mehr als im Mai.

Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III

Saisontypische Entwicklung am Arbeitsmarkt

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) der Arbeitsagentur Rheine ist die Arbeitslosigkeit im Juni gestiegen. Insgesamt 3.768 Personen waren arbeitslos gemeldet, 219 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie liegt aktuell bei 1,4 Prozent. Damit habe sich der Arbeitsmarkt im Bereich der Arbeitslosenversicherung weitgehend saisontypisch entwickelt, berichtet Axel Pieper, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Rheine. "In einigen Ausbildungsberufen finden derzeit die Abschlussprüfungen statt. Junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung nicht im Betrieb bleiben können oder wollen, melden sich dann arbeitslos", erklärt er. So waren im Juni 499 unter 25-Jährige bei der Agentur für Arbeit Rheine arbeitslos gemeldet, 78 mehr als im Vormonat. "Da Unternehmen grundsätzlich aber Fachkräfte suchen, sind Ausbildungsabsolventen am Arbeitsmarkt gefragt", so Pieper. Er geht davon aus, dass die Nachwuchskräfte in der Regel schnell eine neue Beschäftigung finden.

Ein weiterer Grund für die gestiegene Arbeitslosigkeit sei der Ferienbeginn. "Damit verzögern sich in manchen Unternehmen Einstellungsprozesse etwas", so Pieper. Angesichts des andauernden Ukraine-Kriegs und weiteren Unsicherheiten setzten einige Betriebe zudem aktuell eher auf vorhandenes Personal und reagieren zurückhaltend, wenn es um die Neueinstellung von Personal geht, sagt er. Das zeigten auch die Stellenmeldungen, die bei der Arbeitsagentur eingingen. Zwar meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Juni 563 neue freie Stellen und damit 29 mehr als im Vormonat. Verglichen mit dem Vorjahr waren es aber 112 Stellenmeldungen weniger. Insgesamt waren 4.280 offene Stellen gemeldet, 657 weniger als vor einem Jahr. Die meisten dieser Stellen richten sich an Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. "Am Arbeitsmarkt sind diese aber kaum zu finden", sagt der Arbeitsmarktexperte und ergänzt: "Die Qualifikationen der Menschen, die eine neue Arbeitsstelle suchen, passen häufig nicht zu den Anforderungen der Arbeitgeber. Das führt dazu, dass es die Betroffenen am Arbeitsmarkt schwer haben. Die Themen Weiterbildung und Qualifizierung werden daher immer wichtiger. Wir setzen daher darauf, Arbeitslose und Arbeitsuchende zu ihren Chancen am Arbeitsmarkt zu beraten und sie bei Qualifizierungen zu unterstützen und fördern". Insgesamt 362 Frauen und Männer nahmen im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juli an einer beruflichen Weiterbildung teil. Pieper betont, dass auch die Qualifizierung von Menschen, die bereits in den Betrieben arbeiten, ein wichtiger Ansatzpunkt zur Fachkräftesicherung sei. "Auch hier können wir unterstützen und zwar sowohl Beschäftigte als auch Betriebe", verdeutlicht er. 

Entwicklungen im Bereich der
Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)

Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Kreis Steinfurt ist im Juni nur leicht um 1,5 Prozent gestiegen: 7.833 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind im Juni 5,9 Prozent oder 439 Personen mehr arbeitslos gemeldet.

„Die schwache konjunkturelle Entwicklung der vergangenen Monate hinterlässt auf dem Arbeitsmarkt bereits erste Spuren: Die Arbeitslosen, die wir betreuen, finden aktuell schwieriger einen Job“, erläutert Thomas Robert, Vorstand des jobcenters Kreis Steinfurt. Die Arbeitskräftenachfrage insgesamt geht zurück, obwohl es weiterhin auch Branchen gibt, die einen hohen Bedarf verzeichnen.

Dementsprechend ist der Bestand an Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind, beinahe unverändert im Vergleich zum Vormonat. Im Juni waren 0,1 Prozent mehr Männer und Frauen auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. „21.951 Personen sind derzeit im Leistungsbezug“, so Robert weiter. Auch die Anzahl der Haushalte, die vom Jobcenter betreut werden, liegt relativ konstant bei 11.213.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt hingegen ein deutlicher Anstieg auf.  So betreut das Jobcenter 8,4 Prozent mehr Männer, Frauen und Kinder als im Vorjahresmonat. Diese Entwicklung ist mit dem Zuzug ukrainischer Geflüchteter erklärbar. „Seit Juni letzten Jahres kamen auch in den Folgemonaten viele Menschen aus dem osteuropäischen Land zu uns ins System“, so Thomas Robert. Allerdings, so der Vorstand weiter, nehme dieser Zuzug stark ab. So stieg auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer im Vergleich zum Vormonat nur leicht um 1,5 Prozent an.

Der Blick in die Region
Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosenquote im Münsterland bewegt sich derzeit nur gering. So lag sie im Juni bei 4,4 Prozent und ist damit den dritten Monat in Folge unverändert. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen stieg hingegen gegenüber dem Vormonat um 840 Personen und lag damit bei 42.207.

Der Blick auf die Bezirke der einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigte überall einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, von 4,4 Prozent für die Arbeitsagentur Rheine und von 3,9 Prozent für die Agentur für Arbeit Coesfeld.

2.254 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Juni münsterlandweit bei den Arbeitsagenturen. Damit waren es 306 weniger als noch im Mai dieses Jahres. Insgesamt sind damit zuletzt 17.149 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen gemeldet gewesen.

Ansprechpartner:
Agentur für Arbeit Ahlen-Münster
Presse und Marketing
Tel.: 0251 698-555
E-Mail: Muensterland-PresseMarketing@arbeitsagentur.de

Ansprechpartner/in:
Astrid Tönnis
jobcenter Kreis Steinfurt
Unternehmenskommunikation
Tel.: 02551/69-5052
E-Mail: toennis@jobcenter-kreis-steinfurt.de

Allgemeine Presseinformation

Der Kreis Steinfurt ist als sog. Optionskreis vom Bund zugelassener kommunaler Träger der Aufgaben nach dem SGB II, Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II). Er nimmt diese Aufgaben eigenständig und unabhängig von der Agentur für Arbeit wahr.

Die Städte und Gemeinden bewilligen im Auftrag des Kreises Steinfurt das Arbeitslosengeld II und stellen die Ansprechpartner/innen in den Rathäusern vor Ort.

Nähere Informationen zur Gesamtaufgabenwahrnehmung erhalten Sie unter: www.jobcenter-kreis-steinfurt.de.