Rostocker Arbeitsmarkt im Juli

Arbeitskräftenachfrage gestiegen

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 18

„Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in den zurückliegenden Wochen gestiegen und liegt mit einem leichten Plus von rund 2 Prozent auch über dem Personalbedarf seit Vorjahresbeginn“, berichtet Thorsten Nappe, Geschäftsführer in der Agentur für Arbeit Rostock, bei der Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen am Freitag. „Im Juli wurden unserem Arbeitgeber-Service 1.160 neue Stellen von den regionalen Firmen gemeldet, so dass wir aktuell bei 5.040 offenen Angeboten bei der Stellenbesetzung unterstützen.“ Insbesondere das Gastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen und der Handel suchen verstärkt nach Mitarbeitenden.

Arbeitslosigkeit gestiegen

Im Bezirk der Arbeitsagentur Rostock, der die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und den Landkreis Rostock umfasst, stieg im Juli 2022 die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat. Damit wurde die positive Entwicklung unterbrochen.

13.872 Personen waren im Juli in der Region Rostock arbeitslos gemeldet, das sind 1.023 Menschen mehr als im Juni, jedoch 335 weniger als noch im Juli 2021. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,4 Prozent.

Der Arbeitsmarkt ist insgesamt weiterhin stabil. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl geht auf die nun in den Jobcentern betreuten ukrainischen Geflüchteten zurück und das hauptsächlich in der Gruppe der Frauen. Sie haben mit weitem Abstand den größten Anteil am aktuellen Anstieg der Beschäftigungslosigkeit. Zudem gab es wie jedes Jahr zu Ferienbeginn Zuwächse bei der Personengruppe der Jüngeren.

In der Hanse- und Universitätsstadt Rostock waren im Juli 7.792 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 606 mehr als im Monat zuvor und 400 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf aktuell 7,2 Prozent, lag jedoch unter der Quote von 7,5 Prozent im Vorjahr.

Im Landkreis Rostock waren im vergangenen Monat 6.080 Menschen ohne Arbeit, 417 mehr als noch im Juni und 65 mehr als vor einem Jahr. Das entspricht aktuell einer Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent. Sie lag vor zwölf Monaten bei 5,5 Prozent.

Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region Rostock ist gestiegen. Ende Dezember 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, gab es 164.527 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 2.497 oder 1,5 Prozent.

Ausbildungsmarkt

„Der Endspurt am Ausbildungsmarkt hat begonnen“, so Thorsten Nappe und verweist auf die vielen noch offenen Ausbildungsstellen. „Wir haben in unserer Region noch 1.089 unbesetzte Ausbildungsplätze und damit viele gute Chancen für junge Menschen, die noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchten.“

Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeber-Service der Rostocker Arbeitsagentur 2.650 Ausbildungsstellen von den regionalen Firmen gemeldet. „Ich lade alle an einer Ausbildung Interessierten ein, Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen. Unserer Beraterinnen und Berater stehen für alle Fragen rund um das Thema Ausbildung unter der Telefonnummer 0800 4 5555 00 oder per E-Mail Rostock.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zur Verfügung. Sie geben wertvolle Hinweise zu freien Ausbildungsstellen und Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung,“ so Thorsten Nappe.
Die Angebote der Berufsberatung sind auch online unter www.arbeitsagentur.de veröffentlicht und in der App AzubiWelt zu finden.

Kurzarbeit

„Kurzarbeit stabilisiert nach wie vor den Arbeitsmarkt“, betont Thorsten Nappe. Ob die Unternehmen Kurzarbeit auch in Anspruch nehmen, zeigt sich immer erst mit einem gewissen Zeitverzug, denn die Betriebe haben eine Frist von drei Monaten, um Kurzarbeit für ihre Arbeitnehmer abzurechnen.

Nunmehr liegen die ersten Daten zur Inanspruchnahme für den Monat März 2022 vor: 689 Betriebe haben für 4.606 Beschäftigte tatsächlich Kurzarbeitergeld erhalten. Das entspricht einer Quote von 2,8 Prozent gemessen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region. Zum Vergleich: Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,9 Prozent, im April 2020 beim bisherigen Höchstwert von 15,3 Prozent.

Bei der Anzeige und Beantragung von Kurzarbeitergeld gibt es seit dem 18. Juli 2022 noch mehr Flexibilität und Komfort. Die eServices für Kurzarbeitergeld erscheinen in einem neuen Format. Registrierte Nutzer können nun neben den Prüfunterlagen für die Abschlussprüfungen auch Anzeigen und Anträge direkt in ausfüllbaren PDF-Formularen erstellen, die nach dem Hochladen direkt in die zutreffende elektronische Akte importiert werden und damit ohne Zeitverzug zur Bearbeitung bereitstehen. Die so eingereichten Anzeigen und Anträge sind auch ohne Unterschrift gültig.

„Alle unsere digitalen Services sind ganz einfach und rund um die Uhr online zu erreichen. Man spart Zeit und kann den digitalen Besuch dann erledigen, wann es einem am besten passt “, so Thorsten Nappe.