Stabiler Arbeitsmarkt trotz herausforderndem Umfeld

- 10.220 Personen arbeitslos (plus 46 zum Vormonat)
- Arbeitslosenquote bleibt bei 3,6 Prozent 
- 2.359 Ausbildungsstellen offen

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 41

Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen ist im Juni geringfügig gestiegen. Zum Stichtag waren insgesamt 10.220 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 46 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 3,6 Prozent (landesweit bei 3,8 Prozent).

Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten stabil. In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig arbeitenden Menschen in den letzten fünf Jahren um vier Prozent gestiegen (plus 8.460 auf insgesamt 218.956). Gleichwohl können viele Betriebe ihre Stellen nicht besetzen, da sie keine geeigneten Bewerber finden. „Selbst wenn alle inländischen Hebel zur Fach- und Arbeitskräftesicherung greifen, wird das aus demografischen Gründen nicht reichen, um den Arbeitskräftebedarf zu decken“, erklärt Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. Um den Bedarf am deutschen Arbeitsmarkt zu decken, bedarf es laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bundesweit einer jährlichen Nettozuwanderung von 400.000 Arbeits- und Fachkräften. Durch die beschlossene Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes soll qualifizierte Zuwanderung für berufserfahrene Menschen vereinfacht werden. Scholz ergänzt: „Hier wünsche ich mir zudem kreative Lösungen am Arbeitsplatz, damit der zeitnahe Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht durch mangelnde Sprachkenntnisse eingeschränkt wird. Digitale Unterstützung für die Kommunikation, wie zum Beispiel Übersetzungsprogramme, könnten den Einstieg für praktisch veranlagte Menschen vereinfachen, so dass erweiterte Sprachkenntnisse auch berufsbegleitend erworben werden können.“ Im Agenturbezirk arbeiten rund 39.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Darunter rund 1.500 Personen, die sich derzeit in einer Ausbildung befinden, viele davon in der Metall- und Elektroindustrie, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. „Ausländische Arbeits- und Fachkräfte sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine starke Wirtschaftsregion“, bekräftigt Scholz. Von der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen werden aktuell 4.574 Arbeitslose mit ausländischer Staatsangehörigkeit betreut, davon 3.324 in den Jobcentern der drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Der Bestand an Arbeitslosen ist im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) auf 4.227 gestiegen, 145 Personen mehr als im Mai. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) ist die Zahl im Vergleich zum Vormonat auf 5.993 Personen gesunken, 99 Arbeitslose weniger.

Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in den Landkreisen

Im Schwarzwald-Baar-Kreis waren im Juni 4.635 Frauen und Männer ohne Arbeit, 24 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Pro-zent gefallen. Im Kreis Rottweil waren im Juni 2.410 Personen arbeitslos, keine Veränderung zum Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3 Prozent. Im Kreis Tuttlingen waren 3.175 Menschen arbeitslos, 70 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,8 Prozent.

Stellenmarkt

Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen wurden im Juni 1.132 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, davon 191 Angebote in der Metallbearbeitung, 104 Angebote im Bereich Lagerwirtschaft, Post und Zustellung sowie 98 Angebote aus der Berufsgruppe Maschinenbau- und Betriebstechnik.

Ausbildungsmarkt

Zum Stichtag Mitte Juni waren noch 955 von 2.443 Bewerbern auf der Suche nach einer Berufsausbildungsstelle. Im Gegenzug sind noch 2.359 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Damit kommen rein rechnerisch auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen nur 40 unversorgte Bewerber.