Magdeburg zieht an! Landeshauptstadt weiter an der Spitze der Pendlerstatistik

Woher kommen die Menschen, die in Magdeburg arbeiten? Wohin fahren die Magde-burger zum Arbeiten? Eine nun veröffentlichte Statistik der Arbeitsagentur klärt auf.

23.02.2022 | Presseinfo Nr. 17

Magdeburg kann sich weiterhin über einen positiven Pendlersaldo freuen. Das heißt, dass mehr Menschen für den Job nach Magdeburg einpendeln, als dass Magdeburger für den Job wegfahren. Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das Pendlerverhalten regional zum Teil deutlich. So üben vor allem die drei Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau eine Sogwirkung auf Beschäftigte aus. Magdeburg ist und bleibt aber weiterhin das beliebteste Pendler-Ziel in Sachen-Anhalt.

„Magdeburg bietet zum einen gute infrastrukturelle Anbindungen und zum anderen Beschäftigungsmöglichkeiten in vielen unterschiedlichen Branchen und Tätigkeitsfeldern. Das macht die Landeshauptstadt für viele Pendler attraktiv“, sagt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord. Zuletzt pendelten 44.883 Menschen in die Landeshauptstadt zum Arbeiten, im Vorjahr waren es 43.551. „Etwa 40.000 Menschen, die nach Magdeburg zum Arbeiten pendeln, sind gut ausgebildete Fachkräfte und Spezialisten. Am häufigsten sind die Einpendler im Gesundheits- und Sozialwesen, im Dienstleistungsbereich und im Handel beschäftigt“, erklärt Matthias Kaschte.

Auspendler bieten Fachkräftepotential

30.708 Magdeburger, darunter etwa 25.000 Fachkräfte und Spezialisten, pendelten im letzten Jahr oftmals täglich für den Job in eine andere Stadt oder einen anderen Landkreis. Das sind 2.125 mehr als vor einem Jahr.

Trotz der hohen Zahl an Einpendlern ist es für Unternehmen zum Teil schwer Fachkräfte zu finden. Wenn es gelingt, Auspendler, die bisher zum Teil weite Fahrtwege auf sich nehmen, in den regionalen Unternehmen zu beschäftigen, ist dies ein Gewinn für die Menschen und die Betriebe. Sich für einen bestimmten Job zu entscheiden hängt beim Bewerber aber oft nicht mehr allein von der Bezahlung ab. „Auch Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten sind für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend relevant. Unternehmen, die dies berücksichtigen, können dadurch von der steigenden Attraktivität ihrer Arbeitsplätze profitieren“ so Kaschte.

Pendler bleiben meist in der umliegenden Region

„Viele Menschen nutzen bereits die Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihnen die Region bietet und pendeln zum Arbeiten innerhalb der umliegenden Landkreise“, stellt Matthias Kaschte fest. „In der Krise hat sich gezeigt, dass es in vielen Tätigkeiten durch die Digitalisierung möglich ist, mobil und über weite Distanzen zu arbeiten. Das ist eine Chance, denn es verkürzt den zeitlichen Aufwand der Pendler und vermeidet Umzüge in andere Orte, um eine geeignete Tätigkeit aufzunehmen“, ergänzt er.

Das TOP-Ziel für die 30.708 auspendelnden Magdeburger ist der Landkreis Börde (11.477 Auspendler), gefolgt vom Salzlandkreis (3.320 Auspendler) und dem Jerichower Land (2.697 Auspendler). Erst auf dem vierten und fünften Platz finden sich entferntere Regionen wie die Stadt Berlin (1.302 Auspendler) oder die Stadt Wolfsburg (821 Auspendler).

Die meisten Einpendler kommen aus dem Landkreis Börde (15.495 Einpendler), dem Salzlandkreis (7.637 Einpendler) und dem Jerichower Land (7.185 Einpendler).

Erläuterungen

Pendler werden nach Ein- und Auspendlern unterschieden: Einpendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen. Auspendler sind sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.