Der Arbeitsmarkt des Landkreises Jerichower Land im Juni 2022

Anstieg der Arbeitslosigkeit Arbeitsmarkt trotz großer Herausforderungen weiter stabil, aber Sondereffekt durch ukrainische Geflüchtete

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 63

Im Juni betrug die Arbeitslosenquote 6,9 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Damit waren insgesamt 3.096 Personen im Landkreis Jerichower Land arbeitslos gemeldet. Im Mai 2022 waren es 2.935 und im Juni 2021 3.035 Personen.

„Der Arbeitsmarkt bleibt trotz großer Herausforderungen, zum Beispiel den hohen Energiepreisen oder verspätet zur Verfügung stehende Rohstoffe und Vorprodukte, weiterhin stabil. Durch einen Sondereffekt ist die Arbeitslosigkeit aber dennoch im Juni gestiegen“, erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

„Seit dem 01. Juni 2022 erhalten Geflüchtete aus der Ukraine, bei Bedürftigkeit, Grundsicherungsleistungen. Neben der nun im Vordergrund stehenden Existenzsicherung werden die Fachkräfte der Jobcenter gemeinsam mit den geflüchteten Menschen einen Schwerpunkt auf die Vermittlung in den Arbeitsmarkt legen“, ergänzt er.

Unterbeschäftigung

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni 2022 auf 4.060, das sind 148 Personen mehr als im Vormonat und 38 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 8,9 Prozent.

Unternehmen suchen weiterhin Personal

Auch im Juni hatten Unternehmen weiterhin Personalbedarfe und haben deshalb neue Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juni beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 208 neue Stellen. Das sind 108 mehr als im Mai und 34 mehr als im letzten Jahr.

Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen ist weiterhin hoch und gegenüber dem Vormonat um 57 auf 1.016 gestiegen. Im Vorjahr waren im Juni 935 Arbeitsstellen gemeldet.

Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (340 Stellen, z.B. Mechatroniker), Verkehr und Logistik (218 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer) und Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (145 Stellen, z.B. Einzelhandelskaufleute).