Der Arbeitsmarkt des Landkreises Stendal im Juni 2022

Anstieg der Arbeitslosigkeit Arbeitsmarkt trotz großer Herausforderungen weiter stabil, aber Sondereffekt durch ukrainische Geflüchtete

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 64

Im Juni betrug die Arbeitslosenquote 8,9 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Damit waren insgesamt 4.847 Personen im Landkreis Stendal arbeitslos gemeldet. Im Mai 2022 waren es 4.530 und im Juni 2021 4.750 Personen.

„Der Arbeitsmarkt bleibt trotz großer Herausforderungen, zum Beispiel den hohen Energiepreisen oder verspätet zur Verfügung stehende Rohstoffe und Vorprodukte, weiterhin stabil. Durch einen Sondereffekt ist die Arbeitslosigkeit aber dennoch im Juni gestiegen“, erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

„Seit dem 01. Juni 2022 erhalten Geflüchtete aus der Ukraine, bei Bedürftigkeit, Grundsicherungsleistungen. Neben der nun im Vordergrund stehenden Existenzsicherung werden die Fachkräfte der Jobcenter gemeinsam mit den geflüchteten Menschen einen Schwerpunkt auf die Vermittlung in den Arbeitsmarkt legen“, ergänzt er.

Unterbeschäftigung

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juni 2022 auf 6.566, das sind 269 Personen mehr als im Vormonat und 63 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 11,7 Prozent.

Unternehmen suchen weiterhin Personal

Auch im Juni hatten Unternehmen weiterhin Personalbedarfe und haben deshalb neue Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juni beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 181 neue Stellen. Das sind 53 mehr als im Mai und 16 weniger als im letzten Jahr.

Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen ist weiterhin hoch und gegenüber dem Vormonat um 19 auf 1.204 gestiegen. Im Vorjahr waren im Juni 973 Arbeitsstellen gemeldet.

Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (391 Stellen, z.B. Mechatroniker), Verkehr und Logistik (227 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer) und Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik (149 Stellen, z.B. Maurer).