Der Arbeitsmarkt des Landkreises Jerichower Land im Juli 2022

weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat weniger gemeldete Arbeitsstellen als im Juni

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 68

Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Juni um 159 Personen bzw. 5,1 Prozent gestiegen. Damit waren insgesamt 3.255 Personen im Landkreis Jerichower Land arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3 Prozent. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 6,4 Prozent und es waren 2.951 Personen arbeitslos gemeldet.

"Der bereits im Juni spürbare Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der Erfassung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern setzte sich auch im Juli fort. Neben der Fluchtmigration spielen Sommerpause und Schuljahresende eine Rolle beim Anstieg der Arbeitslosigkeit und spiegeln sich auch in steigenden Zahlen bei Jüngeren wider", erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

"Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe und teilweise kräftige Preiserhöhungen stellen auch weiterhin ein Risiko am Arbeitsmarkt dar, so dass die konjunkturelle Entwicklung der nächsten Monate mit hohen Unsicherheiten verbunden bleibt. Jedoch bleibt die Arbeitskräftenachfrage trotz einem kurzfristigen Rückgang von neu gemeldeten Arbeitsstellen, auch im Vergleich zum Vorjahr, auf einem hohen Niveau", ergänzt Kaschte.

Unterbeschäftigung

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juli 2022 auf 4.223, das sind 169 Personen mehr als im Vormonat und 170 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 9,3 Prozent.

Zahl neu gemeldeter Stellen gesunken

Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im Juli im Vergleich zum Juni gesunken. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juli beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 104 neue Stellen und somit 104 Stellen weniger als im Juni. Der Stellenbestand hat sich gegenüber dem Vormonat um 16 auf 1.000 reduziert. Im Vorjahr waren im Juli 996 Arbeitsstellen gemeldet.

Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (338 Stellen, z.B. Mechatroniker), Verkehr und Logistik (227 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer) und Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (143 Stellen, z.B. Einzelhandelskaufleute).