Der Arbeitsmarkt des Landkreises Stendal im Juli 2022

weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Arbeitskräftenachfrage weiterhin auf einem hohen Niveau

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 69

Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Juni um 146 Personen bzw. 3,0 Prozent gestiegen. Damit waren insgesamt 4.993 Personen im Landkreis Stendal arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 9,1 Prozent. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 8,4 Prozent und es waren 4.677 Personen arbeitslos gemeldet.

"Der bereits im Juni spürbare Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der Erfassung ukrainischer Geflüchteter in den Jobcentern setzte sich auch im Juli fort. Neben der Fluchtmigration spielen Sommerpause und Schuljahresende eine Rolle beim Anstieg der Arbeitslosigkeit und spiegeln sich auch in steigenden Zahlen bei Jüngeren wider", erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

"Der Krieg in der Ukraine, Lieferengpässe und teilweise kräftige Preiserhöhungen stellen auch weiterhin ein Risiko am Arbeitsmarkt dar, so dass die konjunkturelle Entwicklung der nächsten Monate mit hohen Unsicherheiten verbunden bleibt. Demgegenüber bleibt die Arbeitskräftenachfrage trotz der wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten auf einem hohen Niveau", ergänzt Kaschte.

Unterbeschäftigung

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Juli 2022 auf 6.743, das sind 192 Personen mehr als im Vormonat und 146 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 12,0 Prozent.

Stellenbestand gestiegen

Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im Juli im Vergleich zum Juni leicht gestiegen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Juli beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 188 neue Stellen und somit 7 Stellen mehr als im Juni. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 34 auf 1.238 gestiegen. Im Vorjahr waren im Juli 1.034 Arbeitsstellen gemeldet.

Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (386 Stellen, z.B. Mechatroniker), Gesundheit und Soziales (248 Stellen, z.B. Altenpfleger) und Bau, Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik (162 Stellen, z.B. Maurer).