Lage am Ausbildungsmarkt im Altmarkkreis Salzwedel

Die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord zieht Bilanz

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 109

„Der Einstieg ins Berufsleben beginnt für viele junge Menschen auch 2023 über die duale Ausbildung“, beginnt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord. „Trotz vieler Unwägbarkeiten ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen weiterhin sehr hoch, denn sie wissen es lohnt sich, um ihre heutigen und zukünftigen Fachkräftebedarfe zu decken. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen übersteigt deshalb weiterhin erheblich die Zahl der gemeldeten Bewerber. Jungen Menschen bietet diese Situation vielfältige Möglichkeiten Berufe mit Zukunft in der Region zu erlernen. Für Unternehmen ist die Herausforderung die Ausbildungsplätze zu besetzen aber gleichbleibend hoch“, macht er deutlich.

 

Zahl der Bewerber gestiegen

Im Berufsberatungsjahr 2022/2023 betreute die Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord im Landkreis Altmarkkreis Salzwedel 397 Ausbildungsbewerber. Im Vorjahreszeitraum waren es 335 junge Menschen. Die Zahl der Bewerber ist damit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Berufsberaterinnen und -berater der Arbeitsagentur unterstützen die Jugendlichen in vielfältiger Weise bei der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche. Die Schule hat dabei als Beratungsort eine besonders große Bedeutung.

Obwohl es deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber gab, sind 8 unversorgte junge Menschen im Altmarkkreis Salzwedel noch auf Lehrstellensuche. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord schöpfen jetzt die Nachvermittlungsmöglichkeiten aus, damit die Jugendlichen noch in diesem Jahr eine Ausbildung oder Ausbildungsalternative, zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung, beginnen können.

 

Zahl gemeldeter betrieblicher Ausbildungsstellen auf Vorjahresniveau 

„Die grundsätzliche Herausforderung liegt in der demografischen Entwicklung. Es stehen zu wenige Jugendliche bereit in die Ausbildung und in das Berufsleben einzusteigen. Zusätzlich streben viele Jugendliche einen höheren Schulabschluss an um anschließend in den hervorragenden Wissens- und Wissenschaftseinrichtungen der Region Magdeburg ein Studium zu beginnen“, so Kaschte.

Den Unternehmen fällt es zunehmend schwer passende Bewerber zu finden. Dennoch wurden der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord in diesem Jahr viele offene Ausbildungsstellen angezeigt. So wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters 497 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 5 Stellen mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 19 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen. Insgesamt blieben 52 Lehrstellen Ende September noch unbesetzt.

 

Die meisten Bewerber haben eine Ausbildung begonnen

Fast allen Bewerbern konnte ein passendes Ausbildungsangebot unterbreitet werden. Etwa 70 Prozent der gemeldeten Bewerber (270 Bewerber) konnten deshalb auch in eine duale Berufsausbildung vermittelt werden. Einige Bewerber wählten einen anderen Weg. So entschieden sich 25 Jugendliche letztendlich für einen höheren Schulabschluss, ein Studium oder ein Praktikum.

20 Bewerberinnen und Bewerber benötigen noch intensivere Unterstützung vor der Ausbildungsaufnahme und werden deshalb mit berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und Praktika oder Einstiegsqualifizierung gefördert, um sich für einen späteren Ausbildungsstart fit zu machen.

 

Frühzeitige Berufsorientierung entwickeln

Auch die zunehmende Diskrepanz zwischen den Berufswünschen der Bewerber und den Anforderungen der Ausbildungsbetriebe stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. „Wenn Jugendliche so früh wie möglich bei der Berufsorientierung unterstützt werden, hilft dies dabei die Zahl der Ausbildungsabbrüche zu reduzieren. Berufsorientierung sollte die Kinder und Jugendlichen bereits in der Schule ständig begleiten, um ihre individuellen Talente zu fördern“, so Kaschte.

 

Potentiale durch Einstiegsqualifizierung nutzen

Nicht alle Bewerber erfüllen die zum Teil hohen Anforderungen der Ausbildungsberufe. Um hier einen Ausgleich zu schaffen, unterstützen die Agenturen für Arbeit und Jobcenter z.B. mit der Einstiegsqualifizierung (EQ), die auch jungen Menschen mit Lern- oder Bildungsdefiziten eine Chance geben.

Eine EQ können Jugendliche beginnen, die noch nicht in vollem Umfang für eine Ausbildung geeignet oder lernbeeinträchtigt sind. Auch Jugendliche die bis Ende September noch keine Ausbildungsstelle finden konnten, haben die Möglichkeit an der EQ teilzunehmen.

Das betriebliche Langzeitpraktikum dauert mindestens 6 bis maximal 12 Monate. Die Arbeitsagentur erstattet dem Arbeitgeber einen Zuschuss zur EQ- Vergütung. Dazu kommt noch ein pauschalierter Beitrag für die Sozialversicherungsbeiträge.

Unternehmen, die einen EQ-Teilnehmer einstellen wollen, nehmen bitte mit dem  Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord Kontakt auf. Dessen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind erreichbar: