Der Arbeitsmarkt im Landkreis Stendal im Januar 2023

- saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort

- demografische Entwicklung bleibt Herausforderung

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 14

Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat Dezember um 333 Personen bzw. 6,8 Prozent gestiegen. Damit waren insgesamt 5.232 Personen im Landkreis Stendal arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 9,6 Prozent. Die krisenhaften Ereignisse des vergangenen Jahres bilden sich weiterhin in einer höheren Arbeitslosigkeit als im letzten Jahr ab. So betrug die die Arbeitslosenquote im Vorjahr 9,3 Prozent und es waren 5.132 Personen arbeitslos gemeldet.

 

Die Arbeitslosigkeit zeigt saisonal bedingte Verlaufsmuster. Insbesondere bei den Männern, die oftmals in witterungsabhängigen Branchen beschäftigt sind, tritt in den Wintermonaten Arbeitslosigkeit ein. Dazu kommen bis zum Jahresende befristete Arbeitsverträge, die auslaufen. Die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften ist aber weiter groß, so dass wir im Frühjahr von einer zügigen Integration in den Arbeitsmarkt ausgehen“, sagt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord.

 

„Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt der Arbeitsmarkt weiterhin robust und ungewöhnliche Entlassungen bleiben aus. Durch die demografische Entwicklung beenden allerdings in den nächsten Jahren viele Beschäftigte ihr Erwerbsleben. Diese Entwicklung und daraus entstehende Fachkräftebedarfe sind eine Herausforderung“, macht er deutlich. „Die Arbeitsagentur und die Jobcenter werden aber, zum Beispiel durch die Beratung und Qualifizierung von arbeitsmarktfernen Personengruppen oder der Vermittlung von ukrainischen Geflüchteten, einen Beitrag leisten dieser Herausforderung zu begegnen“, ergänzt Kaschte.

 

Unterbeschäftigung

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst.

Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) belief sich im Januar 2023 auf 7.070, das sind 278 Personen mehr als im Vormonat und 438 mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 12,6 Prozent.

 

Zahl neu gemeldeter Stellen leicht zurückgegangen

Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen ist im Januar im Vergleich zum Dezember leicht zurückgegangen. Insgesamt meldeten öffentliche und private Unternehmen im Januar beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 112 neue Stellen und somit 29 Stellen weniger als im Dezember. Der Stellenbestand ist gegenüber dem Vormonat um 18 gesunken und beträgt 1.121. Im Vorjahr waren im Januar 1.131 Arbeitsstellen gemeldet.

Die meisten vorhandenen Stellenangebote kommen aus den Berufsgruppen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (375 Stellen, z.B. Mechatroniker), Gesundheit und Soziales (236 Stellen, z.B. Altenpfleger) und Verkehr und Logistik (130 Stellen, z.B. Berufskraftfahrer).