Die meisten Auspendler fahren zum Arbeiten nach Anhalt-Bitterfeld (2.676 Personen), Wittenberg (1.958 Personen) und Leipzig (713 Personen). Über 60 Prozent der Auspendler sind ausgebildete Fachkräfte.
„Für zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehört das Pendeln zum Leben, denn der Arbeitsmarkt setzt Mobilität und Flexibilität voraus. Innerhalb des Agenturbezirkes Dessau-Roßlau-Wittenberg gibt es eine hohe Mobilitätsbereitschaft der Beschäftigten. Auspendler bieten für die ortsansässigen Unternehmen Potentiale, um die es sich lohnt, bei der eigenen Suche nach Fachkräften zu werben. Wenn es gelingt, die Auspendler für eine Beschäftigung vor Ort zu begeistern, kann dies ein Gewinn für die Firmen und die täglich pendelnden Menschen sein. Zeitgleich kann Dessau-Roßlau als Einpendlerregion mit den Beschäftigungsmöglichkeiten punkten. Das ist ein Ansatzpunkt, die Arbeit als Standortvorteil zum Leben in der Doppelstadt zu nutzen“, erklärt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg.
Gleichzeitig pendeln circa 13.000 Menschen aus anderen Regionen in das Stadtgebiet, um zu arbeiten. Die meisten Einpendler kommen ebenfalls aus angrenzenden Regionen. An erster Stelle steht Anhalt-Bitterfeld mit 5.172 Personen, gefolgt von Wittenberg (3.688 Personen) und dem Leipzig (547 Personen).
Zieht man von den Einpendlern die Auspendler ab, ergibt sich das sogenannte Pendlersaldo.
Da 9.622 Personen auspendeln und 12.441 Frauen und Männer einpendeln, ergibt sich ein positiver Pendlersaldo von 3.336 (Vorjahr 3.176).
Digitalisierung und Strukturwandel werden sich auch auf Pendlerverhalten auswirken. „Mit Sicherheit wird sich die Digitalisierung und der Strukturwandel in der Industrie auf Pendlerströme und Pendlerverhalten auswirken. In Zukunft wird gerade in administrativen, aber auch in manchen technischen Berufen das Arbeiten von zu Hause ein stärkerer Bestandteil des Arbeitsalltags sein. Lange Fahrten zur Arbeit werden weniger häufig nötig sein. Auch der Bedarf an Arbeitskräften in Dessau-Roßlau wird perspektivisch aus demografischen Gründen zunehmen“, so Ruhland.