Arbeitsmarkt: Frauen im Spagat zwischen Job und Familie

Frauen im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost nehmen häufiger am Erwerbsleben teil, als im bundesdeutschen und Sachsen-Anhalt-Schnitt. Mit der hohen Beschäftigungsquote steigt der Anteil an Teilzeitbeschäftigung bei Frauen.

06.03.2023 | Presseinfo Nr. 33

Frauen im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost nehmen häufiger am Erwerbsleben teil, als im bundesdeutschen und Sachsen-Anhalt-Schnitt. Mit der hohen Beschäftigungsquote steigt der Anteil an Teilzeitbeschäftigung bei Frauen.

Überdurchschnittliche Beschäftigungsquote – mehr Teilzeitjobs – Vollzeit sinkt
Demnach sind fast 64 Prozent der Frauen zwischen 15 und 65 Jahren im Agenturbezirk Sachsen-Anhalt Ost entweder sozialversicherungspflichtig oder geringfügig beschäftigt. Deutschlandweit sind es nur knapp 58 Prozent und in Sachsen-Anhalt fast 63 Prozent. Das Beschäftigungswachstum bei den Frauen erfolgte in den vergangenen Jahren zunehmend in Teilzeitjobs. So stieg die Zahl zwischen 2018 und 2022 um 1.223 teilzeitbeschäftigte Frauen, während die Zahl der weiblichen Vollzeitbeschäftigten in dem Zeitraum sogar um 1.629 Mitarbeiterinnen zurückging.

„Frauen müssen noch immer häufiger den Spagat zwischen Beruf und Familie schaffen als Männer. Dazu kommt, dass Frauen öfter in Jobs arbeiten, in denen es grundsätzlich einen hohen Teilzeitanteil gibt. Etwa in der Pflege, im Verkauf oder bei Büroarbeitsplätzen“, erklärt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.

Eine Teilzeitbeschäftigung kann durchaus ein Türöffner sein und den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen. Vor allem Frauen, die beispielsweise nach Erziehungszeiten oder Zeiten, in denen Frauen Angehörige gepflegt haben und nun wieder beruflich durchstarten wollen.

Mit Blick auf die Altersstruktur der Beschäftigten in den Unternehmen und der damit steigende Personalbedarf, aufgrund der Rentenabgänge empfiehlt Ruhland den Unternehmen: „Flexible Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodelle, Angebote zur Telearbeit und Möglichkeiten zur Kinderbetreuung sind Teile einer familienfreundlichen Personalpolitik, mit der Betriebe auf die familiäre Situation eingehen und qualifiziertes Personal rekrutieren können. Nach Ende der Pflege- oder Betreuungsphase sollte es dann aber möglich sein, die wöchentliche Arbeitszeit schrittweise wieder auszuweiten – beispielsweise, wenn die Kinder älter geworden sind.“

Was steckt hinter der Wiedereinstiegsberatung?
Typische Wiedereinstiegs-Phasen sind Orientierung und die konkrete Berufsrückkehr (einschließlich Qualifizierung und Stabilisierung der neuen Situation nach dem Wiedereinstieg). Die Wiedereinstiegsberaterin, Yvonne Fiedler, unterstützt Interessierte genau in solchen Situationen und steht ihnen durch persönliche oder telefonische Beratung zur Seite.
„Ich berate z.B. bei Fragen zu Qualifizierungen, führe eine Interessen- und Stärkenanalyse durch, helfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen oder bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche. Außerdem unterstütze ich Betroffene, wie sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen können. Ich bin da zu erreichen, wo Interessierte meine Unterstützung benötigen“, so Yvonne Fiedler, Wiedereinstiegsberaterin der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.


Kostenfreie Beratungsangebote


Sozial- kulturelles Frauenzentrum Dessau e.V.
Törtener Str. 44
06842 Dessau-Roßlau
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