Beschäftigungslage am Arbeitsmarkt weiter gut

• Arbeitslosenquote steigt leicht auf 7,4 % • saisontypischer Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 19

Überblick

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren Ende Juni 15.241 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 5 Arbeitslose weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 1.811 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet (-10,6%). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, steigt auf 7,4 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Halle zeigt sich, trotz der Ukraine Krise bzw. den daraus resultierenden Preissteigerungen bei fossilen Rohstoffen, insgesamt stabil. Hinzu kommen  Materialengpässe und unterbrochene Lieferketten, die sich in der Unsicherheit der Unternehmen widerspiegeln. Die Arbeitslosigkeit hat zwar im Juli leicht zugenommen, dies ist jedoch hauptsächlich durch den Übergang der ukrainischen Geflüchteten in die Betreuung der Jobcenter begründet. Der Spracherwerb und eine gesicherte Kinderbetreuung sind die wichtigsten Grundlagen für eine Integration in den regionalen Arbeitsmarkt. Auch im Bereich der arbeitslosen Jugendlichen waren im Juli, bedingt durch den Übergang von der Schule in den Beruf bzw. das Studium, vermehrt Zugänge zu verzeichnen“, so Simone Meißner, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.

Jugendliche

Der relative Anteil arbeitsloser Jugendlicher an allen Arbeitslosen bleibt mit 10,3 Prozent hoch, die spezifische Arbeitslosenquote der unter 25jährigen liegt mit 7,8 Prozent leicht über dem Agenturdurchschnitt.

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Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt deutlich im Vorjahresvergleich

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt im Agenturbezirk 38,2 Prozent. Eine Ursache des anhaltend hohen Anteils sind die durch Krisenfolgen im Verlauf des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist allerdings ein deutlicher Rückgang im Agenturbezirk mit 15,7 Prozent zu verzeichnen.

Bestand an Stellenangeboten weiterhin auf hohem Niveau

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle (Saale) 722 neue Stellen. Aktuell sind der Agentur 3.522 Stellen zur Besetzung gemeldet.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) waren 154 Frauen und Männer im Juli mehr arbeitslos als im Vormonat. Im Juli waren somit 4.282 Frauen und Männer im Rechtskreis SGBIII arbeitslos gemeldet.

Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) ist die Arbeitslosigkeit von Juni 2022 auf Juli 2022 um 488 Personen angestiegen. Im Bereich des SGB II gab es im Juli 11.601 Arbeitslose, 584 weniger als im Juli des Vorjahres.

Regional bietet sich weiterhin ein differenziertes Bild

In der Stadt Halle waren im Juli 10.120 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 406 mehr als vor einem Monat, von denen 7.687 (+290) die Grundsicherung bezogen. Der relative Anteil von SGB II Arbeitslosen der Stadt Halle hält sich auf einem hohen Niveau, aktuell 76,0%. Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt weiterhin mit 8,4 Prozent  über dem Agenturdurchschnitt (7,4%).

Im Saalekreis sind derzeit 5.763 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Dies sind 236 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 187 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,0 Prozent weiterhin deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Der SGB II-Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen liegt bei 67,9% das entspricht 3.914 Personen (+ 198 Personen zum Vormonat).

Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg steigt im Juli 2022 um 179 Personen bzw. +4,2 Prozent auf 4.481. 

Fazit:

„Die Beschäftigung im Agenturbezirk bleibt auf hohem Niveau, trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen für die Unternehmen infolge des Krieges in der Ukraine. Der hohe Arbeitskräftebedarf führt allerdings auch zu Engpässen in vielen Branchen. Ein möglicher Stopp der Gaslieferungen aus Russland stellt für den Agenturbezirk ein erhebliches Risiko dar. Das würde zu Produktionsausfällen führen und auch den Arbeitsmarkt stark belasten und zahlreiche Firmen wieder in die Kurzarbeit führen“, so Meißner.