Arbeitsmarktprognose für den Salzlandkreis

1.000 Arbeitslose weniger 2022 prognostiziert

19.11.2021 | Presseinfo Nr. 89

„Wie die Prognose zeigt, werden trotz Digitalisierung und den damit verbundenem Einsparpotential neue Arbeitskräfte benötigt. Das Fachkräftepotential hingegen sinkt, sodass Arbeitgeber schon jetzt mehr Zeit bei der Stellenbesetzung einplanen müssen oder aber schlicht auch keine Mitarbeiter mehr finden“, sagt Stefan Scholz, Geschäftsführer der Jenaer Arbeitsagentur. “Eine Möglichkeit ist, vorhandene Mitarbeiter zu qualifizieren, damit sie den neuen beruflichen Anforderungen im Unternehmen gewachsen sind. Die Arbeitsagentur kann dabei die Firmen sowohl beratend als auch finanziell unterstützen.“

„Wie alle ostdeutschen Agenturbezirke ist auch der Salzlandkreis besonders stark von der Alterung der Bevölkerung betroffen. Die Zahl der jährlichen Renteneintritte ist deutlich größer als die Zahl der Schulabsolventen. Perspektivisch wird es daher zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen kommen. Gleichzeitig führt die demografische Entwicklung zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit “, erklärt die Arbeitsagenturchefin, Anja Huth.

Die Analyse für den Agenturbezirk Bernburg zeigt:

  • gleichbleibende Beschäftigung erwartet 
  • trotzdem sinkt die Arbeitslosigkeit weiter
  • die Nachfrage nach Fachkräften ist verhalten vorhanden

Die Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben die Arbeitsmarktprognose für 2022 vorgelegt. Demnach wird das Beschäftigungswachstum auch im Salzlandkreis nur sehr gering verlaufen. Die IAB-Experten prognostizieren in ihrer aktuellen Mittelwert-Rechnung für 2022 durchschnittlich 62.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Salzlandkreis. Gegenüber dem Vorjahr ist im Mittelwert eine Erhöhung um 0,2 Prozent errechnet worden, aber im günstigsten Fall könnte ein Zuwachs von bis zu 800 Beschäftigten im Landkreis prognostiziert werden. Im Vergleich zu den anderen Landkreisen in Sachsen-Anhalt nimmt das Salzland einer der letzten Plätze ein.

Anja Huth: „Unternehmen müssen vorausschauend agieren. Die demografische Entwicklung und die Digitalisierung bleiben die größten Herausforderungen für die Arbeitgeber.“

„Trotz Corona-Krise erholt sich der Arbeitsmarkt im Salzlandkreis. Die Herausforderung wird auch in diesem Jahr für die Unternehmen sein, die Rentenabgänge zu kompensieren. Die Anzahl der Schüler in den Abgangsklassen im Kreis reichen dafür nicht. Zuzug von Menschen, in nennenswerter Größenordnung, gab es vor Corona nicht und erwarte ich jetzt erst recht nicht. Umso wichtiger ist es Ausbildungsplätze in der Region anzubieten.“, erklärt die Agenturchefin, Anja Huth.

Prognose: Im Salzlandkreis könnte auch im kommenden Jahr der Abbau der Arbeitslosigkeit über dem Landes-Schnitt liegen.

Die Demografie wirkt sich im Zusammenspiel, trotz der durch die Corona-Pandemie abgeschwächten Konjunktur auf die Arbeitslosigkeit aus. Die Zahl der Arbeitslosen wird laut IAB-Prognose auch 2022 im Landkreis spürbar sinken. Im Mittelwertszenario rechnen die Forscher mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 6.200 Menschen. Das wären 1.000 arbeitslose Männer und Frauen weniger als im Jahresdurchschnitt 2021 und entspricht einem Rückgang von fast 14 Prozent. Damit liegt der Landkreis beim Rückgang der Arbeitslosigkeit im Durchschnitt von Sachsen-Anhalt.

„Das Thema: „Fachkräftemangel“ beschäftigt die Unternehmen im Salzlandkreis jetzt nachrangig, dennoch stellt es ein Risiko dar und wird spätestens mit zunehmender Wirkung der Instrumente zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Branchen ausbremsen.“, ergänzt Anja Huth. 

Mehr Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Unternehmer und Beschäftigte unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-sat/berufsberatung-im-erwerbsleben

Die Prognose und den IAB-Kurzbericht finden Sie hier zum Download:

http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Regionale_Arbeitsmarktprognosen_2102.pdf

https://www.iab.de/194/section.aspx/Publikation/K211012MA3