Arbeitsmarkt im Dezember 2021

Mit Optimismus ins neue Jahr

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

907 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 255 Stellenzugänge im Dezember +++ Bernburger Chefin der Arbeitsagentur, Anja Huth dazu: „Die Corona-Pandemie bleibt der Unsicherheitsfaktor am Arbeitsmarkt. Die Omikron-Variante zieht die Corona-Krise weiter in die Länge. Gerade für langzeitarbeitslose Menschen ist dies kritisch. Der Arbeitsmarkt wird aber auch bei einem eventuell erneuten Lockdown nicht einbrechen, viele Firmen werden ihre Leute halten. Nach zwei Lockdowns sind genügend Erfahrungen und Instrumente vorhanden. Ich gehe optimistisch ins neue Jahr.

Dezember 2021November 2021Dezember 2020
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Quote in %7,57,08,4
Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im Salzland kommt weiterhin vergleichsweise glimpflich durch die coronabedingter wirtschaftlichen Anspannung. Das größte Risiko ist dennoch die Pandemieentwicklung. Die wirtschaftliche Entwicklung wird neben den Lieferengpässen, durch die nicht planbaren Energie-und Rohstoffpreise herausgefordert. Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf die typischen Saisonmuster zum Jahresende zurückzuführen. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin auf einem guten Niveau. Trotz Corona-Unsicherheiten und Lieferengpässen dominiert die Zuversicht. Ich gehe davon aus, das der Privatkonsum im Frühjahr Fahrt aufnimmt und insbesondere den Handel und das Handwerk stützt“, erklärt die Bernburger Arbeitsagenturchefin, Anja Huth

Kurzarbeit - Mehr Beratungen und  mehr Anzeigen:

KuG-Anzeigen

Bei der Agentur für Arbeit Bernburg wurden im Dezember 72 Anzeigen (18 im Vormonat für rund 370 Beschäftigte) für rund 540 Beschäftigte registriert. Vor einem Jahr waren es noch 233 Anzeigen für rund 1.348 Beschäftigte.

Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit (aufgrund der Abrechnungsmodalitäten beträgt die Wartezeit 6 Monate) sieht wie folgt aus: So haben im Mai 2021 noch mehr als 3.050 Menschen in 581 Betrieben kurzgearbeitet. Im Juni 2021 wurden in 375 Unternehmen mit rund 2020 Beschäftigten kurzgearbeitet.

Die meisten Kurzarbeiter im Salzland kamen vor sechs Monaten aus dem Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz. Mehr als 600 Beschäftigte aus diesen Branchen in 85 Betrieben haben Kurzarbeit in Anspruch genommen, gefolgt vom Einzelhandel mit rund 460 Kurzarbeiter und 55 Handelsunternehmen und danach folgte das Gastgewerbe, mit 255 Menschen in Kurzarbeit und 79 Betrieben. Ein Jahr zuvor haben fast 6.000 Männer und Frauen in über 700 Unternehmen kurzgearbeitet. Fast jeder zweite Kurzarbeiter (2.990 Menschen) kam im Juni 2020 aus dem verarbeitenden Gewerbe.

„Die Kurzarbeit ist ein bewährtes Instrument, weil Beschäftigte im Job bleiben und Arbeitslosigkeit verhindert wird. Das ist für Beschäftigte und Unternehmen sehr wichtig. Die Zahl der Kurzarbeiter stieg zuletzt wieder. Hier wirken sich vor allem die Eindämmungsmaßnahmen und die Lieferengpässe aus. Die Kurzarbeit bleibt ein wesentliches stabilisierendes Element und baut für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter eine Beschäftigung sichernde Brücke in das neue Jahr.,“ ergänzt Anja Huth.

Rechtskreise

Insgesamt sind 6.911 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 495 Menschen gestiegen.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Zuwachs beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Dezember waren 2.045 Menschen (124 mehr als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 773 Menschen weniger arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 371 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 4.866 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 134 weniger als im Vorjahresmonat.

Mehr Zugänge in und weniger Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Weniger Männer und Frauen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, als arbeitslos wurden.

Saisonal bedingt haben sich 768 Menschen im Dezember aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, weniger als vor einem Jahr (-111). Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 292 Männer und Frauen, 30 weniger als im Dezember 2020.

Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit - Minus 19 Prozent

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Dezember um 18 auf 395 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 5,7 Prozent. Vor einem Jahr waren 94 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet. 

Fast 1.300 Arbeitsstellen im Bestand - Mehr Nachfrage

1.293 Arbeitsstellen – 49 weniger als im November – wurden im Dezember durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 343 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung. 

In diesem Monat wurden 255 Stellen neu aufgenommen. Das waren 17 Jobangebote weniger als im November und 15 weniger als im Vorjahr. 

„Ich erwarte Nachholeeffekte in der Gastronomie, im Handel, in der Hotellerie und bei Veranstaltungen. Die Menschen möchten Konzerte und Erlebnisse nachholen und erleben. Der Fachkräfteengpass bleibt das Thema am Arbeitsmarkt. Arbeitgeber können mit attraktiven Arbeitsbedingungen, wie Lohn und Arbeitszeiten punkten und auch für Quereinsteiger interessant werden. Wir werden versuchen, mit Weiterbildung und Qualifizierung zu unterstützen,“ sagt Anja Huth.

Mehr Arbeitslose im Bestand – Gewinner sind die unter 25-Jährigen

Nach Personengruppen entwickelt sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich im Bernburger Agenturbezirk. Allerdings waren bei fast allen Personengruppen Rückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Nur die Langzeitarbeitslosigkeit hat zum Vorjahresmonat einen Aufwuchs (48 Menschen/1,7 Prozent mehr) zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im Dezember von –19 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen bis zu    – 6 Prozent bei Ausländer. Mehr als die Hälfte der arbeitslosen Menschen (57 Prozent) waren Männer und 43 Prozent Frauen.

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellen der Bernburger Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar:

Die Arbeitslosenquote sank in allen Altkreisen, dabei reichte die Spanne der Quoten in diesem Monat von 6,7 Prozent in Bernburg bis 9,3 Prozent in Aschersleben. Die Quote in Schönebeck beträgt 6,8 Prozent und in Staßfurt 8,0 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,5 Prozent (0,9 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt mit 0,8 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (6,7 Prozent).

Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten, saisonal bedingt aus der Baubranche und wie in den letzten Monaten aus der Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 116 auf 1.899 Personen gestiegen. Das waren 351 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 6,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,9 Prozent. Dabei meldeten sich 513 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 6 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 397 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–12).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 9 Stellen auf 374 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 174 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 98 neue Arbeitsstellen, 39 mehr als vor einem Jahr.

Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Bauunternehmen, die Gesundheitsbranche, aber auch der Handel und die Logistikbranche gemeldet.

Im Ascherslebener Raum sanken im Dezember die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Erneut hat die Region die höchste Arbeitslosenquote im Salzland. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion/Fertigung und der Logistikbranche. Saisonal ist ein erhöhter Zugang aus der Baubranche zu verzeichnen.

Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 76 auf 1.575 Personen gestiegen. Das waren 113 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 9,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 10,0 Prozent. Dabei meldeten sich 328 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 49 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 254 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–6).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 32 Stellen auf 331 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 65 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 78 neue Arbeitsstellen, 7 mehr als vor einem Jahr.

Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell im Bereich Gesundheit und Soziales, im Metallbau und in der Logistikbranche gemeldet.

Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus dem Produktion und Fertigung und aus der Logistikbranche. Saisonal bedingt verzeichnen die Außenberufe in Staßfurt und Umgebung aus der Baubranche, der Landwirtschaft und aus dem Gartenbau mehr Zuwachs.

Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 143 auf 1.675 Personen gestiegen. Das waren 221 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 8,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,9 Prozent. Dabei meldeten sich 421 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 11 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 277 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+29).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 2 Stellen auf 227 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 58 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 35 neue Arbeitsstellen, 30 weniger als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe in der Prodiktion und Fertigung und im Bau.

Im Schönebecker Raum sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen aus der Produktion und Fertigung und der Logistikbranche. Saisonal bedingt ist ein erhöhter Zugang an arbeitslosen Menschen aus dem Baubereich, der Landwirtschaft und dem Gartenbau zu verzeichnen.

Die Arbeitslosigkeit ist von November auf Dezember um 160 auf 1.762 Personen gestiegen. Das waren 222 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 6,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5 Prozent. Dabei meldeten sich 521 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 57 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 359 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–46).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Dezember um 24 Stellen auf 361 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 46 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Dezember 44 neue Arbeitsstellen, 31 weniger als vor einem Jahr.

Die meisten Bedarfe an Arbeitskräften melden Betriebe aus Schönebeck und Umgebung für die Produktion und Fertigung, die Logistikbranche und für den Handel.