Arbeitsmarkt im Januar 2022

Robust und viel Bewegung

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 10

1057 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 150 Stellenzugänge im Januar +++ Bernburger Chefin der Arbeitsagentur, Anja Huth dazu: „Der Arbeitsmarkt steht zum Jahresbeginn besser da, als es von vielen Experten erwartet wurde. Kurzarbeit wirkt weiterhin als Stabilisierungsinstrument. Ich sehe aber nach wie vor große Risiken in der weiteren Pandemieentwicklung. Zusätzlich werden uns Materialengpässe und die Auswirkung steigender Energie -und Rohstoffpreise noch die nächsten Monate begleiten.“

Januar 2022Dezember 2021Januar 2021
Personen7.5516.9118.608
Quote in %8,27,59,3
Arbeitsmarkt

„Demografie, Digitalisierung und Strukturwandel bleiben die Herausforderungen für die Zukunft. Für das Salzland sind die Altersabgänge (fast 1.800 Beschäftigte jährlich) die Herausforderung, so dass die Arbeits- und Fachkräftesicherung auch in diesem Jahr das zentrale Thema am Arbeitsmarkt sein wird. Wir müssen den bestmöglichen Übergang von der Schule in den Beruf vorbereiten und die Betriebe sollten mit ihrer Attraktivität, sich um die Schüler bewerben. Es ist wichtig, dass Arbeitslose, und Beschäftigte qualifiziert werden sowie Arbeitskräfte mit unfreiwilliger Teilzeit die Möglichkeit erhalten länger zu arbeiten. Das wird aber nicht reichen. Ohne die gezielte Zuwanderung von Arbeitskräften oder besser noch, von gut qualifizierten Fachkräften wird es nicht reichen“, so Anja Huth.

„Obwohl die Zahl der arbeitslosen Menschen und die Arbeitslosenquote sich saisonal erneut erhöht hat, herrscht am Arbeitsmarkt kein Stillstand, sondern viel Bewegung. Im Januar haben sich 1.700 Menschen arbeitslos gemeldet, davon kamen fast 830 aus einer Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten mehr als 1.000 Männer und Frauen die Arbeitslosigkeit, davon nahmen knapp 300 eine Beschäftigung auf. Besonders erfreulich ist, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen bis 25 Jahre erneut gesunken ist. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 21 Prozent weniger gemeldet,“ erklärt Anja Huth.

Kurzarbeit - Mehr Beratungen und  mehr Anzeigen:

KuG-Anzeigen

Bei der Agentur für Arbeit Bernburg wurden im Januar 40 Anzeigen (72 im Vormonat für rund 540 Beschäftigte) für rund 250 Beschäftigte registriert. Vor einem Jahr waren es noch 231 Anzeigen für rund 1.670 Beschäftigte.

Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit (aufgrund der Abrechnungsmodalitäten beträgt die Wartezeit 6 Monate) sieht wie folgt aus: So haben im Juli 2021 rund 900 Menschen in 216 Betrieben kurzgearbeitet. Ein Monat zuvor waren es noch 375 Unternehmen mit rund 2020 Beschäftigten.

Die meisten Kurzarbeiter im Salzland kamen vor sechs Monaten aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie, hier haben 230 Menschen in 26 Betrieben kurzgearbeitet. Im Handel mit Kraftfahrzeugen wurde in 9 Betrieben mit mehr als 60 Beschäftigten kurzgearbeitet. Im Gastgewerbe haben 43 Betrieb mit knapp 120 Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen, davon waren 11 Beherbergungsbetriebe mit 32 Beschäftigten und 32 Gaststätten mit knapp 90 kurzarbeitenden Männern und Frauen. Vor einem Jahr, im Januar 2021 haben fast 4.540 Männer und Frauen in über 820 Unternehmen kurzgearbeitet.

„Es ist gut, dass viele Unternehmen Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Sie hilft dabei, Arbeitsplätze zu erhalten sowie Fachkräfte zu sichern, die nach dieser schwierigen Situation dringend gebraucht werden“, erklärt die Agenturchefin und ergänzt: „Betriebe, die jetzt die Zeit nutzen und ihre Beschäftigten gezielt dabei unterstützen, sich weiterzubilden, können ihre Wettbewerbsfähigkeit dadurch stärken.“

Rechtskreise

Insgesamt sind 7.551 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 640 Menschen gestiegen.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Zuwachs beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Januar waren 2.432 Menschen (387 mehr als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 817 Menschen weniger arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 253 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 5.116 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 240 weniger als im Vorjahresmonat.

Mehr Zugänge in und weniger Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Weniger Männer und Frauen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, als arbeitslos wurden.

Saisonal bedingt haben sich 826 Menschen im Januar aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, weniger als vor einem Jahr        (-134). Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 294 Männer und Frauen, 94 weniger als im Januar 2021.

Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit - Minus 20 Prozent

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Januar um 42 auf 437 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 5,8 Prozent. Vor einem Jahr waren 118 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet. 

Personalnachfrage - Fast 300 Arbeitsstellen mehr

1.237 Arbeitsstellen – 56 weniger als im Dezember – wurden im Januar durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 298 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung. 

In diesem Monat wurden 150 Stellen neu aufgenommen. Das waren 105 Jobangebote weniger als im Dezember und 5 mehr als im Vorjahr. 

Mehr Arbeitslose im Bestand – Gewinner sind wieder die jungen Menschen

Nach Personengruppen entwickelt sich die Arbeitslosigkeit recht einheitlich im Bernburger Agenturbezirk. Bei fast allen Personengruppen sind Rückgänge im Bestand gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Nur die Langzeitarbeitslosigkeit hat zum Vorjahresmonat zugenommen (39 Menschen/1,3 Prozent mehr) zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im Januar von –21 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen bis zu    – 6 Prozent bei Ausländer. Saisonal bedingt waren mehr Männer arbeitslos (58 Prozent) und 42 Prozent Frauen.

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellen der Bernburger Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit relativ einheitlich dar:

Die Arbeitslosenquote sank in allen Altkreisen, dabei reichte die Spanne der Quoten in diesem Monat von 7,1 Prozent in Bernburg bis 10,3 Prozent in Aschersleben. Die Quote in Schönebeck beträgt 7,5 Prozent und in Staßfurt 8,8 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 8,2 Prozent (0,7 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt mit 0,9 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,3 Prozent).

Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten, saisonal bedingt aus der Baubranche, aber auch aus der Produktion und Fertigung und wie in den letzten Monaten aus der Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 111 auf 2.010 Personen gestiegen. Das waren 426 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 7,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,6 Prozent. Dabei meldeten sich 420 Männer und Frauen (neu oder erneut) arbeitslos, 107 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 312 Menschen ihre Arbeitslosigkeit (–28).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 34 Stellen auf 340 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat meldeten Bernburger Arbeitgeber 152 Arbeitsstellen mehr. Die Nachfrage mit 43 neuen Arbeitsstellen war ähnlich hoch, wie im Januar vor einem Jahr (2).

Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Logistikunternehmen und die Gesundheitsbranche gemeldet.

Im Ascherslebener Raum sanken im Dezember die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Erneut hat die Region die höchste Arbeitslosenquote im Salzland.

Wie im letzten Monat sind die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten aus der Produktion/Fertigung und der Logistikbranche erfolgt. Saisonal ist ein erhöhter Zugang aus der Baubranche zu verzeichnen.

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 170 auf 1.745 Personen gestiegen. Das waren 142 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 10,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,1 Prozent. Dabei meldeten sich 383 Menschen (neu oder erneut) arbeitslos, 72 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 218 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit (–33).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 25 Stellen auf 306 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 52 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 17 neue Arbeitsstellen, 7 weniger als vor einem Jahr.

Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell im Bereich Metallbau, aus der Logistikbranche und der Gesundheitswirtschaft gemeldet. In diesem Monat wurden aber auch vermehrt kaufmännische Fachkräfte nachgefragt.

Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, gefolgt aus der Maschinen -und Fahrzeugtechnik und aus der Logistikbranche. Saisonal bedingt verzeichnen die Außenberufe in Staßfurt und Umgebung aus der Baubranche, der Landwirtschaft und aus dem Gartenbau mehr Zuwachs.

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 163 auf 1.838 Personen gestiegen. Das waren 278 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 8,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,9 Prozent. Dabei meldeten sich 398 Menschen (neu oder erneut) arbeitslos, 92 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 230 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit (–38).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 2 Stellen auf 229 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 59 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 41 neue Arbeitsstellen, 20 mehr als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe in der Produktion und Fertigung, Metallbau und in der Logistikbranche.

Im Schönebecker Raum sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen aus der Produktion und Fertigung, der Logistikbranche, aber auch vermehrt aus dem kaufmännischen Bereich und den Reinigungsberufen. Saisonal bedingt ist ein erhöhter Zugang an arbeitslosen Menschen aus dem Baubereich zu verzeichnen.

Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 196 auf 1.958 Personen gestiegen. Das waren 211 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,3 Prozent. Dabei meldeten sich 512 Männer und Frauen (neu oder erneut) arbeitslos, 61 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 319 Menschen ihre Arbeitslosigkeit (–71).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar geringfügig gestiegen, und zwar um 1 auf 362 Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 35 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 49 neue Arbeitsstellen, 10 weniger als vor einem Jahr.

Die meiste Personalnachfrage melden in diesem Monat die Betriebe aus Schönebeck und Umgebung für die Produktion und Fertigung und für die Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe.