Frauenpower

Nicht erst seit Corona wissen wir, dass „Frauenpower“ gefragt ist. Am kommenden Dienstag jährt sich der Frauentag zum 111. Mal. Ein Anlass für die Agentur für Arbeit Bernburg, die Rolle der Frau am Arbeitsmarkt im Salzlandkreis zu analysieren.

07.03.2022 | Presseinfo Nr. 18

„Frauen sind in unserem Landkreis in Führungspositionen in den meisten Berufssegmenten unterrepräsentiert. Positive Ausnahmen bilden, historisch gewachsen die Gesundheitsbranche, Soziales und Kultur und natürlich der Handel. Frauen sind überproportional im tertiären Sektor, Männer häufiger im verarbeitenden Gewerbe, dem Bereich Verkehr und Lagerei sowie im Baugewerbe beschäftigt “, analysiert Anja Huth, Chefin der Bernburger Arbeitsagentur.

Frauen als Führungskräfte

Von den 62.014 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (SvB) sind 31.454 Männer und 30.560 Frauen. Davon sind insgesamt 2.948 Menschen in Leistungsfunktionen, in sogenannten Aufsicht -und Führungspositionen tätig. Zwei Drittel davon sind männlich (1924 Personen) und ein Drittel (1024) weibliche Führungskräfte.

In der Gesundheitsbranche, Soziales, Kultur und im Handel sind Frauen von 40 Prozent bis 83 Prozent in Aufsicht -und Leitungsfunktionen tätig. In der Reinigungsbranche sind 78 Prozent der Beschäftigten weiblich, aber so wenig Frauen als Führungskräfte tätig, dass keine statistische Auswertung möglich ist.

Zwei andere Beispiele zeigen einen höheren Anteil an weiblichen Führungskräften als sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Neun Prozent Frauenanteil an allen SvB sind in der Fertigungstechnik tätig, aber 11 Prozent der Aufsicht- und Führungspositionen sind weiblich.

Ähnlich sieht es im Bau aus, nur vier Prozent aller SvB sind Frauen, aber 9 Prozent der Führungskräfte sind mit Frauen besetzt.    

„Arbeitgeber, in deren Führungsebenen beide Geschlechter vertreten sind, sind meistens auch erfolgreicher. Das zeigten mehrere Studien, beispielswiese von McKinsey. Warum? Weil verschiedene Menschen mit ebenso verschiedenen Hintergründen, Erfahrungen, Werten und Vorstellungen ein Problem aus viel mehr Perspektiven betrachten und damit zu besseren Lösungen kommen können “, ergänzt Anja Huth.