Arbeitsmarkt im März 2022

Arbeitslosigkeit liegt erneut unter dem Vorkrisenniveau

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 24

Arbeitslosigkeit liegt erneut unter dem Vorkrisenniveau +++ 1.077 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 417 Stellenzugänge im März +++

„Derzeit treffen viele Faktoren aufeinander, die Schatten auf den Arbeitsmarkt werfen. Die fünfte Corona-Welle wirkt weiterhin auf die deutsche Wirtschaft. Viele Unternehmen haben mit krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen. In dieser angespannten Situation ist die nächste ökonomische Krise besonders gefährlich. Der Russland-Ukraine-Krieg verschärft bereits bestehende Belastungen wie Rohstoffengpässe, Lieferverzögerungen oder Energiepreisentwicklung. Die Beratungen zu Kurzarbeit nehmen wieder zu. Insgesamt rechne ich mit einer deutlichen Einbremsung der seit Herbst letzten Jahres erkennbaren wirtschaftlichen Erholungsphase. Der Blick in die Zukunft war noch nie so ungewiss wie heute,“ analysiert Anja Huth.

März 2022Februar 2021März 2021
Personen7.1737.3298.250
Quote in %7,87,98,9
Arbeitsmarkt

Etwas mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit - das erwartet die Agentur für Arbeit in Bernburg.

„Alles hängt von den Folgen des Ukrainekrieges und der daraus resultierenden Energiekrise ab,“ sagt Anja Huth und ergänzt: „Die Energiepreise werden weiter steigen und könnten zu möglichen Versorgungsengpässen führen. Sie haben damit einen maßgeblichen Einfluss auf die Produktion und könnten mit einem möglichen Verlust der globalen Wettbewerbsfähigkeit einher gehen“, ergänzt Anja Huth.  

Stabilitätsanker konjunkturelles Kurzarbeitergeld:

„Kurzarbeit ist das Instrument zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes“, betont Anja Huth.

KuG-Anzeigen:

Bei der Agentur für Arbeit Bernburg wurden im März 17 Anzeigen für rund 340 Beschäftigte angezeigt. Einen Monat zuvor waren es 24 Anzeigen für 130 Beschäftigte. Vor einem Jahr haben 3 Unternehmen für rund 90 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit (aufgrund der Abrechnungsmodalitäten beträgt die Wartezeit 6 Monate) sieht wie folgt aus: So haben im September 2021 rund 1.420 Menschen in 169 Betrieben kurzgearbeitet. Ein Monat zuvor haben 183 Unternehmen mit rund 830 Beschäftigten Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Die meisten Kurzarbeiter im Salzland kamen vor sechs Monaten aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie, hier haben 665 Menschen in 17 Betrieben kurzgearbeitet. Im Handel mit Kraftfahrzeugen wurde in 31 Betrieben mit mehr als 106 Beschäftigten kurzgearbeitet. 

Im Gastgewerbe haben 28 Betriebe mit 65 Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen, davon waren 9 Beherbergungsbetriebe mit 22 Beschäftigten und 19 Gaststätten mit knapp 43 kurzarbeitenden Männern und Frauen.

Vor einem Jahr, im März 2021 haben fast 4.200 Männer und Frauen in über 620 Unternehmen kurzgearbeitet.

Rechtskreise

Insgesamt sind 7.173 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 156 Menschen gesunken.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Rückgang beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen.

Im Februar waren 2.231 Menschen (142 weniger als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 610 Menschen weniger arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im März gegenüber dem Vormonat um 14 Menschen gesunken. Damit sind insgesamt 4.942 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 467 weniger als im Vorjahresmonat.

Bewegung auf dem Arbeitsmarkt

57,3 Prozent Männer und 42,7 Prozent Frauen sind im Salzland arbeitslos. 415 Menschen haben sich im März aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 30 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 475 Männer und Frauen, 333 weniger als im März 2022.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im März gegenüber dem Vormonat um 37 junge Menschen auf 456 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 6,4 Prozent (0,7 Prozent). Vor einem Jahr waren 129 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet. 

Mehr Arbeitsstellen

1.401 Arbeitsstellen – 89 mehr als im Februar – wurden im März durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 409 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung. 

In diesem Monat wurden allein 417 Stellen neu aufgenommen. Das waren 78 Jobangebote mehr als im Februar und 60 mehr als im Vorjahr. 

Die Auswahl an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen im Salzland ist groß. „Über 1.400 offene Stellen haben wir aktuell im Bestand. In diesem Monat“, so die Agenturchefin, „wurden dem Arbeitgeber-Service über 400 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das einsetzende Frühjahrsgeschäft und die pandemiebedingten Lockerungen könnten in den nächsten Wochen und Monaten für weitere Belebung sorgen.“

Zahlreiche neue Einstiegsmöglichkeiten bieten sich insbesondere im Bereich der Zeitarbeit mit über 470 Arbeitsstellen, des verarbeitenden Gewerbes mit 250 Stellen, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel mit jeweils über 130 Arbeitsstellen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist und bleibt im Bernburger Agenturbezirk ungebrochen hoch.

Weniger Arbeitslose Menschen

Das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist seit Beginn der Pandemie gestiegen. Das betrifft insbesondere Geringqualifizierte, die bereits vor der Pandemie arbeitslos waren. Die Corona-Pandemie hat mit einem zeitlichen Abstand zum Aufbau der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Die Langzeitarbeitslosigkeit liegt weiter auf einem hohen Niveau. 

Nach Personengruppen entwickelt sich die Arbeitslosigkeit doch unterschiedlich im Bernburger Agenturbezirk. Bei fast allen Personengruppen sind Rückgänge im Bestand gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Mehr im Bestand zum Vormonat sind jüngere Menschen bis unter 25 Jahre (37 Menschen/8,8 Prozent) und Ausländer (15 Menschen/ 3,1 Prozent). Die Spanne der Veränderungen reicht im März von einem Zuwachs von 8,8 Prozent bei den 15- bis unter 25-Jährigen bis zu – 4,8 Prozent bei den Lebensälteren ab 55 Jahre.

Auf einen Blick - Entwicklung in den Altkreisen

In den Geschäftsstellen der Bernburger Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit relativ einheitlich dar:

Die Arbeitslosenquote sank in allen Altkreisen, dabei reichte die Spanne der Quoten in diesem Monat von 6,9 Prozent in Bernburg bis 9,7 Prozent in Aschersleben. Die Quote in Schönebeck beträgt 7,2 Prozent und in Staßfurt 8,2 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,8 Prozent (1,1 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt mit 0,8 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (7,0 Prozent).

Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen zum Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten aus der Produktion und Fertigung, dem Handel und wie in den letzten Monaten aus der Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit ist von Februar auf März um 18 auf 1.944 Personen gestiegen. Das waren 404 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 6,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,2 Prozent. Dabei meldeten sich 396 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 48 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 375 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–119).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um 8 Stellen auf 346 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 124 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im März 108 neue Arbeitsstellen, 14 mehr als vor einem Jahr.

Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Logistikunternehmen und die Gesundheitsbranche, aber auch Produktions- und Fertigungsbetriebe gemeldet.

Im Ascherslebener Raum sanken im März die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Erneut hat die Region die höchste Arbeitslosenquote im Salzland.

Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, der Logistikbranche und dem Handel und Tourismus.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Februar auf März um 53 auf 1.646 Personen verringert. Das waren 180 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 9,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 10,8 Prozent. Dabei meldeten sich 230 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 34 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 287 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–53).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um 39 Stellen auf 360 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 64 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im März 146 neue Arbeitsstellen, 8 mehr als vor einem Jahr.

Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell in der Lebensmittelherstellung u. -verarbeitung, aus der Logistikbranche, der Gesundheitswirtschaft und konkret für Maschinen- und Anlagenführer/innen gemeldet.

Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten vom Bau, gefolgt aus der Logistikbranche, der Gesundheitsbranche und aus dem Verkauf.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Februar auf März um 74 auf 1.718 Personen verringert. Das waren 281 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 8,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,4 Prozent. Dabei meldeten sich 256 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 52 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 335 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–66).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um 28 Stellen auf 301 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 134 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im März 70 neue Arbeitsstellen, 30 mehr als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe für die Produktion und Fertigung und die Maschinen -und Fahrzeugtechnik.

Im Schönebeck und Umgebung sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen aus der Produktion und Fertigung, aus der Logistikbranche, Gesundheitsbranche und aus dem Verkauf.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Februar auf März um 47 auf 1.865 Personen verringert. Das waren 212 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 7,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,9 Prozent. Dabei meldeten sich 366 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 51 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 415 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–88).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um 30 Stellen auf 394 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 87 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im März 93 neue Arbeitsstellen, 8 mehr als vor einem Jahr.

Die größte Personalnachfrage haben Betriebe aus dem Altkreis Schönebeck für die Produktion und Fertigung, dem Bau, der IT und dem Umweltschutz.