Spürbare Belebung auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Harz

„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt, die durch die Pandemie vor großen Herausforderungen stand, normalisiert sich weiter. Auch setzte die prognostizierte Frühjahrsbelebung ein. Die Arbeitslosigkeit in der Region liegt weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Auch wenn sich die Situation am Harzer Arbeitsmarkt in den letzten vier Wochen und gegenüber dem März 2021 deutlich verbessert hat, ist es zunehmend schwieriger, die Stellen in Qualität und Quantität mit dem gewünschten Arbeitskräftepotenzial zu besetzen. Besondere Bedeutung kommt deshalb einer intensiven Arbeitsmarktberatung der Arbeitgeber*innen bzw. potenzieller Beschäftigten durch die Mitarbeitenden der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zu. In den statistischen Daten für den März sind die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine für den Arbeitsmarkt noch nicht eindeutig absehbar. Für Menschen, die aus der Ukraine in unserer Region ankommen, stehen zunächst erst einmal eine stabile Wohn- und Lebenssituation jetzt an erster Stelle. Für viele wird sich demnächst auch die Frage nach einer beruflichen Tätigkeit stellen. Beratung und Unterstützung bietet dazu die Agentur für Arbeit Halberstadt. Interessierte Geflüchtete aus der Ukraine erhalten dazu sowohl auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit oder der regionalen Internetseite der Agentur für Arbeit Halberstadt in ihrer Muttersprache erste Informationen. Die erfahrenen Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit unterstützen bei Fragen zu Qualifizierungen sowie der Anerkennung von Abschlüssen. Die Fachkräfte beraten außerdem bei der Suche nach passenden Berufen und vermitteln konkrete Jobangebote. „Dabei können wir zusätzlich auf unser Netzwerk mit regionalen Partnern zurückgreifen“, so Schittko weiter. Für das Thema Ausbildung und Studium werden bei Bedarf die Dienstleistungen der Berufsberatung mit eingebunden. Darüber hinaus informieren die Fachkräfte auch zu den Möglichkeiten der Sprachförderungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF - https://bamf-navi.bamf.de/de/) in Form von Integrations-, Berufssprach- und Erstorientierungskursen. Zur Überwindung von Sprachbarrieren empfiehlt es sich, vorab einen Termin über unsere gebührenfreie Servicerufnummer (0800) 4 5555 00 anzufragen. Hierfür kann auf Wunsch ein Dolmetscherdienst das Gespräch begleiten. Dieser Service ist kostenfrei.   Das Kundencenter in der Geschäftsstelle Quedlinburg ist voraussichtlich bis Ende April nur nach Terminvereinbarung erreichbar. Kunden werden gebeten für ihre Anliegen telefonisch vorher einen Termin unter 0800 – 4 5555 00 oder unter (0 39 41) 40 451 zu vereinbaren.   Die Klärung von Notfällen wie z. B. finanzielle Notlagen ist unterminiert in den Dienststellen in Halberstadt und Wernigerode im Rahmen der Öffnungszeiten möglich. Durch unsere Onlineangebote unter www.arbeitsagentur.de/eService können viele Anliegen bereits von zuhause aus erledigt werden. Die Arbeitsagentur bittet um Verständnis.

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 25

Arbeitslosigkeit im März

Der Bestand an Arbeitslosen insgesamt ist um 169 Personen auf 5.650 Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr, waren 1.291 Personen bzw. – 18,6 Prozent weniger Arbeitslose zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Harz sank daher gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr (März 2021: 6,6 Prozent) waren es 1,2 Prozentpunkte weniger.

In der Region Halberstadt sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat auf 1.999 Männer und Frauen und damit um 71 Personen oder um 3,4 Prozent. Zum Vorjahr war ein Rückgang um 511 Arbeitslose oder um über ein Fünftel zu verzeichnen und damit am deutlichsten im Vergleich aller drei Regionen im Landkreis Harz. Im Landkreis Harz waren unverändert dennoch die meisten Arbeitslosen weiterhin in der Region Halberstadt gemeldet. Die Arbeitslosenquote für Halberstadt sank um 0,2 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). 72 Stellen und damit die wenigsten Stellenzugänge im Landkreis Harz meldeten Unternehmen aus der Region Halberstadt. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Rückgang um 24 Stellen oder rund ein Viertel erkennbar.

Ebenfalls unverändert wies die Region Wernigerode mit 1.744 Personen den geringsten Bestand an Arbeitslosen auf. Im Vergleich zum Februar waren hier 46 Personen oder 2,6 Prozent weniger arbeitslos gemeldet. Zum Vorjahr sank diese um 350 Männer und Frauen bzw. um -16,7 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent (Vormonat: 4,6 Prozent, Vorjahr: 5,3 Prozent). 121 Stellenmeldungen meldeten Unternehmen aus der Region Wernigerode dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit. Ein Rückgang zum Vormonat um 84 Stellen oder 41 Prozent. Zum Vorjahr wurden 50 oder 29 Prozent weniger Stellen gemeldet.

In der Region Quedlinburg verringerte sich die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen auf 1.907 Personen. Gegenüber dem Februar waren damit 52 Personen oder 2,7 Prozent weniger arbeitslos gemeldet. Zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 430 bzw. um -18,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent (Vormonat 6,0, Vorjahr: 7,1 Prozent). Unternehmen aus der Region Quedlinburg meldeten 110 Stellen und damit genauso viele Stellen wie im Februar, aber 20 Stellen oder 22,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im März sank die Arbeitslosigkeit sowohl im Versicherungsbereich (SGB III – Arbeitsagentur) als auch in der Grundsicherung (SGB II - Eigenbetrieb Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter Landkreis Harz – KoBa) gegenüber dem Vormonat und auch deutlich zum Vorjahr.

Durch die Arbeitsagentur wurden im März 44,6 Prozent (Vormonat: 46,1; Vorjahr: 45,4) und durch die KoBa 55,4 Prozent (Vormonat: 53,9 Vorjahr: 54,6) der gemeldeten Arbeitslosen betreut.

Bei der Arbeitsagentur waren im aktuellen Monat 2.519 Personen arbeitslos gemeldet (Vormonat: -165 Personen bzw. -6,1 Prozent; Vorjahr: -633 bzw. -20,1 Prozent). In der Betreuung der KoBa befanden sich Ende März 3.131 Bezieher/-innen von Arbeitslosengeld II (Vormonat: -4 Arbeitslose bzw.-0,1 Prozent; Vorjahr: -658 Personen bzw. -17,4 Prozent).

Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein realistisches Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Hier werden neben Arbeitslosen unter anderem auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen oder arbeitsunfähig Erkrankte dargestellt. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März nach vorläufigen Angaben bei 8.494 Personen (Vormonat: 8.639). Die Unterbeschäftigungsquote lag aktuell bei 7,9 Prozent (Vormonat: 8,1 Prozent/ Vorjahr: 8,7 Prozent).

Kurzarbeit

Mit dem Instrument der Kurzarbeit wurden während der Pandemie viele Arbeitsplätze in der Region gesichert und auch im März 2022 stabilisiert die Kurzarbeit den Arbeitsmarkt weiter.

Bei der Agentur für Arbeit Halberstadt wurden im März 2022 vorläufig insgesamt 22 Anzeigen für 493 Beschäftigte registriert. Im Februar waren es noch 45 Anzeigen für 473 Beschäftigte und im Vorjahr 62 Anzeigen für 744 Beschäftigte gewesen.

Nach den Hochrechnungen über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit waren im November 2021 insgesamt 2.902 Beschäftigte in 240 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im November vier Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis von Kurzarbeit betroffen. Im Oktober waren es 3,1 Prozent.