Arbeitsmarktprognose für den Salzlandkreis neu berechnet

900 Arbeitslose weniger 2022 prognostiziert

08.04.2022 | Presseinfo Nr. 29

„Das IAB erwartet 2022 eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt und eine leichte Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in allen Bundesländern. Die Arbeitslosigkeit dürfte in den westdeutschen Bundesländern etwas stärker zurückgehen als in den ostdeutschen“, erklärt das Autorenteam des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und ergänzt für ganz Deutschland: „Die regionale Arbeitsmarktprognose des IAB für das Frühjahr 2022 ist jedoch aufgrund des Krieges in der Ukraine, anhaltender Lieferengpässe, hoher Rohstoff- und Energiepreise sowie wegen des ungewissen Fortgangs der Covid-19-Pandemie mit besonders großer Unsicherheit behaftet.“

Die Analyse für den Agenturbezirk Bernburg zeigt:

  • Ein Plus in der Beschäftigung erwartet.
  • Starker Rückgang der Arbeitslosigkeit prognostiziert.
  • Die Nachfrage nach Fachkräften zieht weiter an.

Die Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben ihre Arbeitsmarktprognose für das laufende Jahr 2022 berechnet. Grundlage der Anpassung: Ein bundesweit erwartetes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,5 Prozent für das laufende Jahr. Demnach wird das Beschäftigungswachstum auch im Salzlandkreis nur sehr gering verlaufen. Die IAB-Experten prognostizieren in ihrer aktuellen Mittelwert-Rechnung für 2022 durchschnittlich 62.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Salzlandkreis. Gegenüber dem Vorjahr ist im Mittelwert ein Plus um 0,3 Prozent errechnet worden, im günstigsten Fall könnte ein Zuwachs von bis zu 900 Beschäftigten im Landkreis prognostiziert werden. Im Vergleich zu den anderen Landkreisen nimmt das Salzland mit 0,3 Prozent Wachstum, erneut den letzten Platz in Sachsen-Anhalt ein.

Anja Huth: „Auswirkungen“

„Trotz Corona-Krise hatte sich Anfang des Jahres der Arbeitsmarkt im Salzlandkreis erholt und sich auf das Vorkrisenniveau eingependelt. Der Krieg in der Ukraine verschärft die Lieferengpässe, Energiepreise steigen, Investitions- und Konsumentscheidungen werden grundsätzlich überdacht und die Zuwanderung nimmt schlagartig zu. Eine Einschätzung zu den Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zum jetzigen Zeitpunkt zu geben, ist wie in die Glaskugel zu schauen. Die daraus resultierenden Unsicherheiten bremsen und lassen nur einen ungewissen Blick in die Zukunft zu“, erklärt die Agenturchefin, Anja Huth.

Prognose: Im Salzlandkreis könnte auch in diesem Jahr der Abbau der Arbeitslosigkeit über dem Landes-Schnitt liegen

Die Demografie wirkt sich im Zusammenspiel, trotz der durch die Corona-Pandemie abgeschwächten Konjunktur auf die Arbeitslosigkeit aus. Die Zahl der Arbeitslosen wird laut IAB-Prognose auch 2022 im Landkreis spürbar sinken. Im Mittelwertszenario rechnen die Forscher mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 6.400 Menschen. Das wären 900 arbeitslose Männer und Frauen weniger als im Jahresdurchschnitt 2021 und entspricht einem Rückgang von mehr als 12 Prozent. Damit liegt der Landkreis beim Rückgang der Arbeitslosigkeit über dem Durchschnitt von 9,9 Prozent von Sachsen-Anhalt.

Die Prognose und den IAB-Kurzbericht finden Sie hier zum Download:

Prognosen: https://www.iab-forum.de/regionale-arbeitsmarktprognosen-stand-maerz-2022/