Arbeitsmarkt im April 2022

Arbeitsmarkt trotzt Krisen

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 35

Arbeitslosenquote sinkt auf 7,4 Prozent +++ 791 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 276 Stellenzugänge allein im April +++ 1.352 Arbeitsstellen im Bestand +++ „Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich erneut. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legte zu. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzt sich im April fort, wenn auch langsamer als bisher. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist weiterhin hoch. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen hat aber abgenommen. Dennoch ist eine Prognose für die nächsten Monate schwierig,“ erklärt die Bernburger Agenturchefin, Anja Huth.

April 2022März  2022April 2021
Personen6.7977.1737.588
Quote in %7,47,88,2
Arbeitsmarkt

„Der generelle Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt und die Corona-Erholung sind offensichtlich stark genug, um dämpfende Effekte infolge der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges zu überlagern. Die betroffenen Unternehmen können Liefer- und Auftragsausfälle notfalls mit Kurzarbeit abfedern. Nicht berechenbar ist das Risiko hinsichtlich einer möglichen geopolitischen Ausweitung des Ukraine - Konfliktes oder einer weiteren Verschärfung der Energiekrise,“ analysiert Anja Huth.

Kurzarbeitergeld:

„Der russische Angriff auf die Ukraine zeigt sich bisher nur vereinzelt in den Arbeitsmarktindikatoren. Es gibt noch keine Anzeichen, dass Arbeitgeber wieder verstärkt Kurzarbeit beantragen. Im Gesamtüberblick kann ich bis jetzt keine Trendumkehr am Arbeitsmarkt erkennen,“ betont Anja Huth.

KuG-Anzeigen:

Bei der Agentur für Arbeit Bernburg wurden im April 14 Anzeigen für rund 90 Beschäftigte angezeigt. Einen Monat zuvor waren es 17 Anzeigen für 340 Beschäftigte. Vor einem Jahr haben 23 Unternehmen für rund 180 Beschäftigte und im April 2020 haben 1.185 Unternehmen für 10.901 beschäftigte Männer und Frauen Kurzarbeit angezeigt.

Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit (aufgrund der Abrechnungsmodalitäten beträgt die Wartezeit 6 Monate) sieht wie folgt aus: So haben im Oktober 2021 rund 740 Menschen in 154 Betrieben kurzgearbeitet. Ein Monat zuvor haben 169 Unternehmen mit rund 1.420 Beschäftigten Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Die meisten Kurzarbeiter im Salzland kamen vor sechs Monaten aus der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie, hier haben 136 Menschen in 15 Betrieben verkürzt gearbeitet. Im Handel mit Kraftfahrzeugen wurde in 31 Betrieben mit mehr als 107 Beschäftigten kurzgearbeitet. 

Im Gastgewerbe haben 27 Betriebe mit 63 Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Vor einem Jahr, im April 2021 haben fast 3.080 Männer und Frauen in 575 Unternehmen kurzgearbeitet.

Rechtskreise

Insgesamt sind 6.797 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 376 Menschen gesunken.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Rückgang beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im April waren 2.108 Menschen (123 weniger als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 475 Menschen weniger arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im April gegenüber dem Vormonat um 253 Menschen gesunken. Damit sind insgesamt 4.689 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 316 weniger als im Vorjahresmonat.

Mehr Männer arbeitslos

56,8 Prozent Männer und 43,2 Prozent Frauen sind im Salzland arbeitslos. 476 Menschen haben sich im April aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 19 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 761 Männer und Frauen, 168 weniger als im April 2021.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im April gegenüber dem Vormonat um 39 junge Menschen auf 417 gesunken. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 6,1 Prozent. Vor einem Jahr waren 98 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet.  

Mehr Arbeitsstellen

1.352 Arbeitsstellen – 49 weniger als im März – wurden im April durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 274 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung. 

In diesem Monat wurden allein 276 Stellen neu aufgenommen. Das waren 141 Jobangebote weniger als im März und 7 mehr als im April letzten Jahres. 

Zahlreiche Arbeitsplätze bieten sich insbesondere in der Metallbranche mit 210 Arbeitsstellen, in der Maschinen -und Fahrzeugtechnik mit fast 170 Stellen und im Rechnungswesen und der Steuerberatung mit fast 30 Arbeitsstellen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist und bleibt im Bernburger Agenturbezirk ungebrochen hoch.

In diesen Branchen ist auch die Anzahl der Arbeitsstellen höher im Bestand, als der Bestand an arbeitslosen Menschen.

Weniger Arbeitslose Menschen

Das Risiko, arbeitslos zu bleiben, ist seit Beginn der Pandemie, der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine gestiegen. Das betrifft insbesondere Geringqualifizierte, die bereits vor der Pandemie arbeitslos waren. Die Corona-Pandemie hat mit einem zeitlichen Abstand zum Aufbau der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Ein langsamer Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zeichnet sich ab. 

Nach Personengruppen entwickelt sich die Arbeitslosigkeit einheitlich im Bernburger Agenturbezirk. Erstmals sind in diesem Monat bei allen Personengruppen ein Rückgang im Bestand zu verzeichnen.

11,4 Prozent weniger Frauen und 9 Prozent weniger Lebensältere mit über 50 Jahren, mussten sich gegenüber dem Vorjahresmonat arbeitslos melden.

Die Spanne der Veränderungen reicht im April von einem Rückgang von 19 Prozent bei den jungen Menschen bis unter den 25-Jährigen bis zu – 4,8 Prozent bei den Ausländern.      

Auf einen Blick - Entwicklung in den Altkreisen

In den Geschäftsstellen der Bernburger Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit relativ einheitlich dar:

Die Arbeitslosenquote sank in allen Altkreisen, dabei reichte die Spanne der Quoten in diesem Monat von 6,6 Prozent in Bernburg bis 9,1 Prozent in Aschersleben. Die Quote in Schönebeck beträgt 7,0 Prozent und in Staßfurt 7,5 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,4 Prozent (0,8 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt mit 0,6 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (6,8 Prozent).

Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen zum Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten aus der Produktion und Fertigung, dem Bau und Gebäudetechnik, Gesundheit und Soziales, dem Handel und wie in den letzten Monaten, aus der Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 73 auf 1.871 Personen verringert. Das waren 293 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,6 Prozent. Dabei meldeten sich 434 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 12 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 509 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–93).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 9 Stellen auf 355 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 105 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 91 neue Arbeitsstellen, acht mehr als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Logistikunternehmen und die Gesundheitsbranche, aber auch Produktions- und Fertigungsbetriebe gemeldet.

Im Ascherslebener Raum sanken im März die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Erneut hat die Region die höchste Arbeitslosenquote im Salzland.

Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, von gebäude -und versorgungstechnischen Berufen, Bürokräfte, der Logistikbranche, dem Handel und Tourismus.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 109 auf 1.537 Personen verringert. Das waren 114 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 9,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,7 Prozent. Dabei meldeten sich 272 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 2 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 386 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–59).

Insgesamt wurden 69 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen durch Ascherslebener Unternehmen nur im April gemeldet. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 10 Stellen auf 350 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 28 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 69 neue Arbeitsstellen, genauso viele wie im Jahr zuvor.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat identisch. Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell für Berufe in der Maschinen -und Fahrzeugtechnik, Fahrzeugführer und für den Verkauf gemeldet.

Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten vom Bau, aus der Produktion und Fertigung, gefolgt aus der Logistikbranche, der Gesundheitsbranche und aus dem Verkauf.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 146 auf 1.572 Personen verringert. Das waren 238 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,5 Prozent. Dabei meldeten sich 282 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 52 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 428 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–101).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 23 Stellen auf 278 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 119 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 37 neue Arbeitsstellen, 15 mehr als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe für die Produktion und Fertigung, der Logistikbranche und im kaufmännischen Bereich.

In Schönebeck und Umgebung sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen der Maschinen -und Fahrzeugtechnikberufe, aus Gebäude -und versorgungstechnischen Berufe, aus den Berufen der Lagerwirtschaft, der Logistikbranche und aus dem Verkauf.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von März auf April um 48 auf 1.817 Personen verringert. Das waren 146 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,5 Prozent. Dabei meldeten sich 491 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 11 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 541 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–77).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 25 Stellen auf 369 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 22 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 79 neue Arbeitsstellen, 16 weniger als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Die größte Personalnachfrage haben Betriebe aus dem Altkreis Schönebeck im Metallbau, im Bau und der Gesundheitsbranche.