Arbeitsmarkt im Juni 2022

Aktuelle Krisen zeigen Wirkung

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 54

Arbeitslosenquote bleibt bei 7,2 Prozent +++ 476 Menschen weniger arbeitslos, als vor einem Jahr +++ 235 Stellenzugänge allein im Juni +++ 1.353 Arbeitsstellen im Bestand +++

„Im Vergleich zum Vormonat entwickelt sich die Arbeitslosigkeit schlechter, als ich saisonal erwartet hätte. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni war in den vergangenen fünf Jahren nie zu beobachten. Die Zugänge der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in den SGB-II-Leistungsbezug tragen sicherlich mit dazu bei. In welchem Ausmaß, sich dies in der Arbeitslosigkeit niederschlägt, wird sich  in den nächsten Wochen zeigen“, analysiert die Bernburger Arbeitsagenturchefin, Anja Huth.

Juni 2022Mai 2022Juni 2021
Personen6.5306.5117.006
Quote in %7,27,27,6
Arbeitsmarkt

„Die hohen Energiepreise führen dazu, dass sich infolge steigender Herstellungs - und Transportkosten nahezu alle Waren und Dienstleistungen verteuern. Das wird sich auf den privaten Konsum niederschlagen. Mit welchen Folgen für den Arbeitsmarkt, bleibt abzuwarten“, erklärt Anja Huth und ergänzt: „Als zusätzliche Belastung für den Arbeitsmarkt erweist sich auch Chinas-Null-Covid-Strategie. Die Lockdowns führen immer wieder zu Unterbrechungen der globalen Lieferketten, mit entsprechenden Folgen für die Industrieproduktion auch im Salzlandkreis.“ 

Rechtskreise

Insgesamt sind 6.530 Männer und Frauen im Agenturbezirk Bernburg arbeitslos. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit um 19 Menschen gestiegen.

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Bernburg (Rechtskreis SGB III) ist ein Rückgang beim Bestand an arbeitslosen Menschen zu verzeichnen. Im Juni waren 1.878 Menschen (64 weniger als im Vergleich zum Vormonat) zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 329 Menschen weniger arbeitslos.

Der Bestand an Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Salzlandkreis (Rechtskreis SGB II) ist im Juni gegenüber dem Vormonat um 83 Menschen gestiegen. Damit sind insgesamt 4.652 Männer und Frauen im Jobcenter des Salzlandkreises arbeitslos gemeldet. Das sind 83 Menschen mehr als ein Monat zuvor, aber 147 weniger als im Vorjahresmonat.

Bewegung am Markt

57 Prozent Männer und 43 Prozent Frauen sind im Salzland im Juni arbeitslos. 382 Menschen haben sich im Juni aus einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeitslos melden müssen, 69 weniger als vor einem Jahr. Abgemeldet in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich 350 Männer und Frauen,133 weniger als im letzten Monat und 187 weniger als im Juni 2021.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Juni gegenüber dem Vormonat um 33 junge Menschen auf 426 gestiegen. Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 6,5 Prozent. Vor einem Jahr waren 7 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet.   

Mehr Arbeitsstellen

1.353 Arbeitsstellen – 20 mehr als im Mai – wurden im Juni durch die regionalen Arbeitgeber gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen 264 Arbeitsstellen mehr für die Vermittlung zur Verfügung. 

In diesem Monat wurden allein 235 Stellen neu aufgenommen. Das waren 15 Jobangebote mehr als im Mai und 68 weniger, als ein Jahr zuvor. 

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist und bleibt im Bernburger Agenturbezirk ungebrochen hoch. Personal wird in der Kunststoff- und Holzherstellung bzw. Verarbeitung, Lebensmittelherstellung, in den HoGa-Berufen und in den medizinischen Gesundheitsberufen gesucht. In diesen Branchen ist die Relation der Arbeitslosen je Arbeitsstelle besonders niedrig.

Besonders groß ist die Arbeitskräftenachfrage im Gesundheits- und Sozialwesen. Im Juni verzeichnete die Arbeitsagentur in diesem Bereich über 140 offene Stellen. „Der Bedarf an Pflegekräften, medizinischen Fachangestellten und Sozialarbeitern ist wachsend. Für die Praxen, Krankenhäuser, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen ist es schon seit längerem schwierig, ihren Bedarf an qualifizierten Kräften zu decken“, beschreibt Anja Huth die Situation.

Arbeitslose Menschen

476 weniger Männer und Frauen, darunter fast 300 weniger Lebensältere Ü50, mussten sich gegenüber dem Vorjahresmonat arbeitslos melden.

Auf einen Blick - Entwicklung in den Altkreisen

Bestandsentwicklung:

Im Agenturbezirk Bernburg entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Juni relativ einheitlich. In allen Regionen war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang zu verzeichnen. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit in Bernburg. Dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,5 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Schönebeck mit der geringsten Abnahme von 0,4 Prozent.

Arbeitslosenquoten:

Die Arbeitslosenquote sank in Schönebeck um 0,1 Prozentpunkte und beträgt 6,9 Prozent. In Bernburg beträgt die Arbeitslosenquote unverändert, wie im letzten Monat 6,3 Prozent. In Aschersleben ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent gestiegen und in Staßfurt stieg auf 7,5 Prozent um 0,2 Prozentpunkte.

Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Bernburg bei 7,2 Prozent (0,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr). Die Arbeitslosenquote liegt erneut mit 0,3 Prozentpunkten über dem Niveau des Landes Sachsen-Anhalt (6,9 Prozent).

Im Raum Bernburg sanken die Arbeitslosenzahlen zum Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitslosmeldungen von Beschäftigten erfolgten aus der Produktion und Fertigung, dem Bau und Gebäudetechnik, dem Handel und wie in den letzten Monaten, aus der Logistikbranche. Auffällig ist die Zahl der Arbeitslosmeldungen von 16 Reinigungskräften.

Die Arbeitslosigkeit ist von Mai auf Juni geringfügig um 2 auf 1.752 Personen gestiegen. Das waren 251 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 6,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,1 Prozent. Dabei meldeten sich 361 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 37 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 357 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–136).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 19 Stellen auf 326 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 32 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 67 neue Arbeitsstellen, 34 weniger als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Ein Drittel weniger Arbeitsstellen wurden gemeldet. Die meisten Stellenangebote in Bernburg und Umgebung haben Hotel -und Gaststätten und die Gesundheitsbranche, aber auch Produktions- und Fertigungsbetriebe gemeldet.

Im Ascherslebener Raum sanken im Juni die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Die Region hat die höchste Arbeitslosenquote im Salzland.

Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten aus der Produktion und Fertigung, aus dem Handel und der Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit ist von Mai auf Juni um 16 auf 1.496 Personen gestiegen. Das waren 64 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 8,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 9,2 Prozent. Dabei meldeten sich 278 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, etwa so viele wie vor einem Jahr (–1) und gleichzeitig beendeten 261 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–55).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 14 Stellen auf 383 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 85 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 70 neue Arbeitsstellen, 12 weniger als vor einem Jahr.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Die größte Nachfrage an Arbeitskräften haben Arbeitgeber aus Aschersleben und Umgebung aktuell für Berufe in der Gesundheitsbranche, aus der Produktion und un der Logistikbranche gemeldet.

Auch im Raum Staßfurt sanken die Arbeitslosenzahlen. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von Beschäftigten vom Bau, der Logistikbranche und aus der Produktion und Fertigung.

Die Arbeitslosigkeit ist von Mai auf Juni um 24 auf 1.518 Personen gestiegen. Das waren 154 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 7,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,0 Prozent. Dabei meldeten sich 278 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 13 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 257 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–119).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 19 Stellen auf 286 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 100 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 44 neue Arbeitsstellen, 2 mehr als vor einem Jahr.

Arbeitgeber aus Staßfurt und Umgebung melden den größten Arbeitskräftebedarfe für den Bau, der HoGa-Bereich und für die Produktion und Fertigung.

Im Schönebeck und Umgebung sank die Arbeitslosenquote. Die meisten Arbeitslosmeldungen erfolgten von beschäftigten Menschen aus der Fertigung und Produktion, der Logistikbranche und dem Verkauf.

Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 23 auf 1.764 Personen verringert. Das waren praktisch genau so viele wie vor einem Jahr (–7). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 6,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,8%. Dabei meldeten sich 420 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 37 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 444 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–93).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 6 Stellen auf 358 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 47 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 54 neue Arbeitsstellen, 24 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 417 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 23.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Die größte Personalnachfrage haben Betriebe aus dem Altkreis Schönebeck in der Produktion und Fertigung, im Bau und der IT-Branche.